01 September 2011

Wahrscheinlich war es nur der Wind



Ein blechernes Scheppern von draußen, hörbar sogar durch die winterbedingt (sic!) geschlossenen Fenster.

Vom Balkon aus sehe ich nicht nur zwei männliche Passanten, die sich in verdächtiger Hast entfernen, sondern auch eine schöne Bescherung: die stomleitungsführende Stangenkonstruktion auf dem Gehweg gegenüber, mit der die nachbarliche Großbaustelle versorgt wird, ist auf ganzer, also etwa 20 Meter messender Länge umgekippt (worden?) und auf sämtliche parkenden Autos gekracht.

Falls hier Vandalen am Werk waren, so muss man ihre hocheffiziente Vorgehensweise widerwillig bewundern; mit diesen Skills könnten sie binnen kurzem auch einen Daxkonzern verschlanken bis zur Wettbewerbsfähigkeit.

Jedenfalls gelang es ihnen (oder dem Wind – ich will hier nicht vorverurteilen), mit extrem wenig Aufwand ein halbes Dutzend Autos gleichzeitig werkstattreif zu beschädigen.

Eigentlich müsste also jetzt mal wieder irgendjemand die Schmier rufen, im Zweifelsfall also ich, doch das scheint bereits jemand anderes zu tun, nämlich ein aufgeregt vor der Postfiliale herumtrippelnder telefonierender Anzugträger, deshalb bescheide ich mich diesmal mit der Rolle des Beobachters.

Als die Polizei eintrifft, haben sich bereits die ersten ratlosen Autobesitzer eingefunden. Sie stehen da, fröstelnd, stumm, finster, als versuchten sie die Gefühle ihrer Autos zu spiegeln. Sie sehen ihre Wagen eingekeilt zwischen und unter Metallstangen, hier ist kein Fortkommen mehr.

Unsere Haustür hat übrigens auch schon wieder mal irgendwer eingeschlagen, bereits gestern. Wer sind diese Leute, und warum tun sie all das? Liegt es an irreparabel verrenkten Synapsen im Hirn, oder gibt es für dieses Verhalten Gründe, die nicht nur im Zerebralen oder einer schweren Kindheit wurzeln?

Ja, das würde mich wirklich mal interessieren. Und dafür gibt es ja zum Glück die Kommentarfunktion.

14 Kommentare:

  1. Entweder Alkohol oder Alkohol.

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  2. Na, dann hoffe ich mal, dass Sie beide inzwischen wieder nüchtern sind.

    (Es gibt übrigens Menschen, denen passiert das auch im Suff nicht. Ein weiterer Faktor muss also hinzukommen. Wenn Sie mir den noch nennen könnten …?)

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  3. Geld schießt ja auch keine Tore, aber irgendwie doch...

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  4. *räusper*
    Ich glaube, es hat auch was mit dem Geschlecht zu tun.
    *ausgeräuspert*
    Aber es könnte ja auch sein das sich irgendwelche Nachbarn von der Baustelle (lärm)belästigt fühlten und zur Selbstjustiz gegriffen haben? Vll ist ja heute deren erster Urlaubstag und sie wollten einfach nur mal in Ruhe ausschlafen!?!
    Frau-Irgendwas-ist-immer, welche heute um 06:15Uhr von lustig schwatzenden Gartenarbeitern unter ihrem Balkon geweckt wurde *gnarf*

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  5. Könnte ja auch eine aktive Ankurbelung der lokalen Wirtschaft sein? Werkstatt / Glaser. Könnte aber auch nur eine der vielen Verschwörungstheorien sein...

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  6. Vielleicht waren die Autos einfach hässlich und paßten daher nicht ins Bild der schönen Straße? Äh. Nein.

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  7. Haustüren ohne Scheibe sind auf St. Pauli irgendwie geeigneter. Bei uns (SVU) klingeln sie in der Nacht gerne mal Sturm. Neulich dann mal fünf Liter Wasser vom Balkon fallen lassen. Dem Volltreffer folgte ein ärgerliches "Du Pisser".

    Wenn ich fünf Liter auf einmal pinkeln könnte, dann wäre das doppelt so schön gewesen.

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  8. Also, bei uns hat sich bewährt, nachts die Gehsteige hochzuklappen. Baustellen und Haustüren sind dann geschützt und die bösen Jungs, die hier wohnen, kommen nachts nicht raus.

    Apropos ausschlafen, Frau Irgendwas-ist-immer, bei den Gartenarbeitern und 06:15 Uhr halte ich mit und biete "Hotelzimmer neben der Wäschekammer".
    Gut, Gartenarbeiter kann man erschlagen, vergraben und Hecke pflanzen. Aber bei Zimmermädchen .... ?

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  9. Nihilistin01.09.11, 12:50

    Türen schlägt man ein, weil man Lust darauf hat, Türen einzuschlagen.
    So, wie man auch Bier trinkt, weil man Lust darauf hat, Bier zu trinken.

    Wenn Sie, Herr Matt, da noch irgendwelche moralischen, soziologischen oder gesellschaftlichen Sachen vorschalten wollen - bitte, Ihr Ding.

    Janz janz einfach dit Janze.

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  10. @blogspargel
    Also bei Wäschekammer und Zimmermädchen sollte einem Mann doch etwas anderes einfallen als erschlagen ....
    ... und ja, alle Gartenarbeiter leben noch, aber beim Decke über den Kopf ziehen, kam mir der ein oder andere Mordgedanke - und dann klingelt der Wecker.
    Frau-Irgendwas-ist-immer

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  11. Also, Frau-irgendwas-ist-immer, Sie wissen schon, dass "Zimmermädchen" altersmäßig ein sehr dehnbarer Begriff ist (Thema Morgengrauen und so).
    ...
    Hach, jetzt weiss ich auch, warum die Wäschesäcke immer so groß sind ...

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