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23 August 2011

Meine Straße



Zum Glück ist das Stöckchenwerfen in der Blogosphäre zuletzt aus der Mode geraten. Doch ennomanes Idee, seinen Berliner Kiez kommentierend zu filmen und das Produkt online zu stellen, hat zu viel Charme, um seine Bitte, es ihm gleichzutun, einfach abzuwehren.

Deshalb habe ich sein Stöckchen gefangen und bin filmend und plappernd durch meinen Kiez glaufen: die Seilerstraße auf St. Pauli. Nun können Sie alle einmal nachschauen, wie es auf der Rückseite der Reeperbahn so aussieht. Und wie sie sich anhört, nämlich allzu oft nach Polizeieinsatz.

Zum Spiel mit dem Stöckchen gehört es, dass man es weiterwirft. Drei Kandidaten dürfen sich daher jetzt ducken, aber nur ganz kurz: Fräulein Krise, German Psycho und Anna Nuehm.

Kneifen gilt übrigens nicht, wo sogar ich … Na, Sie wissen schon.


11 Oktober 2006

Dreimal fünf Dinge

Herr Stard hat ein Stöckchen unentschlossen ins Vage geschleudert, und ich bin Hirtenhund genug, um auch ohne richtige Aufforderung hinterherzuhecheln. Hier also …

… fünf Dinge, die ich nicht habe, aber gerne hätte
1. Haare (an der richtigen Stelle natürlich.)
2. Ein schallisoliertes Musikzimmer.
3. Eine Sekretärin.
4. Mehr Begeisterung beim Staubsaugen.
5. Zeit.

… fünf Dinge, die ich habe, aber lieber nicht hätte
1. Das komische Zeug auf dem Speicher.
2. Den Lottojackpot vom letzten Wochenende
. (ups, hätte ich das jetzt nicht sagen sollen …?)
3. Angst vorm Fliegen.
4. Eine Promo-CD von Ivan Rebroff.
5. Die Glatze.

… fünf Dinge, die ich nicht habe und auch nicht haben möchte
1. Tickets für einen Langstreckenflug.
2. Windows.
3. Ein Auto.
4. Krankheiten, ganz generell.

5. Mehr Begeisterung beim Staubsaugen.

… fünf Gerngelesene, an die das Stöckchen weiterfliegt
1. Rabe
2.
mspro
3.
April Showers
4. Stefan Niggemeier
5. Ramses

31 Juli 2006

Ein selbstreferenzielles Stöckchen

(erwischt haben mich Stefan und David)

Warum bloggst du?

Krankhaftes Mitteilungsbedürfnis. Wortdiarrhö. Ruhmsucht.


Seit wann bloggst du?

Moment, seit … 16. September 2005.


Selbstporträt



Warum lesen deine Leser dein Blog?
Da fragst du den Falschen.


Welche war die letzte Suchanfrage, über die jemand auf deine Seite kam?

„heidi klum kinder fotos“. Jetzt fühle ich mich wie die Gala.


Welcher deiner Blogeinträge bekam zu Unrecht zu wenig Aufmerksamkeit?

„Zu Unrecht“ klingt so vorwurfsvoll … Wenig Aufmerksamkeit bekamen natürlich die frühen; man bloggte ins Nichts, es gab nur wenige Kommentare. Vielleicht hätte ich mir besonders für den Eintrag „Der Verdächtige“ mehr Feedback gewünscht. Der war wenigstens mal unironisch.


Dein aktuelles Lieblingsblog?

wirres, wegen der tollen Urlaubsvertretung.


Welches Blog hast du zuletzt gelesen?

Poodle


An welche vier Blogs wirfst du das Stöckchen weiter und warum?

An den Club der scheintoten Dichter, weil der Clubpräsident in jeder Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung in der Blogosphäre ist; an Julia, weil sie zwischendurch schon mal aufgehört hatte und bestimmt besonders interessante Dinge zum Bloggen beisteuert; an Nirgendwo, damit sie mal die Chance bekommt, längere Sätze zu schreiben; und an Mark, weil es gut sein kann, dass er die Antworten REIMT.

