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04 Februar 2018

Re-up von 2009 aus gegebenem Anlass: Gigant am Strand

Nach stundenlanger Countryberieselung aus der Kurmuschel in Travemünde drangen heute plötzlich ganz andere Klänge gen Strand.

Verantwortlich dafür schien ein lustloser Stand-up-Komiker aus Berlin zu sein; das manchmal vom mittelstarken Ostseewind etwas zerfleddert herüberwehende „Icke“ legte das nahe.

Ich schaute mir den Mann an. Trotz des wolkenarmen Sommerwetters (Foto) hatte er sich in puncto Outfit für eine zwiebelartige Schichtung entschieden. Von außen nach innen trug er …

– einen eierschalenfarbenen Anzug über dunkler Weste,
– ein schneeweißes Oberhemd mit weit aufgeknöpftem Kragen,
– darunter ein blaues Halstuch sowie ein Unterhemd;
– um die Hüfte hatte er sich etwas geschlungen, das ich als braunen Pulli zu identifizieren glaubte, ein Ärmel davon baumelte ihm jedenfalls recht unvorteilhaft im Schritt, und
– komplettiert wurde diese keineswegs wettergemäße Aufmachung durch eine Baseballmütze mit asiatischem Schriftzeichen und
– Turnschuhen, auf denen groß „BÄR“ stand.


Und dieser Mann war sage und schreibe: der legendäre Rolf Zacher.

Eins der größten deutschen Schauspielorginale, ein Gigant, demgegenüber Til Schweiger nichts weiter ist als ein Molekül eines vertrockneten Krümelchens Eintagsfliegenschiss, einer vom Schlage Klaus Kinskis oder Udo Kiers, ein Ex-Krautrocker, Ex-Knastie und Ex-Junkie – und der stand also unverhofft vor mir in der Travemünder Kurmuschel.

Das einzige Mal, dass ich Zacher vorher begegnet war, ist schon ungefähr 20 Jahre her. Damals beschlich mich während einer Berlinale-Party ein menschliches Bedürfnis. Ich betrat die sanitären Anlagen, und wen fand ich vor am Pissoir? Rolf Zacher. In der Hand sein bestes Stück, im Mund eine schon lange nicht mehr abgeaschte Kippe, irgendetwas vor sich hinbrabbelnd mit der Stimme von Nicolas Cage aus „Wild at heart“ .

Seither hat sich Rolf Zacher, wie ich heute erfreut feststellen durfte, nicht wesentlich verändert. Wahrscheinlich färbt er sich – anders als Gerhard Schröder – die Haare, aber sonst waren seine Gesichtsschluchten ganz die alten; er sah sogar gesünder aus als damals mit seinen gegeelten Haaren der Vollfettstufe und jener speziellen Hagerkeit, die Heroin hervorzurufen weiß.

Rolf Zacher jedenfalls lebt, das kann ich hier froh verkünden, auch wenn er jetzt in Travemünde am hellen Nachmittag in „BÄR“-Sneakers singend und blödelnd Badegäste irritiert, die nicht wissen, welche Type sie vor sich haben. 


Bei YouTube könnten sie es sich anschauen. Auf eigene Gefahr.




30 Mai 2017

Nur die richtige fehlt


Wahrscheinlich lief das Ganze so in diesem Restaurant in Zgorgelez am Ufer der Neiße: 

Der halbwegs deutschkundige Cousin des Geschäftsführers fragte beim Übersetzen der zweisprachigen Speisekarte rum, wie diese Eierspeise aus Ei, Milch und Mehl eigentlich auf Deutsch hieße und geschrieben würde, und keiner wusste so richtig Bescheid, weshalb er einfach diverse Schreibweisen öffentlich durchdeklinierte. 

Nur die richtige war leider nicht dabei.


29 Mai 2017

Einmal Görlitz – und gerne wieder


Bereits direkt nach dem Untergang der DDR, die stadtplanerisch 40 Jahre lang der Maßgabe „Ruinen schaffen ohne Waffen“ gefolgt war, hielt mancher Görlitz für die schönste Stadt Deutschlands, trotz der überall bröckelnden Fassaden. 

Eine Einschätzung, die heutzutage noch weit mehr Berechtigung hat. Immerhin stehen hier 950 Jahre europäischer Baugeschichte restauriert herum. Insgesamt 4000 denkmalgeschützte Gebäude bilden ein Ensemble, welches nicht nur internationalen Filmproduktionen eine perfekte historische Kulisse liefert (die Einwohner nennen ihre Stadt nach hier gedrehten Kinoknallern wie „Inglorious Basterds“ schon „Görliwood“), sondern auch Besucher schnell bezirzt. 

Unsere typisch westdeutsche Befürchtung, dieser Zauber könnte durch vielfältige Anzeichen rechtsextremen Wirkens schnell verfliegen, bewahrheitete sich nicht. Wenn in Görlitz wirklich einmal ein Graffito auffällig wird, dann erfreulicherweise ein antifaschistisches. Und das ist ordentlich auf Stromkästen gesprüht statt auf mühsam hergerichte Renaissancefassaden.

