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30 August 2023

Die gemütlichsten Ecken Deutschlands (199)







Die Lübecker Bucht zwischen Travemünde und Timmendorfer Strand.

Links: Unser Frühstückstisch im 19. Stock des Maritim.

25 August 2023

Sommer in Niendorf, mit Hund


Wahrscheinlich bin ich weltweit der Erste, der jemals mitten in der Ostsee von einem Dackel attackiert wurde. Allerdings muss ich zugeben, dass der Dackel das umgekehrt ebenfalls behaupten könnte.

Jedenfalls schwamm ich heute vor Niendorf bei null Wellengang gemütlich auf dem Rücken durch die Ostsee. Weit und breit war niemand sonst zu sehen, ich wähnte mich ganz allein im weiten Meer; deshalb auch mein arg- und sorgloses Rückwärtsschwimmen. Doch plötzlich kollidierte ich mit irgendwem oder irgendwas und spürte, wie mir etwas hektisch den Rücken zerkratzte.

Ich dachte im ersten Moment nicht einmal an einen Weißen Hai, wie es irrationalerweise vollkommen logisch gewesen wäre, sondern an einen Homo sapiens, vielleicht im mittleren Kindesalter. Doch als ich in milder Panik herumwirbelte, sah ich einen verängstigten Dackel, der mit schreckgeweiteten Augen eilends weiterpaddelte. Drei Meter weg sein Herrchen, das mir mit schmerzvollem Lächeln stumm Vorwürfe machte. Sogar meine hervorgestammelten lobenden Worte über seinen süßen Hund – eine Übersprungshandlung, ich weiß – ließ der Mann unkommentiert. Ich fühlte mich schlecht.

Später konstatierte Ms. Columbo rote Striemen auf meinem Rücken, die ein geübter Forensiker sofort als die typischen Folgen von Dackelpfotenkrallen identifiziert hätte. Freilich waren sie, die Striemen, nicht tief genug, als dass hätte Blut fließen können. Eigentlich schade, denn so wäre mir meine kürzlich erfolgte Tetanusimpfung noch nützlicher erschienen, als das eh schon der Fall ist.

Später sah ich Hund und Herrchen zwischen den Felsen am Ufer. Der Dackel guckte ängstlich. Er schien mich nicht zu mögen. Sein Herrchen ignorierte mich.

Fazit: niemals rückwärts schwimmen. Auch wenn du denkst, du seist ganz allein im weiten Meer.

Abends verunglückte Old Zitterhand dann auch noch ein Foto von der Küstenlinie in Travemünde (Foto).


 

20 Mai 2022

Die gemütlichsten Ecken Deutschlands (176)


Ein Strand voller Körbe statt Menschen – was kann es Schön’res geben? 
Entdeckt heute Nachmittag in Travemünde.


19 Juli 2020

Die gemütlichsten Ecken Deutschlands (159)


Ein Baum am Brodtener Steilufer an der Ostseeküste (53.983547, 10.880196). Selbst gestützt.


Foto: Ms. Columbo

02 Oktober 2017

Vom Aussterben bedroht

Wir müssen Rügen rügen – wegen Regen. Ansonsten ist es ganz amüsant hier oben auf der größten deutschen Insel. Die abgebildete Angebotstafel gibt eine Ahnung, warum.

Aber wie lange wird das noch so sein? Denn wenn die Rügener Bauern ihre Eier auf den Inselmärkten verhökern, statt sie wie seit Jahrtausenden reproduktiv einzusetzen, dürfte es um ihre Zukunft bereits mittelfristig schlecht bestellt sein.


Daran ändert auch das dickste Eigenlob („XL“!) nur wenig. 




02 April 2017

Wanderung mit (nur einem) Hindernis


Der Plan war eigentlich super, weil sowohl dem frühlingshaften Wetter wie unseren körperlichen Voraussetzungen adäquat: mit dem Zug nach Timmendorferstrand fahren und von dort immer an der Ostsee lang die ungefähr 13 Kilometer nach Travemünde wandern, von wo aus die Heimfahrt nach Hamburg angetreten würde. Natürlich nicht ohne vorher in Niendorf und möglichst noch einmal auf der Hermannshöhe einschlägige kulinarische Versorgungsstationen um süßschnabelkompatible Leckereien zu erleichtern.

Ein super Plan, wie gesagt, der allerdings bereits auf den ersten Metern zu scheitern drohte. Denn rotweiße Absperrbänder und daneben postierte, nicht selten adipöse Wachtposten in neongelben Wichtig-wichtig-Westen verwehrten uns bereits am Start in Timmendorferstrand den Zugang zur Strandpromenade – und zwar weil sich ebendort Hunderte mehr oder weniger tauglicher Körper keuchend und ohne Not dem Diktat eines sogenannten „Sparkassen-Ostsee-Laufes“ unterwarfen.

Wie ich später auf der Webseite dieser skandalösen Veranstaltung erfahren sollte, war sie sogar entgegen der ursprünglichen Planung eigens auf heute verlegt worden, nur um uns den Sonntag zu vergällen. 

Doch nicht mit uns! Wir wählten bis Niendorf – also ungefähr vier Kilometer lang – eine (leider meerblicklose) Parallelstrecke und schwenkten dann zurück auf die angepeilte, nun von x-beinigen Nummerntrikotträgern nicht mehr kontaminierte Strandroute, von der uns auch bis Travemünde nix und niemand mehr verscheuchen konnte.


Dieser Wanderweg – das glaube ich auch in Unkenntnis von ca. 99 Prozent aller einheimischen Wanderwege sagen zu können – gehört zu den wahrscheinlich zehn schönsten in ganz Deutschland, was vor allem für das Brodtener Steilufer gilt.

Denn links unten in der Tiefe schimmert die Ostsee silbrig unter den Frühlingswolken, während man streckenweise durch einen lichten Laubwald tänzelt, der erfüllt ist von Algendüften, Möwengekreisch und dem Beat der Spechte.

Das ist derart wunderbar, dort werden wir bald wieder langlaufen. Aber nicht ohne vorher im Netz nachzuschauen, ob vielleicht irgendeine dahergelaufene Sparkasse wieder mal die Promenade absperrt.

Man lernt ja dazu.