Ms. Columbo und ich hatten soeben eine großartige Idee, welche nicht nur die zwischenmenschliche Kommunikation revolutionieren wird, sondern zugleich auch die individuelle Sicherheit von uns allen: ein Telefon mit Schnur!
Gegenüber der derzeitig gebräuchlichen Krückentechnologie hätte ein solches Gerät unzählige Vorteile. Zum Beispiel wäre man dadurch völlig unabhängig von der Willkür schwankender Funknetze, Irrwege wie „WLAN“, „WI-FI“ oder „UMTS“ gehörten schlagartig der Vergangenheit an.
Außerdem würde uns das fest mit einem stabilen Wandanschluss verbundene Schnurtelefon™ zuverlässig daran hindern, als blinde, kopflose Plapperhühner durch die Gegend zu karriolen und mit Passanten zusammenzustoßen oder unter einen Lkw zu geraten.
Doch wir planen noch mehr. Wir werden das revolutionäre Schnurtelefon™ mit einem absoluten Killerfeature ausstatten – einem eigens abnehmbaren Hörer™! Dadurch bräuchte man sich bei einem Gespräch künftig nicht mehr das komplette Gerät an den Kopf zu klatschen, wie es heutzutage gang und gäbe ist, sondern nur noch das zur direkten Kommunikation gerade eben Notwendigste, nämlich Mikrofon und Lautsprecher.
Das Großartigste aber wäre – festhalten! – ein von uns so bezeichnetes Drehrad™ zum Wählen am Basisgerät. Dieses Ausstattungsmerkmal des Schnurtelefons™ würde das irrlichternde Anvisieren von Tasten (oder gar ihrer optischen Simulation wie auf lachhaft altmodischen Smartphones) völlig überflüssig machen. Und durch das Eintauchen des Fingers in die entsprechend groß dimensionierten Ausbuchtungen der einzelnen Zahlen des Drehrades™ wäre ein Verwählen hinfort praktisch unmöglich.
Ich glaube, unsere Idee wird den Telekommunikationsmarkt komplett durcheinanderwirbeln. Wir haben die Zukunft gesehen – und müssen uns das Gesamtkonzept jetzt nur noch schützen lassen.
Hat das Patentamt eigentlich freitags geöffnet?
Falls die beim Patentamt einen Prototypen sehen wollen, ich könnte da evtl. etwas organisieren. Sieht täuschend echt aus, exakt wie Ihre Beschreibung. Funktioniert wahrscheinlich nicht, aber erst mal müsste ja auch die nötige Infrastruktur geschaffen werden.
AntwortenLöschenIch investier derweil schon mal in Aktien von Kabelherstellern.
Mein Vater (tm) ((tm) wegen "Deine Mudder) hat oginal anno Tuck beklagt, dass ihn die modernen Tastentelefone irritieren würden: Er habe sich alle Rufnummern, quasi rotationshaptisch, anhand der Position und deren Reihenfolge der Ziffern auf dem Drehwähler gemerkt.
AntwortenLöschenIch wollte nicht widersprechen.
Zaphod, ich werde evtl. auf Ihr Angebot zurückkommen. Ich bin jedenfalls elektrisiert.
AntwortenLöschenAnonym, wäre Ihr Vater möglicherweise an einer Stelle als Berater interessiert? Wir werden Leute brauchen, die unsere Vision verstehen.
Also unseren Kindern könnten wir das locker verkaufen, ein Telefon mit Drehrad, sensationell, noch nie gesehen, gleiches gilt auch für ein analoges Musikabspielgerät mit Diamantabtaster, aber ich glaube, ich schweife ab.
AntwortenLöschenIhre persönlich geäußerte Elektrisierung können wir leicht auf die Massen übertragen, wenn wir die Gehäuse in Vollmetall halten.
Ein leises Aaahh oder Uuuiiihhh aufgrund des Bizzelns am Ohrläppchen bei einem Zweitanruf kann man dann durch die verschiedene Dichte der Isolierung des Hörers steuern.
Die Reichweite ließe sich leicht durch entsprechende Flatrates (Kabeltrommeln verschiedener Größe) justieren.
Die Bedenken der Krankenkassen wegen der Kosten aufgrund möglicher Stolperverletzungen, vor allem in Ballungsräumen, wären leicht durch Argumente zugunsten des technischen Fortschritts wegzudiskutieren.
Nur das Thema mit dem Autotelefon, naja. Aber da ist es wohl wie immer, wer eine lange Leitung hat, ist auch hier im Vorteil.
Meiner persönlichen Beobachtung nach korreliert die Schwere des "Hörers" mit der Tiefe der damit geführten Gespräche.
