Vormittags waren wir frohgemut aufgebrochen zum Ostereiersuchen, blieben aber seltsam erfolglos.
Stattdessen entdeckten wir in der Innenstadt, die wider Erwarten kaum von hochnervösen Last-Minute-Panikern bevölkert war, allerhand Christen diverser Couleur mit Ermahnungen auf selbstgebastelten Schildern.
Der Mann rechts im Bild etwa hatte in der Bibel einen Korintherspruch entdeckt, in dem diverse Zielgruppen aufgezählt werden, die nach Gottes Gusto dermaleinst ewige Verdammnis zu gewärtigen haben.
Neben den üblichen Verdächtigen – Diebe, Schwule etc. – drohte er auch „Weichlingen“ mit finalen Konsequenzen.
Gerade von Letzterem fühlte ich mich ein wenig verletzt, denn als Kriegsdienstverweigerer* gehöre ich nicht gerade zur Hardboiledfraktion, die Gott anscheinend präferiert.
Ob Leute, die Seine Sprüche auf Schilder pinnen, auch kommasicher sind, scheint Ihm hingegen ziemlich pimpe zu sein.
Und damit wünsche ich Ihnen allen frohe Ostern.
*Ja, liebe Jugend, so was gab es mal in der BRD. Einfach mal googeln.