Apropos Prokrastination: Was generell im Leben gilt, gilt auch beim Bloggen – der innere Schweinehund ist verteufelt flexibel. Wenn ich zweitausend Blogbesucher am Tag habe, flüstert er: Du brauchst nichts zu schreiben, die Leute kommen ja eh. Und wenn es nur hundert sind, winkt er ab: Du brauchst nichts zu schreiben, interessiert ja eh keinen. Das Ergebnis ist jeweils dasselbe: Ich schreibe keinen neuen Blogeintrag. Und das kann’s ja auf Dauer nun wirklich nicht sein!
Deshalb gelobe ich heute – wie jedes Jahr – Besserung. Denn irgendwo da draußen sind ja doch immer noch welche, die sich an sporadischen Meldungen von der Rückseite der Reeperbahn erfreuen. Wie man an oben abgebildeter Grafik sieht, welche die vergangenen zwölf Jahre abbildet, sorgen diese liebreizenden Menschen (ja, Sie!) dafür, dass sich die Besucherzahl stetig, aber immer langsamer der Sechsmillionengrenze nähert. Bei einem monatlichen Durchschnitt, der nur noch selten die Zehntausendermarke knackt (es waren auch schon mal achtzigtausend!), ist das Schneckentempo natürlich kein Wunder.
Zu den beliebtesten Blogtexten des Jahres gehört skurrilerweise einer von Anno Domini 2016. Seit Monaten erfreut er sich wieder stabiler Beliebtheit. Es geht darin um eine bizarre Grabstätte auf dem Wiener Zentralfriedhof und um ausgeraubte Nutella-Gläser in Hamburg.
Wenn mir jemand vielleicht verklickern könnte und möchte, warum ausgerechnet dieser Text wieder aus den Tiefen des Archivs hochgestiegen ist und dann auch noch so dauerhaft reüssiert, dann möge er oder sie es gerne tun. Dann schreibe ich nämlich noch mal so einen!
Und hätte zum neunzehnten Bloggeburtstag wieder was zu erzählen.
Sehr schön - ich hatte schon befürchtet, Sie würden den/das Blog pünktlich zur Volljährigkeit vor die Tür setzen, quasi auf die Vorderseite der Reeperbahn. Zum Glück ist dem nicht so.
AntwortenLöschenAd multos annos, liebe Rückseite der Reeperbahn!
Danke, daran werde ich arbeiten!
LöschenHerzlichen Glückwunsch zur Volljährigkeit, ohne Ihre Texte würde mir wirklich etwas fehlen. Bitte bitte weiterschreiben. Gerade die Banalitäten des Alltags, von ihnen wunderschön in Worte gegossen, sind doch die Würze unseres Daseins. Das wusste schon Loriot!
AntwortenLöschenAllein die Erwähnung dieses Namens müsste mich eigentlich sofort zur Einstellung meines Blogs bewegen. Aber danke!
LöschenUnd ich dachte schon, sie mögen ihn nicht.
LöschenEr ist ein Solitär des Humors, und das wird er immer bleiben.
Löschen???
AntwortenLöschenBeziehen sich Ihre vielen Fragezeichen auf meine Bemerkung zur Erwähnung Loriots?
LöschenMögen Sie den Herrn von Bülow (besser so?) etwa nicht, werter Herr Wagner? Nasowasaberauch, tztztz! Ist aber nicht schlimm; Sie scheinen trotzdem ein netter Kerl zu sein, sonst hätte ich es bestimmt keine 18 Jahre hier lesend ausgehalten. Somit reihe ich mich denn in die (überschaubare) Schar der Gratulanten ein und wünsche Ihnen und uns allen hier viele weitere Jahre der erquicklichen Berichterstattung über die "Banalitäten des Alltags". Und Danke dafür!
AntwortenLöschenEin kleines, pareidolistisches Geburtstagsgeschenk hätte ich auch noch - bei der Aufnahme vor ca. 3 Wochen musste ich unwillkürlich an Sie denken; warum nur? *gg*
Ha! Prompt donnert es am Firmament. Ein Omen? *g*
Ergebenste Grüße aus dem südwestfälischen Regenwald vom
Pappenheimer
Ganz im Gegenteil, lieber Pappenheimer: Ich verehre ihn! Ihn in Verbindung mit mir gebracht zu sehen, ließ mich vor Scham erschauern – und die fiktive Blogschließung sollte meine Demut versinnbildlichen. Ähnlich wie ein Fußballamateur, der einmal die Chance hatte, gegen Messi zu spielen, und dann sofort die Schuhe an den Nagel hängt.
LöschenHab ich doch glatt vergessen das Geschenk abzugeben... ;-)
AntwortenLöschenhttps://flic.kr/p/2oZhA4w
Tolle Pareidolie!
LöschenHey Matt ,
AntwortenLöschendann auch von mir als Neuleser Deines Blogs Glückwunsch zur Volljährigkeit !!
Ich lese hier nun erst seit einigen Tagen Deine schriftgewordenen Gedanken und fühle mich , wohl auch aber nicht nur , weil wir uns persönlich gegenüberstanden und natürlich auch der räumlichen Nähe wegen in Deinem Blog schon wie Zuhause !
Viele Mitleser ( oder sagt man hier Mitbloger ? ) sind schon , wie der / die seit 18 Jahren mitlesende Frau oder Herr Pappenheimer weiter oben in den Kommentaren , von Beginn an hier bei Dir dabei , auch dafür meinen Respekt !
Ich habe noch sehr viele Deiner Einträge zu lesen und dank der vielen Fotos zu betrachten , bin mir jedoch relativ sicher , dass ich es nicht auf 18 Jahre als Mitleser in Deinem Blog schafen werde , aber ich gebe mir Mühe !
Ein Vorteil als Späteinsteiger , ich brauche nicht auf neue Einträge Deinerseits warten , ich schaue den Blog Schritt für Schritt , und das rückwärts , chronologisch versteht sich . Desweiteren bist Du dem Schweinhund ja entschieden entgegen getreten , sodas sich ein Jeder auf vermehrtes Lesevergnügen freuen darf !
Liebe Grüße
Jörgi
Na, das will ich aber schwer hoffen, dass du doch mindestens achtzehn Jahre Bloglektüre schaffst – als Schreiber versuche ich das ja auch … ;)
LöschenDie vergangenen 18 schaffe ich , ich meinte jedoch die 18 Jahre in Richtung Zukunft , da wird es schon schwieriger !
AntwortenLöschenLieben Gruß
Genau die meinte ich aber …
LöschenAch so ,
AntwortenLöschenja dann Deine Worte in Gottes Gehörgang ; da unterschreibe ich auf der Stelle und sofort !
LG Jörgi
Ich komme spät aber doch, um zu gratulieren! Sträflicher- und unerklärlicherweise entdeckte ich diesen Blog erst kürzlich, freue mich aber umso mehr, noch sehr viel Unterhaltsames unentdeckt zu haben.
AntwortenLöschenLiebe Grüße aus Wien, der Stadt des Zentralfriedhofs. :-)
Bedanke mich herzlich. Wien also – dann dürfte Ihnen dieser Text interessant vorkommen, hoffe ich: https://rueckseitereeperbahn.blogspot.com/2016/10/von-seltsamen-menschen.html
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