Erstaunlich auch, wie wenig hier hörbar herumgesächselt wird. Wir hatten uns vor der Reise noch gegenseitig ermahnt, bei „Gänsefleisch mohl …“-Sätzen keinesfalls loszuprusten, doch es ergab sich keinerlei Gelegenheit, die eigenen Selbstbezähmungskräfte unter Beweis zu stellen. Vielleicht liegt es daran, dass man hier schlesische Wurzeln hat und nach böhmischen und preußischen Intermezzi erst in jüngerer Zeit dem Land Sachsen anheimfiel.

Mithilfe der den Grenzfluss Neiße überspannenden Altstadtbrücke flaniert man in Nullkommanix rüber nach Polen, wo die Stadt unversehens Zgorgelez (sprich: Sgorscheletz) heißt und am Ufer (Foto) mit gastronomischen Verlockungen aller Art zu punkten weiß. Die Preise für Schnitzel, Pizza, Pirogi und Bier sind nur halb so hoch wie auf der deutschen Seite – was allerdings auch schon den größten Zgorgelezer Reiz ausmacht. 

Der Rest der Stadt ist nämlich recht trist geraten. Statt 950 Jahre Architekturgeschichte repräsentiert der polnische Teil der Stadt allenfalls die letzten 50 davon. So zumindest unser oberflächlicher Eindruck.

Zurück im herzallerliebsten Görlitz machte uns der von zahllosen Maklerbüros repräsentierte Immobilienmarkt immer wieder fassungslos. Denn so aufwendig die prachtvollen Villen der Innen- und Altstadt auch renov- und restauriert sind: Ihre Kauf- und Mietpreise spotten aus Hamburger Sicht jeder Beschreibung.

Da kriegst du 130 modernisierte Altbauquadratmeter mit Parkett und allem drum und dran für 600 Euro warm, und wenn man sich erbarmte und als Zuziehender mindestens 18 Monate in der östlichsten deutschen Stadt wohnen bliebe, schenkte sie einem vor lauter Rührung drei Kaltmieten, einen Monat Strom und allerlei mehr. 

Wer gar erwöge, sich durch den Kauf einer Altbauwohnung noch fester an Görlitz zu binden, wäre mit durchschnittlich rund 500 Euro pro Quadratmeter dabei. Das treibt Besuchern aus St. Pauli, wo man unter 3000 Tacken/qm nicht mal mehr eine Souterrainbutze erwerben kann, natürlich Tränen in die Augen.

Und selbst die Tatsache, dass sie hier in Görlitz samstags bereits um vier die Bürgersteige hochklappen und die drei Straßenbahnlinien (Görlitz hat eine STRASSENBAHN!!!) sich im gemütlichen 20-Minuten-Takt zwischen den gotischen, barocken, Renaissance- und Gründerzeitsteinen hindurchschlängeln, verbuchen wir keinesfalls als Standortnachteil, sondern als Entschleunigungsangebot. 

Napoleon war übrigens insgesamt sechsmal in Görlitz. Das müsste zu toppen sein.


 

01 Mai 2017

15 April 2017

Vom Segen der Taubheit (mit Pareidolie 118)

Wien hat die in Deutschland alljährlich so heftig diskutierte Karfreitagsproblematik salomonisch geregelt. 

Da dieser Feiertag ein evangelischer ist, darf jeder Protestant seinem Chef – also dem weltlichen – straflos mitteilen, er bevorzuge einen Gottesdienstbesuch gegenüber der Bürofron, und ohne Diskussion darf er den lieben langen Karfreitag daheim bleiben. Wer aber nichts dergleichen vorbringt, muss halt arbeiten. Die Katholen und alle anderen Nichtevangelen sowieso.

Aus diesem Grund wirkt Wien am Karfreitag unbeeinträchtigt. Die Geschäfte haben geöffnet, die Stadt wimmelt vor Menschen, darunter auch jene, die sich mit der Zusage eines Gottesdienstbesuches einen freien Tag erschummelt haben. Statt erzwungener Bleischwere herrscht der übliche Großstadttrubel. Für uns ein „Segen“, da wir nur drei Tage hier weilen und schon gern ein bisschen was haben möchten von der Stadt.

Der Auftritt unserer Freundin, der Kabarettistin Angelika Niedetzky, findet ebenfalls am Karfreitag statt. In Deutschland würde derlei an diesem speziellen Tag gesetzlich unterbunden, denn die Frau erdreistet sich und macht WITZE! Sie singt und TANZT! Sie ALBERT HERUM!

Damit macht sie uns trübe Tassen wieder munter, denn die Nacht davor war geprägt vom Höllenlärm des Neubaugürtels, einer vielspurigen Rennstrecke, die tagein, nachtaus in nur drei Metern Abstand unser A&O-Hotel zum Beben bringt. Dort waren wir aus Gründen der Preisökonomie abgestiegen, mussten aber erkennen, dass Geiz nicht immer geil ist, sondern manchmal einfach nur hammerhart bestraft wird.