28 April 2006

Ex Cathedra: Die Neuen Zehn Gebote

1. Verschwende keine Lebenszeit. Egal, wer dir was anderes erzählt, ob Benedikt oder Bin Laden: Du hast nur dieses Leben. Verschwende keine Minute davon.

2. Verschwende vor allem keine Lebenszeit an schlechte Musik. Gute Musik kann man erkennen: Stell dir vor, der Geist von John Peel tippte dir auf die Schulter, während du den iPod laufen hast, und liehe sich deine Ohrhörer. Würde er beifällig nicken? Dann hörst du gute Musik, verdammt noch mal.

3. Bleib nicht stehen, wenn du eine Rolltreppe betrittst. Niemand zwingt dich dazu. Und es schadet deiner Gesundheit. Am besten meidest du Rolltreppen.

4. Wenn du eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank nimmst, stell auch wieder eine hinein. Frag nicht, tu’s einfach.

5. Lache herzhaft, wenn du Esoterikern begegnest. Wer sich ernsthaft mit Astrologie, Homöpathie oder Friseurterminen nach Mondphasen beschäftigt, muss unbedingt ausgelacht werden. Wenn du milde gestimmt bist, kannst du diese Leute auch bedauern. Denn sie verschwenden Lebenszeit – an viel bescheuertere Dinge als nur an schlechte Musik.

6. Sichere deine Daten! Sichere deine Daten! Am besten dreifach und an verschiedenen Orten. Wir waren so blöd, immer kurzlebigere Speichermedien zu erfinden. Eine Steintafel hält Jahrtausende, die selbstgebrannte CD nur noch fünf Jahre. Damit unsere Lebensdaten erhalten bleiben, müssen wir sie sichern, doppelt und dreifach. Miete für deine wichtigste Backup-DVD ein Bankschließfach. Du wirst mir irgendwann sabbernd vor Dankbarkeit nachträglich viel Geld für diesen Tipp bezahlen wollen. Abonniere dafür lieber zehn Obdachlosenzeitschriften.

7. Liebe! Wen auch immer. Es tut gut. Und es verlängert dein Leben, so dass du mehr Zeit zum Nichtverschwenden hast.

8. Versuche das Dickicht deiner Vorurteile zu erkennen. Sie umstellen dich unsichtbar. Die einzige Machete, die ihnen beikommen kann, ist die Neugierde. Sei neugierig!

9. Folge keinen Führern. Vor allem nicht solchen, die dich davon abhalten wollen, weiße Socken zu tragen.

10. Versuche auf keinen Fall, cool zu sein. Es sei denn, du planst eine Karriere als Witzfigur. Dann versuche auf jeden Fall, cool zu sein.


(PS: Hm, eigentlich ein schönes neues Stöckchenspiel, nicht wahr? Wie wär's, German Psycho …?)

24 Februar 2006

Die Liederliste

Mit Listen (in der Blogsprache: „Stöckchen“) kriegt man mich immer. Diesmal ist zahnwart schuld und indirekt Anke Gröner. Und am Ende möchte ich das Stöckchen joshuatree zuwerfen.

1. Ein Lied aus deiner frühesten Kindheit:
„Wigwam bam“ von The Sweet.

2. Ein Lied, das du mit deiner ersten großen Liebe assoziierst:
„San Bernadino“ von Christie. Warum, steht hier.

3. Ein Lied, das dich an einen Urlaub erinnert:
„Tu t’en vas“ von Alain Barrière. 1975, auf Klassenfahrt in der Schweiz, am Fuß des Matterhorns. Ich: schmerzhaft verliebt in eine Supersüße aus der Parallelklasse. Sie: denkt nur an ihren Freund zu Hause. Schluchz.

4. Ein Lied, von dem du in der Öffentlichkeit nicht so gerne zugeben möchtest, dass du es eigentlich ganz gerne magst:
Hm, „If you think you know how to love me“ von Smokie? Nein, ich schäme mich nicht mehr für das, was ich höre. Ich gebe alles zu. Alles.

