Die Kampagne „Du bist Deutschland“ behauptet ja u. a. „Du bist Claudia Pechstein“ – und außerdem noch, dass man nicht nur den von Claudia Pechstein, sondern „jeden Namen jubeln“ könne.
Beides aber ist falsch.
Versucht bitte mal, „Sabine Leutheusser-Schnarrenberger“ zu jubeln. Geht nicht. Und selbst wenn: Man hat selten so viel Zeit. Auch „Birgit Schnieber-Jastram“ funktioniert nicht, ebensowenig wie „Dr. Christiane Nüsslein-Volhard“, „Gunda Niemann-Stirnemann“, „Dorkas Schlotterbeck-Eberspächer“, „Elfriede Heiland-Sackschewski“ oder „Hildegard Krüpfganz-Kräck“.
Und was ist eigentlich mit „Kerstin Schlapper-Rammelmann“, „Oda-Gebiene Hölze-Stäblein“, „Ottokar Büchsenschütz-Nothdurft“ und „Martina Rindfleisch-Junghähnel“ – sind diese Krüppelkiefern von Namen etwa jubelbar, „Du bist Deutschland“-Kampagne? Nur unter Inkaufnahme eines Zungensplitterbruchs.
Die Kampagne lügt also. Und sie hat jede Verballhornung verdient.
Ach, ja: Der Astra-Turm (Fotos: nachher/vorher) in der Hopfenstraße war auch mal Deutschland. Jetzt trägt ihn ein Kran gemütlich ab, von oben nach unten. Prost.
Große Musik, die heute durch den iPod floss: „Homebase (live)“ von Dzihan & Kamien, „Indi“ von Egberto Gismonti und „Xiong“ von Dao.
Schade um den schönen Astra Turm. Aber das abendliche Bild mit dem Kran drauf ist superklasse. Haste das in größer oder war das nur son Handybild?
AntwortenLöschenOk das man draufklicken kann fällt mir natürlich erst jetzt auf :) Bin aber heute eh irgendwie neben der Spur hab vorhin meine Kaffeekanne auch mal einfach in den Kühlschrank gestellt :)
AntwortenLöschenHallo, Daiko, das Foto habe ich übrigens morgens gegen 11 Uhr geschossen, und zwar am sonnigen ersten Weihnachtsfeiertag, als gerade eine Nebelwand von der Elbe hochzog und für Stimmung sorgte – ein Zufallstreffer.
AntwortenLöschenDa ist der Astra-Turm ja endlich, sozusagen in letzter Sekunde. Seit Wochen verfolge ich den Abriss und denke jedesmal, wenn ich den wieder um ein Stockwerk verkleinerten Turm sehe, an Deinen Blog. Schön, dass Du's noch geschafft hast.
AntwortenLöschenManchmal muss man mir auch auf die Füße treten oder dezente (rechtzeitige!) Hinweise streuen … ;-)
AntwortenLöschenGerade noch mal gutgegangen.
Ich gebe zu, Oda-Gebiene Hölze-Stäblein ist namenstechnisch kaum noch zu toppen, hier liegt der Verdacht nahe, dass der Heirat schon eine böswillige Absicht zugrunde lag. Der Vollständigkeit halber ersuche ich Sie aber noch um Aufnahme von Helga Zepp-la Rouche, die seltsamerweise mit einem Herrn namens Lyndon IR verheiratet ist, ohne dass auch dieser erstaunliche String noch an den Namen geflanscht wurde.
AntwortenLöschenIch habe übrigens vor einigen Tagen mal Ihre Straße abgecheckt – mein lieber Herr Gesangverein, das war ja vielleicht verlottert, das.
Zunächst einmal herzlichen Dank für diese außerordentliche Namensergänzung, die hoffentlich aus einer seriösen Quelle stammt. Spitze vor allem der zackige, schier militaristische Anfang („Zepp”), der unvermutet ins Daunig-Windelweiche überläuft („la Rouche“). Für die nachgereichte Auflösung der Versalien im Gattennamen wäre ich Ihnen übrigens sehr verbunden.
AntwortenLöschenDie Seilerstraße und verlottert? Ich bitte Sie! Unlängst wurden gar die Grafitti von den Hauswänden entfernt. Jetzt sieht es hier dermaßen schmuck aus. Und von den Leuchtreklamen der Sexkinos ist keine einzige am Stottern – da kann sich sogar die Reeperbahn noch was abgucken.
Vergessen Sie meine Angaben, Sie waren schlecht recherchiert: Der Mann heißt Lyndon LaRouche, daher hat alles seine Ordnung mit dem Namen. Hier gibt es übrigens das meiste zu Helga. Und die Seilerstraße meinte ich nicht, sondern die Reeperbahn als solche, wo ich dem legendären Café Sperrmüll meine Aufwartung machte. Sie Seilerstraße ist also deren Rückseite? Das ist interessant.
AntwortenLöschenVon einem „Café Sperrmüll“ muss man einen hohen Verlotterungsgrad erwarten können; alles andere wäre eine Produktenttäuschung.
AntwortenLöschenJa, die Seilerstraße verläuft in direkter Nachbarschaft parallel zur Reeperbahn; Näheres in meinem ersten Blog-Eintrag http://www.mattwagner.de/2005/09/der-start.htm.
Das Café Sperrmüll ist entgegen seines Namens kein Stück verlottert, Produktenttäuschung hin oder her. Es war eher der Rest der Straße, der auffiel. Beim nächsten Aufenthalt werde ich aber auch die Seilerstraße kontrollieren, sofern es meine Zeit erlaubt.
AntwortenLöschenSo viel Zeit muss sein …
AntwortenLöschenDer Verlotterungsgrad eines jeden Etablissements ist in erster Linie abhängig von der Ausleuchtung des zu betrachtenden Objekts.
AntwortenLöschenVielleicht hätten Sie, Herr Poodle, Ihre Schneebrille wenigstens hier oben doch besser abnehmen sollen. Aber Sie wollten ja nicht erkannt werden, was ich natürlich verstehen kann bei der ungezügelten Verhaltensweise breiter Anhängerschichten. Lindenbergs Udo macht das genau so.
Und vielen Dank für die freundliche Kritik des Restaurationsbetriebes, die Aufnahme in den Michelin wird sich ohnehin nicht verhindern lassen, es sei denn, wir nehmen Flädlesuppe und Kässpätzle sofort von der Karte.
Und den Herrn Matt bringen Sie beim nächsten Mal bitte mit.
Offenbar muss ich dieses Etablissement zuvor doch einmal unter die Lupe nehmen. Dann wird entschieden, ob ich Herrn Poodle – so er überhaupt will – im Neoprenanzug begleite oder nicht.
AntwortenLöschenBis heute will ich es nicht verstehen, warum frühere Kollegen die Chance ihres Lebens bei ihrer Heirat verpasst haben. Er hiess Sippel und sie hiess Dippel ... vielleicht war es auch andersrum, aber dieses nicht zu einem Doppelnamen zusammenzubringen, wo doch nun schon sowieso geheiratet wurde ...
AntwortenLöschenIch grüße alle Sippel-Dippels dieser Welt und danke für Deinen Blog, Matt.
Ab ins WE,
Sophie