21 Juli 2023

Einmal Nordsee und zurück (Teil 1)

Eine just zu Ende gegangene Schiffsreise von 3917 Kilometern Länge nach England, Schottland und Norwegen brachte uns einige Orte und Städte näher, die hier in Kurzrezensionen gewürdigt werden sollen. Ultrakurz, um genau zu sein, und bestürzend lückenhaft. Aber damit müssen Sie leben. Den zweiten Teil gibt es hier.


1. Newcastle upon Tyne, England




Die Stadt im Osten Englands überrascht nicht nur mit kühner Architektur zwischen schwungvoll und raupenähnlich, sondern in der katholischen St.-Mary’s-Kirche 
auch mit einem rein säkularen Fensterbild. Arbeitendes Volk bei profanen Verrichtungen statt Lobpreis des Einzigen: Deutlicher kann man seine vollumfängliche Niederlage gegen die Anglikaner wohl nicht eingestehen. Deswegen: Auf nach Schottland!











2. Inverness, Schottland


Als ich Ms. Columbo vor einem schönen lila Portal fotografierte und unversehens drei Damen ins Motiv liefen, fühlte ich mich erstaunlicherweise noch nicht an ein berühmtes Beatles-Bild erinnert, beim Betrachten am Rechner indes schon. Sonst blieb von Inverness nicht allzu viel hängen.


3. Aberdeen, Schottland

Die Stadt besteht aus Granit. Heißt: Sie ist grauer als grau. Der Himmel darüber will dem nicht nachstehen, woraufhin das Meer sagt: Das kann ich auch. Die Delfine, die in der Bucht herumtollen, sind ebenfalls nicht rosa. Allerdings betätigen sich die Aberdeener als weltweit größte Beschöniger von ganz Schottland und euphemisieren ihr tristes Häuserkonglomerat nonchalant zur „Silver City“. Angeblich soll im Sonnenschein beim richtigen Strahleneinfallswinkel und wenn man ausreichend Single Malt Scotch getankt hat, Aberdeen silbrig schimmern. Nun: Das können wir nicht bestätigen; ich erspare Ihnen den Fotobeweis. Die grauen Delfine in der Bucht haben uns dennoch verzaubert.


4. Shetlandinseln, Schottland


Vor der Küste der Shetlands soll es Orcas geben. Das ist Hörensagen; für den phasenweise von mäandernden Steinmauern gesäumten und von majestätischer Stille überwölbten Rundweg um das Städtchen Lerwick herum können wir uns allerdings herzlichst verbürgen. Dass die Wohnlage mit der besten Aussicht überhaupt der Friedhof ist, zeugt möglicherweise vom gesunden Antikapitalismus der hiesigen Insulaner; anderswo stünden hier längst lukrative Bettenburgen. Die berühmten Shetlandponys (Foto) hatten wir uns übrigens größer vorgestellt. 




5. Balmoral, Schottland



Hier im Schloss hauchte Queen Elizabeth II. ihr langes Leben aus, ganz wie von ihr gewünscht. Jahrzehntelang wandelte sie allsommerlich sinnierend am River Dee entlang, der das Schloss schier kronenartig umfließt. Wahrscheinlich besuchte Frau Windsor im Park auch regelmäßig den „Pet Cemetery“, und das wollten auch wir – vor allem um zu sehen, welche postmortale Würdigung all den königlichen Corgies zuteil wird, die dort dem Jüngsten Tag entgegenverwesen. Doch wir irrten herum, verpassten den Friedhof und landeten urplötzlich an einem Kiosk mit Eisverkauf, was alles andere augenblicklich bedeutungslos machte. Das offerierte Speiseeis indes war trotz räumlicher Nähe zum Royalen eher niederer Herkunft.

(Fortsetzung folgt mit den norwegischen Stationen Skjolden, Bergen, Stavanger und Kristiansand)


 

3 Kommentare:

  1. Nach genauester Studie des letzten Bildes und Hinzuziehung diverser Experten, gelangte ich zu der Erkenntnis, das es sich mitnichten um ein Pony handeln kann.
    Auf dem Foto ist eindeutig ein Wildschwein zu erkennen!

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    1. Das letzte Bild zeigt eindeutig eine Landkarte. Da sind sich selbst Zoologen einig.

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  2. Er meint sicher das Tier im zweiten Bild. Aber können Wildschweine fliegen?
    Bin gerade etwas verunsichert; Aufklärung tut Not!

    Pappenheimergrüße aus dem südwestfälischen Regenwald

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