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15 Januar 2011
Die braunen Hosenscheißer
Vergangenes Jahr kam die Stadt Riesa unter Führung ihrer CDU-Bürgermeisterin Gerti Töpfer auf eine feinsinnige Idee. Sie gab der Mannheimer Straße, in der das örtliche NPD-Büro angesiedelt war, einen neuen Namen: Geschwister-Scholl-Straße.
Das anschließende Geifern und Toben, mit dem die Neonazis darauf reagierten, nunmehr dauerhaft mit Widerstandskämpfern gegen das Naziregime assoziiert zu werden, zeigte deutlich, wie tief sie dieser so simple wie effiziente Verwaltungsakt getroffen hatte.
Ich wollte nun mal nachschauen, ob die Braunen denn auch ihr Impressum ordnungsgemäß aktualisiert haben; immerhin wollen sie ja auch künftig Post bekommen. Und siehe da: Es gibt in der Tat als Anschrift die Geschwister-Scholl-Straße an.
Allerdings befindet sich das Impressum nur auf einer einzelnen Unterseite, also in der Tiefe des braunen Onlinesumpfs, wohingegen jede einzelne Seite ihres Webauftritts über eine Fußzeile mit Adresse verfügt – und dort steht durchweg noch immer eine (gewissermaßen ewiggestrige …) Anschrift, die in Riesa längst nicht mehr existiert.
Die NPD will also Deutschland retten, ist aber nicht in der Lage, die eigene Webseite konsistent zu halten? Finde ich unwählbar, so was …
Übrigens plant nun auch die Stadt Grevesmühlen Ähnliches. Dort steht das sogenannte Thing-Haus, ein Zentrum der Rechten; auch dieses Gebäude soll sich nach dem Willen eines örtlichen Aktionsbündnisses demnächst verwundert und empört in der Geschwister-Scholl-Straße wiederfinden.
Mal schauen, ob wenigstens die Grevesmühler Nazis es hinkriegen, all ihre Adressdaten zu aktualisieren. Allerdings habe ich da so meine Zweifel.
Wir hier in Hamburg haben selbstverständlich auch eine Geschwister-Scholl-Straße, und zwar in Eppendorf. Wo sie kurzerhand hinverlegt werden müsste, um die hiesige NPD nachhaltig zu belästigen, bleibt allerdings ungewiss: Die braunen Hanseaten sind nämlich hasenfüßige Hosenscheißer:
Sie firmieren blamablerweise unter einer Postfachadresse.
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Hier hausen die Banausen in der Werner-Seelenbinder-Straße in Sichtweite des Amtsgerichtes - nützt leider so gar nichts.
AntwortenLöschenUnd auch wenn ich sonst ein sehr friedfertiger Mensch bin und das Eigentum anderer Leute respektiere, die konstanten Farbbeutelattacken auf das Haus finde ich richtig gut.
Bunt muss die Welt sein!!
Frau-Irgendwas-ist-immer, die heute auch mal arbeiten darf *seufz, ächz*
Umbenennungen aller Art haben sich in allen totalitären Systemen stets bewährt wie auch jetzt aktuell in der DDR 2.0.
AntwortenLöschenEin rechter Vorschlag bezüglich der Adresse unseres Altbundeskanzlers Gerd S. in Hannover: Wie wäre es mit SEBNITZVIERTEL.
Nebenbei gefragt:
Warum gibt es bei uns weder Ernst-Jünger- noch Carl-Schmitt-Straßen?
Sehr gelungene Paradoxe Intervention! Und je hirnloser die angesprochene Klientel ist, desto mehr trifft es sie..... da zeigt sich die mangelnde flexible Handlungskompetenz! Note: 15 Punkte, liebe Gerti!
AntwortenLöschenAnonym 12:10 Uhr: Danke für die Aufklärung. Das hilft.
AntwortenLöschen22605: Möglicherweise, weil man nach der Erfahrung des Dritten Reiches keine Straßen nach Sympathisanten oder Unterstützern der Nazis benennen möchte. Nur so eine Ahnung.
Frl. Krise, ich bedanke mich in Gertis Namen für die gute Note.