AntwortenLöschenhttp://scr3.golem.de/screenshots/1102/iFusion-Smartstation/thumb480/left-white.jpg
AntwortenLöschensagt wohl alles aus
Man wüsste auch immer wo das Telefon (Schnurtelefon) dank des festen "Wandanschlusses" steht und müsste nicht jedes mal dem Klingelgeräusch folgen um es irgendwo im Bad/hinter der Couch/Küche/Keller/Garten zu finden...
AntwortenLöschenIch find ihre Idee hervorragend... Glückwunsch !!!
Hier die Kontaktmöglichkeiten zum EPA:
"Wahlweise erreichen Sie die EPA-Kundenbetreuung auch telefonisch unter +49 (0)89 2399-4636, und zwar von Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 16.45 Uhr MEZ und Freitag von 8.00 bis 15.30 Uhr MEZ."
Gruß Brick
Das ist einfach großartig!
AntwortenLöschenWenn Sie jetzt noch eine ca. 500 km lange Schnur einbauen, damit man (=ich) auch während des Autofahrens telefonieren kann, würde ich sofort so einen Schnurwandwählscheibenhörertelefoniersprechapparat kaufen.
Ich bestelle hiermit schon mal einen!
Sorry, aber:
AntwortenLöschenhttp://www.manufactum.de/Produkt/0/752451/Fernsprechapparat-W-48.html?suchbegriff=Telefon
Sie können auch gerne vorbeischauen und ein originales Original bewundern, welches noch immer in Funktion ist und uns an die Telekomiker bindet, da diese dieses Gerät noch bespielen können.
Frau-Irgendwas-ist-immer
Herr Wagner,
AntwortenLöschenich muss Sie warnen: Ein Onkel von mir erfand unlängst eine Apparatur, die rein mechanisch Gedanken in Buchstaben verwandeln konnte, nachdem man ein Blatt Papier in das Gerät eingespannt hatte.
Er bekam dann Besuch von zwei seriös aussehenden Herren mit albanischem Akzent, die sich als Vertreter der Computerindustrie zu erkennen gaben und höchstes Interesse an der Erfindung zeigten.
Seitdem ist er verschwunden. Und der Apparat auch.
Seien sie vorsichtig!
blogspargel, Anna: Zunächst einmal müssen Sie mir wenigstens EINEN vernünftigen Grund nennen, warum man im Auto telefonieren sollte! Und wenn es wirklich nötig wäre, so könnte man immer noch über Kabelkanäle nachdenken, die in die Straßen eingelassen werden und die sich unablässig ab- und aufrollenden Leitungen zuverlässig aufnehmen. Alles eine Frage der Infrastruktur, nicht wahr?
AntwortenLöschenAnonym 02:13 Uhr: Ihre Beobachtung ist sehr interessant, vor allem ökonomisch. Wir als Vermarkter der neuartigen Apparate könnten natürlich verschiedene Modelle für jedes Gesprächsniveau anbieten, die beim Endverbraucher dann nebeneinander aufgestellt werden sollten – jedes natürlich mit eigener Nummer; die Telefongesellschaften werden jubeln! Natürlich wird es Gespräche geben wie: „Mama, du erzählst mir, Opa sei gestorben, und rufst auf dem Smalltalkapparat an? Bist du bescheuert?", aber das sind sicherlich Kinderkrankheiten.
Brick, vielen Dank für die Patentamtinfos. Die Jungs werden Augen machen; so eine Erfindung sehen die auch nicht jeden Tag.
Frau-Irgendwas, dieser Modellentwurf ist sagenhaft. Vielleicht können Sie mir einen Kontakt mit dem Manufaktumdesigner vermitteln, wir brauchen gute Leute auf jeder Produktionsebene.
Mr. Wilson, wir sind uns darüber bewusst, welche Interessen wir verletzen. Doch nichts ist mächtiger als eine Idee, deren Zeit gekommen ist – mit diesem Spruch sollten Sie auch Ihren Onkel trösten, wenn er wieder auftaucht.
So ein Schwachsinn. Warum würde ich mit jemandem reden wollen, den ich nicht einmal sehe?
AntwortenLöschenUnd wie sieht es mit games aus? Was kann man damit spielen, außer Telefonseelsorge veräppeln?
AntwortenLöschenWerter Matt, ich vermute stark das sie doch noch in Kontakt mit den randalierenden Horden in Ihrem Stattviertel gekommen sind und jetzt eine schwere Erschütterung ihrer Denkmurmel zu beklagen haben. Oder sollte das bayrische Bier inzwischen vergoren sein und ihnen überraschende Wirkungen auf ihr Gemüt geschenkt haben? Fragen über Fragen...
