23 März 2008

Letzte Geheimnisse: Das Herrenklo (8)



Warum der Bistrobetreiber im Jenischpark einen Gag namens „Toilettentennis“ für eine gute Idee hielt: keine Ahnung. Es ist nämlich eine dumme Idee. Dadurch verbringt man viel mehr Zeit auf dem Lokus, dabei sollte man doch mehr Zeit im Bistro verbringen, konsumierend.

Der Aufforderung an den Kabinenwänden, doch mal nach links zu schauen, dann nach rechts und so weiter und so fort, folgt man als höflicher Mensch nämlich allzu bereitwillig. Und irgendwann ruft die Gattin die Feuerwehr, weil man festhängt im Höflichkeitsloop. Ich freilich konnte mit eiserner Willensstärke und der Hilfe meines Fotoapparates den Teufelskreis innerhalb eines vertretbaren Zeitraums durchbrechen.

Trotzdem haben wir im Bistro nichts konsumiert. Das Wetter war einfach zu schön, um etwas anderes zu tun als unter Bäumen einherzuwandeln und über Wiesen zu streunen, während im Süden die Elbe funkelte wie die zu einem Riesenhaufen milchiger Scherben zertrümmerte Scheibe einer Bushaltestelle an der Susettestraße.

Das wussten wir aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht, die Haltestelle erreichten wir erst zwei Stunden später.

6 Kommentare:

  1. im falle von mrs columbo moechte so etwas auch einmal erlesen, empfehle ich waermstens das damenresort im kometen.
    allerdings handgeschrieben. und ohne persoenlich anrede.

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  2. Da ist doch kürzlich in den USA eine Frau an ihrer Klobrille festgewachsen, oder nicht ? Und wenn nun ebenbürtige Tennispartner spielen, dann kann ein solches match schon einmal länger dauern.
    Oha. Gefahren überall.

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  3. Erinnert mich irgendwie an die Dauerbeschäftigungsmaßnahme für Ostfriesen:

    Man reiche denen ein Blatt Papier, das auf beiden Seiten beschrieben ist und zwar nur mit den Worten: "Bitte wenden!"

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  4. es sollte insbesondere an den steh-urinalen ein hinweis angebracht werden, dass man beim toilettentennis nur den kopf und nicht den gesamten körper drehen möge...

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  5. Toilettentennis spielt, wer sich in einem öffentlichen Pissoir
    den Aal abzieht und unaufhörlich nach links und rechts
    vergewissert, daß niemand kommt.

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  6. Ein weit weniger lustiges Ping-Pong-Spiel ist es hingegen, jeden Tag erneut auf Ihr Blog zu klicken, „Neu Laden” anzuwählen, in der Hoffnung, daß es sich doch nur um ein Cache-Problem handele, um dann feststellen zu müssen, daß tatsächlich kein neuer Beitrag online steht. Und gerade jetzt! Brauche ich doch Neuigkeiten aus der Heimat. Denken Sie an Ihren armen Landsmann in der fernen Welt!

    (Wenn das jetzt nichts bringt, weiß ich auch nicht weiter)

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