19 Januar 2009

Gutes Stöffche

Merkwürdig: Wenn ich beim Schlendern über den Flohmarkt Ohrhörer aufsetze und Musik höre, sehe ich schlechter. Andererseits höre ich besser, wenn ich mir die Augen zuhalte.

Unübersehbar war gleichwohl die Puppendame mit Bauchlücke, der ich auf dem Messehallenflohmarkt bei meiner ruhelosen Suche nach Stoffservietten begegnete. Denn heute war ein historischer Tag: Er brachte den endgültigen Abschied von der Einwegserviette. Warum bloß waren wir dieser empörenden Erfindung über Jahre treu? Ms. Columbo weiß es auch nicht.

Jedenfalls verfügen wir nun über anderthalb Dutzend grundsolider Baumwollservietten in dunklen Farben, damit die unauswaschbaren Kürbiskernölflecken, die unweigerlich in Bälde dem Tuch zusetzen werden, nicht gar zu deutlich sichtbar sind.

Wäre mir solche Weitsicht auch in Entscheidungssituationen eigen, die gravierendere Folgen haben als nur die Aufstockung des Stoffserviettenbestandes, ich hätte es gewiss weiter gebracht im Leben.

Übrigens steigt an jedem Wochenende die Motivation, banalsten Unsinn zu bloggen, weil eh keiner mitliest.


21 Kommentare:

  1. Das möchte ich entschieden zurückweisen! Zumindest ich lese sehr wohl am Wochenende!
    Verdammt, mein Kommentar erscheint aber heute, an einem Montag! Aber Ihr Beitrag auch, ha!

    AntwortenLöschen
  2. @Matt: das wird sich wieder legen - spätestens bei der nächsten Baumwollserviette!

    AntwortenLöschen
  3. Ist das jetzt schon wieder ein Matt'sches „Fishing for Compliments”? Jaja doch, ich lese doch. Und ich bin äußerst dankbar für Anregungen. Sie wissen ja, ich tendiere dazu, Ihnen alles nachzumachen (Sport, äh..., also Sport zum Beispiel). Wir hantieren nämlich auch noch mit Papierserviette herum. Stilsicher ist das jedenfalls nicht, da haben Sie recht.

    Obwohl ich sicher bin, daß Papierservietten umwelttechnisch sicher besser sind. Oder umgekehrt? Oder gibt es für beide Sichtweisen Experten (wie immer?)

    Also das Waschen gegenüber der Neuherstellung?

    AntwortenLöschen
  4. Da muss ich mich doch auch glatt mal wieder melden,ein weiterer "keiner".
    Ich bin noch dabei und freue mich immer auf mein taegliches Quentchen (ich verweigere mich auch hier der neuen deutschen Rechtschreibung...) Matt.

    AntwortenLöschen
  5. @ GP:

    Ich wasche durchaus meine Papierservietten ...

    AntwortenLöschen
  6. @gp: eine aufstellung der öko-bilanz gibt es meines wissens nur für windeln und dort schneiden ein- und mehrweg in etwa gleich ab. da bei papierservietten der umweltschädlichste teil der windelherstellung (die flüssigkeit absorbierenden polymere) entfällt, gehe ich davon aus, dass einwegservietten umweltverträglicher sind. ich gelte im freundeskreis als besonders umweltbewusst, da ich auf servietten ganz verzichte und stattdessen gleich den ärmel des nachbarn oder das tischtuch benutze...

    AntwortenLöschen
  7. Tja, das sog. "bloggen", das ist auch solche Sache...

    AntwortenLöschen
  8. Auch wenn es keiner liest, kommentieren tun es scheinbar einige. So auch ich in einem Anfall von Kommentier-Bewusststein.

    AntwortenLöschen
  9. gerade wollte ich empört auf höchst wichtige zustände hinweisen, da kam das vom "banalen unsinn"- nun erstarb mir das wort im munde, bzw. haue ich anders auf die tastatur. was bleibt, ist eh die frage....

    AntwortenLöschen
  10. Papierservietten waschen! DAS ist es. Auf die banalsten Dinge komme ich einfach nicht selber.

    Tommy: Das spricht für wahres Stilbewußtsein, können Sie doch damit beweisen, daß Sie mit alten Sitten und Gebräuchen durchaus vertraut sind.

    AntwortenLöschen
  11. Jammer Jammer. Immer noch Winterdepressionen?

    AntwortenLöschen
  12. nun, das Problem mit den Kommentaren kann man auch von anderer Seite betrachten, denke ich... Silence is golden!

    AntwortenLöschen
  13. @Opa Hannes: … und Plappern ist Platin. Sonst wären wir ja alle keine Blogger, nicht wahr?

    @Dein Koenig: Ich bin die Verkörperung der Lebenslust. Merkt man das nicht?

    @German Psycho & Opa: Ich wasche zumindest hie und da meine Papiertaschentücher, aber eher versehentlich – wenn ich mal wieder vergaß, die Tempopackung vorm Waschgang aus der Hosentasche zu nehmen.

    AntwortenLöschen
  14. Wie jetzt? Keiner liest mit? Bin ich keiner? Ich lese hier jeden Tag. Aber stramm, seitdem dieser Blog auf meiner Liste steht. Und das macht er ziemlich lange, weil er ziemlich weit oben steht.

    Also bitte!

    AntwortenLöschen
  15. Ich melde mich dann auch noch gleich als Mitleser, der sogar am Wochenende noch postet.

    Meine Frau würde angesichts der Stoffservietten glatt meinen: Dann haben wir halt mal wieder einen Putzfetzen mehr.

    Umso mehr verwundern mich "Kürbiskernölflecken" da oben im hohen Norden ... Das das da sowas überhaupt gibt und auch noch verzehrt wird ;)

    AntwortenLöschen
  16. Dass die Menschheit Kürbiskernöl als Lebensmittel kultviert hat, beweist meines Erachtens, dass wir es doch noch nicht so schnell verdient haben, von der Erde zu verschwinden. Ähnliche Gedanken kommen wir, wenn ich eine trockene Rieslingspätlese von der Mosel trinke. Dem Himmel so nah.

    AntwortenLöschen
  17. CeKaDo, natürlich kokettiere ich nur, um Sie aus der Reserve zu locken …

    AntwortenLöschen
  18. Spätestens wenn Sie den typischen Danebenbenehmer wie mich zu Gast hätten, der bei einem drängenden Schnäuzbedürfnis jede Möglichkeit der Erleichterung an sich reißt, werden Sie diese ökologisch sinnvolle Form der Tischetikette zu überdenken haben. Das heißt: Kochwäsche oder sinnvollere Auswahl der Gäste.

    Die Pasta mit Flußkrebsen war damals übrigens köstlich.

    btw: Hilft Kürbiskernöl wirklich der Prostata? Ich will nicht abschweifen, aber Männer weit über 40 sollten doch offen reden können ;-)

    AntwortenLöschen
  19. Vor allem SCHMECKT es, und zwar göttlich. Wenn es dann noch entscheidenden Körperteilen guttut – nun ja, das bin ich bereit in Kauf zu nehmen.

    AntwortenLöschen
  20. KKÖ gibt es glücklicherweise nicht nur als Importware hier im Norden. Da die Steirer mittlerweile so horrende Preise verlangen, daß es sich lohnt, Konkurrenzprodukte in ähnlicher Qualität herzustellen. Auf dem Gänsemarkt gibt es da einen Bauern, der ein hervorragendes Substitut herzustellen weiß.

    Das mal nur am Rande. Aber: Als Kernölfreund geht man sehr schnell wieder zu Papierservietten über.

    AntwortenLöschen