5. Ein Lied, das dich – geplagt von Liebeskummer – begleitet hat:
„Waiting“ von John Otway. Warum, steht hier.

6. Ein Lied, das du in deinem Leben vermutlich am häufigsten gehört hast:
„Sweet thing“ von Van Morrison. Liegt an meinem sich über Jahre hinziehenden manischen Versuch, Morrisons 1968er Album „Astral weeks“ zu verstehen. Methode: täglich hören. Irgendwann wöchentlich, dann monatlich. Aber ich höre es immer noch von Zeit zu Zeit. Und „Sweet thing“ am liebsten. Ich habe das Stück auch immer mal wieder auf Sampler gepackt, daher der Vorsprung gegenüber anderen Songs von „Astral weeks“.

7. Ein Lied, das dein liebstes Instrumental ist:
„The history of rain“ von Paul K. & The Weathermen.

8. Ein Lied, das eine deiner liebsten Bands repräsentiert:
„The kids are on high street“ von Madrugada.

9. Ein Lied, in dem du dich selbst wiederfindest oder in dem du dich auf eine gewisse Art und Weise verstanden fühlst:
„Northern sky“ von Nick Drake. Zumindest war das eine (lange) Zeit so. Ein typischer Fall von depressivem Song, der dich vor deiner Depression retten kann. Paradox, aber wahr.

10. Ein Lied, das dich an eine spezielle Begebenheit erinnert (und welche das ist):
„I’ll be there in the morning“ von Townes van Zandt. Marburg, 1993: Van Zandt war eigentlich zu betrunken, um zu spielen, er tat es dann aber doch, in Zeitlupe. Er war mental und physisch am Ende. Die Hälfte des Publikums schüttelte den Kopf oder lachte; es ging irgendwann. Der Rest, darunter ich, versuchte, diesen Mann zu retten. Es gelang – natürlich nicht endgültig, aber für eine Nacht. In der Pause traute ich mich in seine Garderobe, wo er schon wieder am Saufen war. Ich hatte alle meine Platten dabei, er signierte sie mir und malte mit zittrigen Fingern Kakteen darauf und Wüstenhighways, die sich in der Ferne verlieren. Das einzige echte Genie (außer Frank Zappa), mit dem ich jemals gesprochen habe. Das wunderbare Foto zeigt ihn, wie er knorrig aus dem Dunkel herauswächst, als habe ein Bildhauer ihn aus einem Baumstamm geschnitzt. Er grinst gequält und betrunken und wird gleich wieder zurücktreten ins Dunkel für immer. Geschossen hat es mein Freund Claus-Marco.

11. Ein Lied, bei dem du am besten entspannen kannst:
„Troll valley“ von Wavestar.

12. Ein Lied, das für eine richtig gute Zeit in deinem Leben steht:
„Talkin’ about a revolution“ von Tracy Chapman. Es war der Sommer, als ich im Freibad als Bademeister jobbte. Und Tracy lieferte den Soundtrack dazu. Unvergesslich.

13. Ein Lied, das momentan dein Lieblingssong ist:
„Exodus damage“ von John Vanderslice

14. Ein Lied, das du deinem besten Freund widmen würdest:
„Forever young“ von Bob Dylan.

15. Ein Lied, bei dem du das Gefühl hast, dass es außer dir niemand gerne hört:
„Lyin’ eyes“ von The Eagles.

16. Ein Lied, das du vor allem aufgrund seiner Lyrics magst:
„Cylea “ von François Villon, gesungen/rezitiert von Christian Redl

17. Ein Lied, das weder deutsch- noch englischsprachig ist und dir sehr gefällt:
„Voir un ami pleurer“ von Jacques Brel.

18. Ein Lied, bei dem du dich bestens abreagieren kannst:
„Memphis, Tennessee“ von Chuck Berry.
Einer jener Songs, in denen die Urformel versteckt ist.

19. Ein Lied, das auf deiner Beerdigung gespielt werden sollte:
„It was a very good year“ von Frank Sinatra. Und „Worlds away“ von Strange Advance.

