Heute klingelte unser Nachbar, der Künstler 4000, um uns den Katalog zu seiner „25 Jahre 4000“-Ausstellung zu schenken. Er hat ihn sogar mit einer persönlichen Widmung versehen, was ich herzallerliebst finde.
Die skurrile Geschichte von 2011, wie der für uns bis dahin noch namenlose Nachbar mal eine freundlicherweise entgegengenommene DHL-Kiste mit Wein hereinschleppte, drei Bilder von sich an der Flurwand entdeckte und sich lakonisch als deren Schöpfer enttarnte, habe ich bereits verbloggt.
Der Katalog zur Ausstellung „25 Jahre 4000“ ist großartig; ich habe heute Abend eine ganze Halbzeit des Spiels Frankreich–Albanien verpasst, weil ich mich davon nicht losreißen konnte.
4000s Bilder – hingerotzte, mit Worten und Textzeilen abgeschmeckte und konterkar(ik)ierte Minutenmeisterwerke in Acryl – sind es ja sowieso (also großartig), aber viele begleitende Elogen seiner Weg-, Trink- und Kampfgefährten aus dem vergangenen Vierteljahrhundert sind es auch.
Ich könnte jedenfalls juchzen vor Freude über diesen Katalog (auch wenn er ihn vorher besser mir zum Korrekturlesen gegeben hätte, aber egal), und das werde ich 4000 demnächst auch persönlich sagen, sobald er mal wieder auf dem Nachbarbalkon steht und Wunderdinge mit seinen Pflanzen anstellt.
Der Mann nämlich hat nicht nur den weltbesten Pinselstrich von ganz St. Pauli, sondern auch einen derart grünen Daumen, dass er als Weltraumgärtner in „Silent Running“ glatt Bruce Dern aus dem Gewächshaus gefegt hätte.
Die 4000-Ausstellung läuft seit Anfang des Monats bei Feinkunst Krüger in Kohlhöfen 8, und wer aus der Gegend zwischen Kiel und Kitzbühel kommt und es bis zum 25. Juni wirklich nicht schaffen sollte, dort mal vorbeizuschauen, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.