Das Volk, das ihn gewählt hat, verhält sich in der Tat recht störrisch; eine systematische Schäubleunterstützung ist leider noch nirgendwo erkennbar. Das muss sich ändern.
Deshalb rufe ich diesmal – nach den beiden Aktionen „Blogger helfen BILD“ (1, 2) – zur brutalstmöglichen Kooperation mit Schäuble auf. Er und seine Generalbundesanwältin Monika Harms interessieren sich ja besonders für unsere Kommunikation, und auf diesem Feld kann jeder von uns einen wertvollen staatsbürgerlichen Beitrag leisten.
Im Rahmen der Aktion „Blogger helfen Schäuble“ frage ich daher alle Einwohner Deutschlands: Wäre es nicht sinnvoll, jedwede Mail in Kopie auch an Schäuble und sein Ministerium zu schicken? Die Adressen lauten wolfgang.schaeuble@bundestag.de und poststelle@bmi.bund.de.
Wenn ich jedwede sage, meine ich übrigens in der Tat jedwede, also auch und gerade Sachen wie diese: „Schatz, komme heute später, denk DU bitte an die Runkelrüben.“ Denn mal ehrlich: Wer von uns kann schon beurteilen, was für Schäuble und somit das Wohl Deutschlands wirklich wichtig ist? Na also.
Diese gesamtdeutsche Aktion hätte mehrere große Vorzüge: Zum einen bräuchten Schäuble und Harms keine Hacker und Postkontrolleure mehr; das sparte Steuergelder und brächte Datenschützer zum Schweigen. Zum andern müssten die beiden nicht gegen die Verfassung verstoßen, was ihnen, als Verfassungsschützer, ja jedesmal recht unangenehm sein muss.
Ihnen lägen bei einem Erfolg der Aktion „Blogger helfen Schäuble“ nämlich auf einen Schlag komplett alle verschickten Mails vor, was die Datenlage zum Wohle Deutschlands explosionsartig verbesserte – denn es sind Abermillionen Mails jeden Tag, oja, oje.
Ihr werdet natürlich jetzt einwenden, die Bearbeitung dieser tsunamihaften Textmassen verschlänge doch erheblich mehr Mittel, als die Freisetzung der Schäuble’schen Hunde, Hacker und Postfilzer einsparen würde, da doch hunderttausende tapferer Männer und Frauen für die unermüdliche Lektüre abgestellt werden müssten.
Na und – wenn’s der Wahrheitsfindung dient?
Wer übrigens seine Mutter nicht mit der Erkenntnis behelligen möchte, dass die Mail, die sie gerade liest, parallel auch Dr. Schäuble vorliegt, der könnte die Ministeradressen auch ins unsichtbare BCC-Feld setzen. Denn unterm staatsbürgerlichen Engagement muss das Taktgefühl ja nicht leiden.
All jene aber, die freimütig dazu stünden, den Innenminister bei seiner schweren Arbeit zu unterstützen, müssten auch mit offenen Karten spielen. Lösung: ein Disclaimer am Ende der Mail.
Er sollte alle Adressaten – also deine Mama und Schäuble – über die CC-Maßnahme informieren, zum Beispiel so:
„Zur Information: Diese Mail geht in Kopie auch an Dr. Wolfgang Schäuble und das Bundesministerium des Innern, um sie in ihrem Dienst am deutschen Volk in optimaler Weise zu unterstützen. Ich zähle fest auf dein Verständnis. Es geht um so viel. Näheres unter http://www.mattwagner.de/2007/05/rechtzeitig-zum-g8-gipfel-blogger.htm.“
PS: Selbstverständlich bin ich bereits mit gutem Beispiel vorangegangen.
PPS: Vom heutigen Fotomotiv muss sich jeder an der Aktion „Blogger helfen Schäuble“ Beteiligte natürlich scharf distanzieren. Ich zuallererst.
PPPS: Im Shirtshop gibt es zu diesem ganzen Themenkomplex neue Motive – und es werden noch mehr.