20. Ein Lied, das du zu den besten aller Zeiten rechnen würdest:
„Heroes“ von David Bowie.

03 Februar 2006

Die vielen vier Fragen

Nun, ich dachte schon, mich würde gar keiner zum Mitmachen auffordern und ich müsste als Mauerblümchen am Rande der Tanzfläche versauern, doch dann bat mich mymspro doch noch hinzu. Vielen Dank dafür! Also spiele ich jetzt mal nicht den Beleidigten, sondern nehme an der Blogger-Umfrage teil. Hier also die Enttarnung all meiner Geheimnisse:

Vier Jobs in meinem Leben:
* Bankkaufmann

* Waldarbeiter

* Bademeister

* Redakteur


Vier Filme, die ich immer wieder sehen kann:
* Drachenfutter von Jan Schütte (sehr rührend und sehr unsentimental. Und spielt in Hamburg)

* Und täglich grüßt das Murmeltier von Harold Ramis (das ewige Leben als komische Zeitschleife – faszinierende Möglichkeiten ...)

* 2001 – Odyssee im Weltraum von Stanley Kubrick (die Säkularisierung Gottes. Mehr kann man nicht verlangen)

* Fanny und Alexander von Ingmar Bergman (Tragik, Mystik und Glorie des Kindseins, nein: des Menschseins an sich)


Vier Orte, an denen ich gelebt habe:
* Medenbach (100 km nördlich von Frankfurt, 1200 Einwohner, Pampa – aber schöne Pampa)
* Marburg (alt, steil, ein Puppenhaus, ein Studententraum)

* Hamburg (eine Stadt für Entwicklungssprünge. Vor allem, wenn man mal in Medenbach gelebt hat)

* ??? (Es sind erst drei. Ehrlich wahr)


Vier TV-Shows, die ich sehr gern sehe (alles Sitcoms und Serien, tja):
* Seinfeld
* King of Queens

* Desperate Housewives

* 24


Vier Orte, an denen ich Urlaub gemacht habe:
* Griechenland
* Sardinien

* Schottland

* Ungarn


Vier meiner Lieblingsgerichte:
* Lachs mit persischem Reiskuchen (danke, Afsun!)
* selbstgezogener Spinat mit selbstgezogenen Salzkartoffeln und Rührei (danke, Mama!)

* unser selbstgebackenes Sauerteigbrot mit Rochebaron und aromatischen Cherrytomaten

* Penne mit Krabben, Banane und süßsaurer Currytomatensoße (Mango Chutney nicht vergessen!)


Vier Webseiten, die ich täglich besuche:
* Spiegel online

* diverse Blogs (darunter Poodle, Lyssa, Anne de Haas, BILDblog)

* Sitemeter (wer war auf meiner Site und warum? Und wo warst DU?)
* meine Online-Bank

Vier Orte, wo ich jetzt lieber wäre:
* Karibikstrand
(scheitert an meiner Flugangst)
* Austin, Texas (scheitert an meiner Flugangst)

* im Bett (scheitert an meiner Internetsucht)

* auf einem anderen Planeten (scheitert an meiner Angst, mich von 100 000 Tonnen Hyperkerosin auf Mach 20 beschleunigen zu lassen)


Vier Blogger, die das über sich ergehen lassen sollen:
* Poodle

* Lyssa

* Julia

* German Psycho


Da der heutige Beitrag aus lauter Top-4-Listen besteht, fällt die Top-3-Songliste diesmal aus. Konsequenterweise hat auch das Foto nichts mit Musik zu tun. Rechtzeitig zum Sonnenuntergang nahm ich mir heute den Hafen vor, wo die Elbe gerade dabei ist, ihr Eiskleid abzustreifen. An manchen Stellen sieht es starr und fest aus, doch die Schiffe rauschen hindurch wie durch bröckeligen Grießbrei. Am Sonntag wird nichts mehr davon zu sehen sein; dann kann es genausogut auch Frühling werden.