Selbst ein Umzug nach schlafarmer erster Nacht in eine Endetagenbutze, deren Dachluken das Neubaugürtelinferno nicht mehr direkt, sondern nur noch über Eck schallzuabsorbieren hatten, half kein bisschen, weil eine der beiden Luken nicht hermetisch schloss.

Sollten Sie also weder über juvenile Generaltoleranz gegenüber jedweder Umgebungsunbill noch über segensreiche Stocktaubheit verfügen, dann legen wir Ihnen als Übernachtungsalternative das A&O-Schwesterhotel am Hauptbahnhof ans Trommelfell. Die Preise sind identisch, doch dort gibt es sogar die Chance, das zur Verfügung gestellte Bett auch funktionsgerecht nutzen zu können.

Auch in Wien stieß ich beim Flanieren natürlich auf eine Pareidolie, wie es mir wohl überall auf der Welt gelänge, vielleicht abgesehen von der Wüste Gobi. Und schon hatte ich eine Bebilderung für diesen Text.

Wie sich immer wieder alles fügt, es ist erstaunlich.



02 April 2017

Wanderung mit (nur einem) Hindernis


Der Plan war eigentlich super, weil sowohl dem frühlingshaften Wetter wie unseren körperlichen Voraussetzungen adäquat: mit dem Zug nach Timmendorferstrand fahren und von dort immer an der Ostsee lang die ungefähr 13 Kilometer nach Travemünde wandern, von wo aus die Heimfahrt nach Hamburg angetreten würde. Natürlich nicht ohne vorher in Niendorf und möglichst noch einmal auf der Hermannshöhe einschlägige kulinarische Versorgungsstationen um süßschnabelkompatible Leckereien zu erleichtern.

Ein super Plan, wie gesagt, der allerdings bereits auf den ersten Metern zu scheitern drohte. Denn rotweiße Absperrbänder und daneben postierte, nicht selten adipöse Wachtposten in neongelben Wichtig-wichtig-Westen verwehrten uns bereits am Start in Timmendorferstrand den Zugang zur Strandpromenade – und zwar weil sich ebendort Hunderte mehr oder weniger tauglicher Körper keuchend und ohne Not dem Diktat eines sogenannten „Sparkassen-Ostsee-Laufes“ unterwarfen.

Wie ich später auf der Webseite dieser skandalösen Veranstaltung erfahren sollte, war sie sogar entgegen der ursprünglichen Planung eigens auf heute verlegt worden, nur um uns den Sonntag zu vergällen. 

Doch nicht mit uns! Wir wählten bis Niendorf – also ungefähr vier Kilometer lang – eine (leider meerblicklose) Parallelstrecke und schwenkten dann zurück auf die angepeilte, nun von x-beinigen Nummerntrikotträgern nicht mehr kontaminierte Strandroute, von der uns auch bis Travemünde nix und niemand mehr verscheuchen konnte.


Dieser Wanderweg – das glaube ich auch in Unkenntnis von ca. 99 Prozent aller einheimischen Wanderwege sagen zu können – gehört zu den wahrscheinlich zehn schönsten in ganz Deutschland, was vor allem für das Brodtener Steilufer gilt.

Denn links unten in der Tiefe schimmert die Ostsee silbrig unter den Frühlingswolken, während man streckenweise durch einen lichten Laubwald tänzelt, der erfüllt ist von Algendüften, Möwengekreisch und dem Beat der Spechte.

Das ist derart wunderbar, dort werden wir bald wieder langlaufen. Aber nicht ohne vorher im Netz nachzuschauen, ob vielleicht irgendeine dahergelaufene Sparkasse wieder mal die Promenade absperrt.

Man lernt ja dazu.

10 Juli 2016

Auf Abenteuerurlaub in Schwerin

Wetterseiten im Web sind grundsätzlich eine feine Sache. Allerdings vermögen sie die Vorfreude auf eine Reise nicht unwesentlich zu trüben.

Für die Premiere der Schweriner Schlossfestspiele – man hatte „Aida“ einstudiert – verhieß wetter.de seit Tagen mit durchaus hämisch durchwirkter Prognosesicherheit Regen, Wind und, pünktlich zum Anpfiff, gar Gewitter.

Ms. Columbo packte deswegen vorsorglich Regencapes ein, die sich beim in der Tat notwendigen Überziehen vor Ort indes als wenig kleidsam erwiesen. Ihr Modell überzeugte wenigstens durch Transparenz, wollte also gar nicht in Konkurrenz treten zur Kleidung darunter; meins aber war in seinem peinlich leuchtenden Blau nichts weiter als ein Müllsack mit Löchern drin. 

Es gibt eine fotografische Dokumentation dieser Lachnummer, für deren Herausgabe man mich allerdings schon Trump’schen Befragungsmethoden unterziehen müsste. Also versuchen Sie es erst gar nicht, danke.