AntwortenLöschenHerzlichst,
Tom
GP, bei den meisten Menschen, mit denen man telefoniert, ist es von erheblichem Vorteil, sie nicht sehen zu müssen. Ich halte Ihren „Einwand“ für ein weiteres Killerargument für unsere Zukunftstechnologie.
AntwortenLöschenblogg-hittn-wirtin, Sie verlangen doch auch nicht von Ihrem Staubsauger, dass er eine Lasagne backen kann. Verstehen Sie, worauf ich hinauswill?
Tom, Ihren Kommentar verstehe ich nicht. Hätte ich eine schwere Erschütterung meiner „Denkmurmel“ zu beklagen, so käme ich doch nicht auf so geniale Ideen wie die oben gechilderte. Denken Sie doch mal nach, Sie Dummerchen!
@German Psycho:
AntwortenLöschenDas ist was dran... Ich persönlich zum Beispiel möchte mit den allermeisten Menschen noch nicht mal dann reden, wenn ich sie sehe!
Anonym, Sie haben vollkommen recht! Besser als ein solcher Unsinnsapparat wäre doch wohl eher einer, der das Sprechen mit anderen Menschen unnötig macht. Vielleicht erfinde ich einfach eine Art Dienst, mit dem man statt des gesprochenen Wortes einfach gedruckte Texte übermittelt? Ich glaube, ich bin da an einer großen Sache am Dransein.
AntwortenLöschenGP, das klingt nach Sciencefiction. Können Sie Details verraten? Wir brennen vor Neugier!
AntwortenLöschenStaubsauger .... Lasagne ... wie war noch mal die Adresse vom Patentamt?
AntwortenLöschenSiehe Bricks Kommentar von 7:54 Uhr …
AntwortenLöschenIch erkläre mich hiermit öffentlich dazu bereit, ein auf einem beliebigen Hamburger Flohmarkt erworbenes, und nicht mit einem gängigen Stecker für die heutigen Telefonsteckdosen versehenes Telefon (ja, so hießen sie auch damals), mit einem solchen zu versehen. Ziel ist es, die Funktionsfähigkeit und Konnektivität herzustellen.
AntwortenLöschenNatürlich trage ich die Kosten des Steckers und die Versandkosten aus dem Rand vom Ruhrgebiet nach HH.
Und frage niemand bitte nach dem Warum. Mir war grad so.
Hiermit ernenne ich Sie zum Chefingenieur unserer designierten Weltfirma!
AntwortenLöschenIch telefoniere ja seit 15 Jahren mit so einem W 48 von Manufactum und kann daher die genannten Vorteile voll bestätigen, allenfalls ergänzt um den Hinweis auf die Freude, die das "plüng" der beim Abnehmen des Hörers kurz ansprechenden Glockenschalen im Allgemeinen beim Fernsprechteilnehmer am anderen Ende der Leitung hervorruft ... :-)
AntwortenLöschenUnd es ist durchaus nicht nur die Telekom, die den Weiterbetrieb dieser Zukunftstechnik ermöglicht - auch ein Unternehmen der Telekommunikationsbranche, das aus einem Hersteller nahtlos gezogener Rohre hervorgegangen ist, kann das (ob sie's wissen oder gar gut finden, dass sie es tun, ist sicherlich eine andere Frage - es geht jedenfalls).
Und das hippe Telekommunikationsendgerät mit Wählscheibe und Handapparat (letzteres war tatsächlich noch in den frühen 1980er Jahren der offizielle Bundespost-Terminus für den "Hörer") hängt ganz friedlich zusammen mit einem WLAN-Router (für das WiFi-Radio) an den bekannten zwei Kupferdrähtchen. :-)
Kleine Systeminkompatibilitätsschwierigkeiten treten allenfalls auf, wenn ich mehrfach in Schottland anrufe, weil der inselseitige Teilnehmer nicht erreichbar ist, und dazu eine 8stellige Billigvorwahl (plus der Landeskennung, plus der Ortsnetzvorwahl) nach Schottland verwende - in solchen Fällen treten gewisse thermische Belastungsspitzen am Wählorgan (aka "Zeigefinger") auf, und ggf. sogar gewisse abrasive Erscheinungen ...
Ungünstig sind des Weiteren auch die meisten aktuellen Telefonhotlines, bei denen man die Verwaltungsarbeit selber leisten und sein Anliegen mehrstufig zuordnen darf - "... drücken Sie bitte die EINS" ist halt mit dem Impulswahlverfahren nicht zu realisieren...
Aber kein Problem - für solche Fälle habe ich ja neuerding ein Smartphone (gleich mal schauen, ob es dafür auch eine Wählscheibensimulations-App gibt ...). :-)
Die gibt es in der Tat! Die Abbildung zu diesem Beitrag ist eine, und zwar die schönste (weil schrabbeligste), die ich gefunden habe im Appstore.
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