Der rechte Winkel wird ja allgemein überschätzt. Betrügen die Winkel zwischen Pfosten und den Schildern und der Winkel zwischen den Schildern selbst ebenfalls ein anderes Maß als 90 Grad, könnte sich das Gesamtobjekt kommunalen Gestaltungswillens in Gänze organisch in die Umgebung schmiegen, in der ja real die "Seilerstraße" ebenfalls keineswegs lotrecht die "Detlev-Bremer-Straße" durchquert. Ein Umstand, den die Originalbeschilderung in ihrem absolutistischen Ordnungsansatz übergeht.
In Gestalt des aufwallenden Nebels demonstriert die Bildkomposition Orientierungslosigkeit. Allein die Lichter im Hintergrund versprechen Erlösung. Der Betrachter ist allerdings vor die Wahl gestellt, sich zwischen der links des Pfostens in Aussicht gestellten Möglichkeit der Vergnügung und der rechterhand verhießenen christlichen Erlösung zu entscheiden, die nur dämmerig mit einer weihnachtlichen Dekoration für sich wirbt, während die rechte Seite im kraftvollen Licht des atheistischen Konsumdenkens erstrahlt.
Die Aufnahme verbildlicht die Dialektik zwischen dem offensichtlichen Wunsch nach hemmungslosem Genuß und der heimlichen Sehnsucht, still Hilfe zu leisten.
Ein Vollzeitexeget - ich bin gespannt und auch begeistert. Herr Fellow Passenger, das war wirklich eine echte, gelungene und sehr überzeugende Würdigung dieses schrägen Sujets. Wie wäre es mit der Steigerung: Bergius' Friedensallee, niedrig und schräg ?
nach langer Zeit lese ich mal wieder in Deinem Blog und bin noch genauso begeistert wie bei meiner ersten Entdeckungsreise auf der Rückseite der Reeperbahn.
Als Ex-Hamburger begeistern mich Deine Ansichten. Insbesondere weil vieles einfach immer noch so ist wie es war und sich vermutlich auch nie ändern wird.
Was das Schild angeht gibt es doch diesen wundervollen Spruch: een büdden scheev heft gott lev .. ja ja ich weiß, mein Platt ist vermutlich schon ein wenig eingerostet *hüstel*
Man könnte ja auch sagen nicht das Schild ist schief, sondern alles andere. Schönheit liegt schließlich im Auge des Betrachters.
Der rechte Winkel wird ja allgemein überschätzt. Betrügen die Winkel zwischen Pfosten und den Schildern und der Winkel zwischen den Schildern selbst ebenfalls ein anderes Maß als 90 Grad, könnte sich das Gesamtobjekt kommunalen Gestaltungswillens in Gänze organisch in die Umgebung schmiegen, in der ja real die "Seilerstraße" ebenfalls keineswegs lotrecht die "Detlev-Bremer-Straße" durchquert. Ein Umstand, den die Originalbeschilderung in ihrem absolutistischen Ordnungsansatz übergeht.
AntwortenLöschenIn Gestalt des aufwallenden Nebels demonstriert die Bildkomposition Orientierungslosigkeit. Allein die Lichter im Hintergrund versprechen Erlösung. Der Betrachter ist allerdings vor die Wahl gestellt, sich zwischen der links des Pfostens in Aussicht gestellten Möglichkeit der Vergnügung und der rechterhand verhießenen christlichen Erlösung zu entscheiden, die nur dämmerig mit einer weihnachtlichen Dekoration für sich wirbt, während die rechte Seite im kraftvollen Licht des atheistischen Konsumdenkens erstrahlt.
Die Aufnahme verbildlicht die Dialektik zwischen dem offensichtlichen Wunsch nach hemmungslosem Genuß und der heimlichen Sehnsucht, still Hilfe zu leisten.
Ich würde Sie gern als Vollzeitexegeten einstellen, verehrter Fellow Passenger. Ich hoffe, Ihre Gehaltsvorstellungen decken sich mit meinem Budget.
AntwortenLöschenBüschen nebelich bei Ihnen, Herr Matt. Da fällt das doch gar nicht weiter auf.
AntwortenLöschenfellow passenger...geniale Analyse des von Herrn Matt eingestellten Bildes...ich bin begeistert. Vielen Dank.
AntwortenLöschenAllein der Berufsbezeichnung wegen, kann ich gar nicht anders, als das Angebot anzunehmen, mein Lieber Herr Matt.
AntwortenLöschenEin Vollzeitexeget - ich bin gespannt und auch begeistert.
AntwortenLöschenHerr Fellow Passenger, das war wirklich eine echte, gelungene und sehr überzeugende Würdigung dieses schrägen Sujets.
Wie wäre es mit der Steigerung: Bergius' Friedensallee, niedrig und schräg ?
Deal, FP! ;-)
AntwortenLöschenServus Matt,
AntwortenLöschennach langer Zeit lese ich mal wieder in Deinem Blog und bin noch genauso begeistert wie bei meiner ersten Entdeckungsreise auf der Rückseite der Reeperbahn.
Als Ex-Hamburger begeistern mich Deine Ansichten. Insbesondere weil vieles einfach immer noch so ist wie es war und sich vermutlich auch nie ändern wird.
Was das Schild angeht gibt es doch diesen wundervollen Spruch: een büdden scheev heft gott lev .. ja ja ich weiß, mein Platt ist vermutlich schon ein wenig eingerostet *hüstel*
Man könnte ja auch sagen nicht das Schild ist schief, sondern alles andere. Schönheit liegt schließlich im Auge des Betrachters.
In diesem Sinne ---
alles Gute weiterhin!
lg
Voss
Ja, die Sache mit der Perspektive stimmt zweifellos. Und das Schöne ist: Mit Photoshop ist das auch ganz einfach visualisierbar.
AntwortenLöschenJa was wären wie ohne unser Photoshop ;)
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