Stattdessen zeige ich hier gern die beeindruckende Sanktionsliste her, mit der unsere Unterkunft, das empfehlenswerte Café Karina in der Werderstraße, all jene bedroht, die sich trotz Verbots erdreisten, heimlich im Zimmer eine durchzuziehen:

Auf Twitter habe ich gestern bereits vorgeschlagen, doch lieber diese AGB aus der Hölle auf Zigarettenpackungen zu drucken statt der sogenannten Schockfotos, die jedem, der auch nur eine einzige Folge „The Walking Dead“ gesehen hat, beim routinierten Zünden seines Zippos nur ein Gähnen entlocken.

Aber Auslöser zu sein für den Einsatz von Spezialreinigern und Zwangsumsiedlungen unbescholtener Mitbewohner: Das schockt wirklich. Wir haben jedenfalls lieber nicht geraucht, ich schwör!

Auch während der „Aida“-Premiere wäre das nicht möglich gewesen, dazu war es einfach rundum zu nass. Wir hatten wenigstens unsere Regencapes, die auf der Bühne Agierenden allerdings waren schutzlos den Naturgewalten ausgesetzt; manche hatten sich unter der unbekümmerten Regie von Georg Rootering gar in den munter wachsenden Pfützen zu wälzen.

Nur das von wetter.de seit Tagen versprochene Gewitter hätte das Ensemble erlöst. Doch der sardonisch gießende Wettergott hielt lieber alles in der Schwebe, sodass niemand entkommen konnte – wahrscheinlich eine kleine, feine Rache am mehrheitlich noch immer atheistischen Osten.

Wenn Sie also zu denen gehören, die sich gern die Lunge bräunen und zudem Abenteuerurlaube schätzen: Buchen Sie einfach „Aida“-Karten in Schwerin – vor allem aber ein Zimmer im Café Karina. 

Und dann tun Sie, was Sie tun müssen.




03 Mai 2014

Pareidolie (96): Cherchez le Gurkensalat


Interessanterweise geht der Wiener ja „am“ Markt und „am“ Berg, aber wenigstens nicht „im“ Bett – und wenn doch, könnte das eine Inaugenscheinnahme durch einen Psychotherapeuten nach sich ziehen. 

Gemeinsam mit der hier im Blog und darüberhinaus weltberühmten Pareidolie-Tante arbeiteten wir heute im Wiener Café Ritter speziell diese Unterschiede zwischem dem Deutschen und dem Österreichischen heraus, dabei aufmerksam, aber in rasch abnehmendem Maße beobachtet von Apfel- und Topfenstrudelstücken sowie begleitender Vanillesoße.

„Topfen“ ist übrigens Quark, und ich meine das sehr konkret und nicht despektierlich. Das Gleiche gilt für das hiesige „Misttelefon“, was keineswegs eine Wienerische Kritik an der Qualität eines Kommunikationsgerätes ist, sondern einfach die Nummer des nächsten Abfallentsorgers. 

Am Abend vorher besuchten wir das Kleinkunst- und Verzehrtheater Kullsse, wo Angelika „Geli“ Niedetzky einen so fur- wie grandiosen zweistündigen Solocomedyparforceritt namens „Niedetzky-Marsch“ aufs Parkett legte. 

Kurioserweise hat Ms. Columbo vor einigen Monaten unfreiwillig den Titel des Programms geliefert, weil sie, als ich gerade Frau Niedetzky anmailte, mit deren Namen herumkalauerte und ich das noch hineinschrieb in meine Mail. Bingo! Manchmal haben die besten Ideen als Hebamme einfach nur den Zufall – oder eine kleine Albernheit zur rechten Zeit. 

Geli Niedetzky verdanke ich übrigens auch weitere tiefe Einblicke ins Österreichische. Sich „oan Fetzen umhänga“ etwa hat sehr, sehr wenig mit Kleidung zu tun – und heißt nichts anderes als sich die Kante geben. Was umgekehrt wiederum wohl die Österreicher nicht auf Anhieb raffen. Aber mir ist das inzwischen so was von blunznhugo, das können Sie mir glauben.

Ein Treffen mit der Pareidolie-Tante kann natürlich nicht ohne Pareidolieentdeckung zu Ende gehen. Abends beim Wiener Schnitzel im Falkensteiner Stübchen war es dann so weit: Cherchez le Gurkensalat.

Übrigens fokussierte meine Kamera, deren Gesichtserkennung aktiviert war, natürlich sofort das hier zu sehende Gurkenscheibenarrangement. Es liegt also nicht an mir, sondern ist objektivierbar! 

Den Termin meiner Inaugenscheinnahme durch einen Psychotherapeuten kann ich also erst mal beruhigt canceln.

PS: Eine ganze Galerie gibt es – natürlich – bei der Pareidolie-Tante.


14 Oktober 2013

Es war die Mirabelle

Wir sind aufm Dorf zu Gast und schließen uns am Samstagvormittag mangels aufregenderer Alternativen dem jährlichen Spaziergang der sog. Forstbetriebsvereinigung an.

Organisationsleiter Thomas, ausstaffiert mit Stock und Hut, erläutert vorm Losgehen alle Essentials: „Zwischedurch mache mer en Paus, do gitts wos tse dreng-ge. Bejer kost ahn Euro, Wasser foffzich Sent, unn ’s Schnäbbsje es imsost.“

Spätestens zu diesem Zeitpunkt dämmert uns: Dieser Gemarkungswalk war die richtige Entscheidung. So komme immerhin ich (Ms. Columbo kneift) zu der lebensweit erstmaligen Erfahrung, morgens um elf in Wald und Flur einem hochprozentigen Wässerchen zuzusprechen, welches unschuldigen Mirabellen abgerungen wurde.

Nach einer weiteren Stunde deutlich beschwingteren Ausschreitens erreichen wir das Ziel: eine bestens ausgestattete Grillhütte mitten im Wald. Es gibt Hackbraten von der Größe eines Kinderkopfes, reichlich Bier, ein weiteres Schnäbbsje imsost – und irgendwann auch die aus dem milchigen Nebel des Angeheitertseins hervordämmernde Erkenntnis:

Der jährliche Spaziergang der Forstbetriebsvereinigung ist nur ein McGuffin. In Wahrheit geht es um etwas ganz anderes.

Ja: auch um Hackbraten.

22 September 2013

Die geschüttelte Unterhose

Unser Auto war vollgestopft mit Drogen. Nur ich wusste nichts davon.

Jörg, Micha und Frank waren nachsichtig mit mir gewesen an diesem Wochenende in Amsterdam, schließlich war ich Abstinenzler. Während ich brav mittaperte in Coffeeshops und Konzertclubs (John Martyn im Melkweg: ein zentrales Ereignis meines Lebens), erledigten sie auf den dortigen Toiletten wohl nicht nur die üblichen Geschäfte.

Als der Zoll uns auf der Rückfahrt rauswinkte, war ich ruhig wie ein Unschuldslamm. Schließlich war ich ja auch eins.

Zu dieser Zeit, 1981, gab es die Grenze zwischen Holland und Deutschland noch. Vier bärtige Zottel von Anfang 20, die gerade wohlgemut mit einem Alfa Romeo aus Amsterdam heranrauschten, wirkten damals auf deutsche Zöllner so harmlos wie Klaus Kinski in den Edgar-Wallace-Filmen.

Die Beamten, die ich heimlich mit meiner Kleinbildkamera durchs Fenster knipste, nahmen sich erst mal den Alfa vor. „Auseinandernehmen“ trifft es sogar noch besser. Sie zerlegten, schraubten ab und bogen auf, auch die Innenverkleidungen der Türen. Sogar die Radkappen montierten diese Superprofis ab.

Derweil wurden wir voneinander getrennt. Jeder musste einem Zöllner folgen. Ich landete in einem komplett gekachelten leeren Raum. Der Beamte stellte sich in etwa zwei Meter Abstand vor mich hin und sagte:

„So, jetzt ziehen Sie sich bitte aus. Und werfen Sie mir jedes Kleidungsstück einzeln zu. Außer der Unterhose. Die nur schütteln.“

Ich zog mich aus und warf ihm alles ordnungsgemäß rüber. Er betastete und knetete Schuhe, Strümpfe, Jacke, Hemd und Hosen sorgsam und legte sie beiseite. Und dann kam es zum Äußersten.

Ich, ein bärtiger, vor Aufregung zitternder Zottel, stand in einem gekachelten leeren Raum an der deutsch-holländischen Grenze splitternackt vor einem uniformierten Zollbeamten – und schüttelte meine Unterhose.

Es war grotesk, absurd, entwürdigend. Aber auch völlig ergebnislos.

Danach durfte ich mich wieder anziehen. Nach und nach trafen wir vier beim Alfa ein, alle um die Erfahrung dieser Prozedur reicher. Wir redeten kaum. Die Zöllner waren muffelig. Sie hatten keine Drogen gefunden.

Micha drehte den Zündschlüssel, der brave Alfa sprang an, langsam rollten wir vom Gelände – und dann löste sich die Spannung. Lachen, Kopfschütteln, Juchzen, aber ich war immer noch nicht im Bilde.

Bis Frank die Packung Tempotaschentücher aus dem Handschuhfach zog und grinsend die LSD-Plättchen zwischen den Papierlagen rauszog. Und Jörg unter den Beifahrersitz griff, wo er in seiner Panik einfach das Gras, die Hanfsamen und was weiß ich noch alles hingepfeffert hatte, als die Zöllner uns rauswinkten.

Nichts, nichts, nichts davon hatten diese Dilettanten gefunden – sondern sich stattdessen beim Abschrauben der Radkappen dreckige Flossen geholt. Es war zum Kringeln.

Was genau passiert wäre, wenn diese Leute keine Tomaten auf den Augen gehabt, sondern Drogenhunde dabeigehabt hätten: Ich habe da so eine Ahnung. Jörg, Micha und Frank jedenfalls versicherten mir, sie hätten mich im Bedarfsfall selbstverständlich rausgehalten. Ehrensache.

Am Wochenende war ich mal wieder in Amsterdam. In den Coffeeshops qualmten die Tüten wie immer. Wir tranken einen Espresso im Melkweg, wo John Martyn mir ein zentrales Ereignis meines Lebens beschert hatte – nur einen Tag bevor ich mich auf Anweisung eines wildfremden Mannes auszog und mit der Unterhose wedelte.

Die Erinnerung malt wirklich mit goldenem Pinsel, da hat Jan Plewka mal wieder recht.







28 Juli 2013

Unterwegs im Speckgürtel


„Immer, wenn ich so ein Schwein sehe“, sagte Ms. Columbo beim Anblick dieses Hängebauchschweins im Wildpark Schwarze Berge, in dessen schattige Wälder uns die Großstadthitze vertrieben hatte, „dann rechne ich es in Koteletts um.“

Allein für solche Bemerkungen lohnen sich die Ausflüge mit Ms. Columbo bereits, aber auch aus diversen anderen Gründen. Auch gestern waren wir in den Hamburger Speckgürtel gezockelt, und zwar zum Tomatenfest einer Demeter-Gärtnerei in Ochsenwerder. 



Eigentlich hätte Ms. Columbo konsequenterweise den ganzen Ort Ochsenwerder in Rinderfilets umrechnen müssen, doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen geriet uns die abgebildete Hausfassade in den Blick und warf die Frage auf: Ist das nun der dämlichste Tippfehler seit Erfindung des Einzelhandels oder eine pfiffige und wahrscheinlich nicht mal justiziable Markenverulkung?

Klären konnten wir das vor Ort freilich nicht, zumal das Haus leerstand. Sogar eine Scheibe war zerborsten
– wahrscheinlich das Werk eines von der Edeka-Kette beauftragten Fenstereinschmeißers, die so ihren Willen zum außergerichtlichen Dialog kundtun wollte.

Vorher hatten wir auf einem Flohmarkt in Hausbruch vorbeigeschaut, wo ich einen formidablen blauen Zegna-Zweireiher erwarb, der mir allerdings zu groß ist. Bei Kaufinteresse bitte Mail.

27 Juni 2013

Irgendwo in Sonstwowo


WLAN wird im Zentrum und an der Promenade von Swinemünde kostenlos angeboten. Hoffe ich wenigstens. Man muss sich nämlich erst mal durch seitenlange polnische Nutzungsbedingungen scrollen, ehe man am Ende eine von zwei unverständlichen Optionen anklicken kann. Kleiner Tipp: Die linke unverständliche Option führt zum Log-in.

Ob ich mich damit nun verpflichtet habe, mein Vermögen plus Ms. Columbo der Stadt Swinemünde zu überschreiben, werde ich möglicherweise bald erfahren.

Nach der sprichwörtlich schönen polnischen Frau hielten wir übrigens eine ganze Weile vergebens Ausschau. Ich vermutete schon den Export des Komplettbestandes in die Herbertstraße, doch dann sahen wir sie en passant doch noch, die sprichwörtlich schöne polnische Frau, und zwar auf dem Straßenstrich zwischen Swinemünde und Stettin.

Dort steht sie kurzberockt und upgepusht an Waldlichtungen, und zwar ohne jede sichtbare Infrastruktur. Meine Theorie, in der Bewaldung hinter ihr verfüge sie gewiss über eine gut getarnte Arbeits- und Verrichtungsstätte in Form eines Wohnmobils mit Waschmöglichkeit, blieb allerdings bis runter nach Stettin komplett unverifiziert.

Die Existenz polnischer Wildschweine hingegen konnten wir zweifelsfrei nachweisen. Beim Warten auf die Fähre nach Wollin etwa traten mehrere halbstarke Vertreter dieser schmackhaften Spezies aus dem Wald und orderten Futter. Eins versuchte gar einen Lkw zu entern, dessen Lenker so unvorsichtig gewesen war, die vorsorglich an Bord befindlichen Leckerli bei geöffneter Tür hinauszuwerfen.

Einen Tag später, im tiefen Wald zwischen Rewal, Kolberg und Sonstwowo, brachte gar eine Bache mit sechs Frischlingen den Verkehr komplett zum Erliegen. Mama musterte uns die ganze Zeit argwöhnisch, während die Kleinen sich nur für ihre Zitzen interessierten, darin dem Griesgraemer nicht ganz unähnlich.

25 Juni 2013

Zwei eindringliche Warnungen


Woher weißt du, dass du genau am genau richtigen Ort auf der Welt bist? Wenn du nicht genau sagen kannst, ob das Rauschen, das du hörst, von der Spülmaschine kommt oder von der Brandung.

Unsere Swinemünder Ferienwohnung liegt an der Ostsee, nur durch eine schmale Baumreihe vom Strand getrennt. Eine dreieckige Lücke in den Baumkronen gibt den Blick frei auf die weißen rauschenden Wellenkämme – der richtige Ort zur richtigen Zeit, zweifellos. Dank des Sturms heute auch für Kitesurfer.

Viele Einwohner Swinemündes sprechen Deutsch. Das ermutigt uns, es immer erst mal in unserer Muttersprache zu versuchen, und meistens klappt das auch. Nur wenige Kilometer weiter liegt Deutschland, doch ich würde mich sehr wundern, wenn dort eine signifikante Anzahl von Einwohnern Polnisch spräche.

Die Polen scheinen dieses Missverhältnis gelassen zu nehmen – und uns außerdem auch dankenswerterweise nicht (mehr) dafür haftbar zu machen, dass unsere Großväter über sie hergefallen sind. Im Gegenteil: Sie ertragen uns mit stoischer Freundlichkeit. Dabei sind wir uns bisweilen selber peinlich – Ms. Columbo und mir zum Beispiel eine Gruppe deutscher Touristen am Nebentisch in einem Swinemünder Innenstadtcafé. Lautstark rätselten sie über die Bedeutung des polnischen Wortes „Notariusz“, das an der gegenüberliegenden Hauswand prangte – und fanden nach längerem Überlegen die Übersetzung „Notarzt“ am plausibelsten.

Gegen so was hilft am besten polnisches Bier, denn darauf versteht sich die einheimische Bevölkerung vorzüglich. Nur vom Wein haben sie hierzulande keinen Schimmer. Ausdrücklich warnen möchte ich sogar davor, im ansonsten sehr empfehlenswerten Restaurant Gryfia (unbedingt den „Zander, jüdische Art“ probieren!) vom hiermit verkündeten Bierdogma abzuweichen. Der „Weißwein“, den man mir dort vorsetzte, lappte bereits verdächtig ins Rotbräunliche, geschmacklich gemahnte er an in Essig gelöstes Leder.

Aufgeregt bat mich die freundliche und Deutsch sprechende Kellnerin angesichts meiner entgleisten Gesichtszüge, sie zu begleiten und die Flasche, die sie eifrigen Griffs dem Kühlschrank entnahm, in Augenschein zu nehmen.

Mit jenem Interesse, das man Verkehrsunfällen auf Autobahnen entgegenbringt, betrachtete ich das Etikett. Es handelte sich um eine spanische Flasche, noch etwa zu einem Viertel gefüllt, und mir wurde augenblicklich klar, warum der Wein zur traurigen Karikatur eines Ports fehlalchemisierte. Er war mit hoher Wahrscheinlichkeit anlässlich der Papstwahl von Johannes Paul II., eines Polen aus Wadowice, entkorkt worden. Oder früher.

Also: keinen Wein in Polen trinken! Immer und unbedingt nur Piwo, wie sie hier liebevoll das Bier zu benennen pflegen.

Ab und zu machen wir mit dem Mietwagen Ausflüge in andere Orte auf der Insel Usedom, die bis auf Swinemünde zu Deutschland gehört. Heute zum Beispiel fuhren wir auf der Suche nach Espressonachschub rüber nach Mellenthin, wo im dortigen Wasserschloss die erste Usedomer Kaffeerösterei ansässig ist.

Im Restaurant orderten wir erwartungsfroh zwei Tassen zur Probe und wunderten uns darüber, dass sie den Espresso nicht mit Siebträgermaschinen zubereiten, sondern auf Knopfdruck aus Automaten zapfen. Das ist ungefähr so, als kaufte man sich das beste Filet vom Kobe-Rind, um es anschließend in der Mikrowelle zu zergaren.

„Sie haben doch eine eigene Rösterei“, sagte ich zur Kellnerin, „warum bereiten Sie den Espresso dann nicht zu wie ein Barista, sondern jagen ihn lieblos durch einen Vollautomaten? Sie könnten einen dreimal so guten servieren!“

Die bis dato American-Diner-haft pseudogutgelaunte, nun aber plötzlich auf ernst umschaltende Kellnerin wusste freilich auch nicht, warum das Wasserschloss diese Prozedur seinem eigenen Espresso zumutete. Sie sei eh erst seit vier Wochen da, sagte sie, und wir sollten uns doch an die Chefetage wenden.

Ausdrücklich warnen möchte ich hiermit also davor, im Wasserschloss Mellenthin einen Espresso zu bestellen. Er kostet unverschämte zwei Euro, kommt gleichwohl lieblos aus einem Vollautomaten, und die Bedienung weiß nicht mal warum.

Beinah hätte ich angefügt: Dann lieber einen Weißwein im Gryfia. Aber so weit möchte ich dann doch nicht gehen.

27 Mai 2013

04 Mai 2013

Der hat Humor, der Pfälzer


Während angeblich in Hamburg die Sonne scheinen soll, tapern wir triefend durch die Weingebiete der regennassen Pfalz. Auch Speyer statten wir einen Besuch ab.

Dort zaubern gleich mehrere merkwürdige Schilder (s. Fotos) große Fragezeichen über unsere Köpfe. Unsere Ratlosigkeit sieht ein im Einstein-Look frisierter Speyrer Zausel und kommt – wie es Pfälzer Art ist – eilends herbei.

„Schpresche Se Deutsch?“, fragt er. Wir bejahen. „Verschtehnse dess Schild nett?“, fragt er. Wir bejahen. Und dann erläutert er den auf dem Schlauch stehenden Touristen
mit sischtlischem Vergnügen die hintersinnige Semantik.

Wenn ein Fahrrad also fährt, so dämmert uns unter Pälzer Ägide allmählich, dann ist das Abstellen, was während der Fahrt ja eh nicht möglich wäre, verboten. Sobald es allerdings steht, das Rad, darf es das auch dort tun.

Ein Schild mit der Aufschrift „Fahrrad abstellen erlaubt“ hätte also die gleiche Aussage gehabt. Aber so ist er nun mal nicht gestrickt, der Pfälzer, wenn ich mir diese eigentlich unzulässige Verallgemeinerung erlauben darf.

Auch zum zweiten Schild, dem mit dem Hauseckenverweis, liefert der eifrige Zausel eine weitschweifige Exegese, die ich aber wieder vergessen habe.

Was natürlich auch mit dem abendlichen Besuch des Weinfestes in Haardt zu tun haben könnte, aber wer weiß das schon so genau.



19 April 2013

Acht Jahre bis zum Boss

Zwei historische Ereignisse waren entscheidend dafür, dass ich just heute in Hosseinis Stellinger Änderungsschneiderei vor einem Spiegel stand und sich mir ein kleiner Afghane mit einem vollbestückten Nadelkissen näherte.

Eins dieser beiden Ereignisse geschah 1991. Damals entschloss sich der US-amerikanische Autor Bret Easton Ellis, einen Roman namens „American Psycho“ zu schreiben.

Das hätte aber noch nicht gereicht für meinen heutigen Auftritt vor Hosseinis Spiegel in Stellingen. Hinzukommen musste – neben der unabdingbaren Erfindung des Internets 1969, die ich aber jetzt mal besser nicht mitzähle, sonst lande ich irgendwann noch beim Urknall –, hinzukommen musste 14 Jahre später Ereignis Nummer zwei: meine Entdeckung des Blogs Lyssas Lounge.

Ellis’ Roman löste vor 22 Jahren bei einem österreichischstämmigen Hamburger einen bis heute anhaltenden Fetisch für Herrenmode aus – und Lyssas lesenswerte Schreibe bei mir das Bedürfnis, selber das Bloggen anzufangen.

Dem österreichischstämmigen Hamburger gefiel, was er ab 2005 hier, auf der Rückseite der Reeperbahn, zu lesen bekam, weshalb er den Kontakt suchte. Nach anfänglichem Fremdeln wurde daraus Freundschaft, doch erst acht lange Jahre später – nämlich neulich – infizierte er mich (endlich) mit seiner Manie für hochwertige Herrenmode, als er mir notorischem Sparfuchs riet, mich doch mal auf Ebay nach all diesen Schurwollpreziosen umzuschauen.

Dort nämlich, raunte er, müsse man nicht etwa die üblichen vier-, sondern mit etwas Glück nur zweistellige Beträge für gebrauchte Spitzenware zahlen.

Was soll ich sagen: Der Mann hat recht. Und deshalb stand ich heute in Stellingen vor einem Spiegel, während mir ein kleiner Afghane Nadeln in den Hugo-Boss-Selection-Anzug steckte und ich von hinten German Psycho sagen hörte: „Die Ärmel müssen aber noch etwas kürzer.“

Ohne Bret Easton Ellis wäre das alles niemals passiert. Ohne Lyssa auch nicht. Und natürlich auch nicht ohne den Urknall.


27 Dezember 2012

Stadt, Land, Stuss

Die Unterschiede zwischen unserem mehrtägigen Weihnachtsdomizil am Rande des Westerwalds und St. Pauli sind evident. Ein zutraulich vorm Wintergarten lagerndes Reh zum Beispiel ist auf dem Kiez eher selten, und zwar nicht nur wegen des seltenen Vorkommens von Wintergärten.

Die hiesige Fauna besteht hingegen vor allem aus Tauben, Ratten, Mäusen, Möwen, Staffordshire-Terriern und … ähem … Bordsteinschwalben.

Und damit melde ich mich zurück.


27 September 2012

Pareidolie (49): Die Lösung des Roswell-Rätsels

Wenn wirklich 1947 in Roswell Aliens abgestürzt sind, dann weiß ich jetzt auch, wo und wie sie von der US-Regierung schließlich um die Ecke gebracht wurden:

im Hörnumer Hafen auf Sylt, erstickt mit einem armdicken Tau.

PS: Eine ganze Galerie gibt es bei der Pareidolie-Tante.