Stets ergriffen Ms. Columbo und ich daraufhin zornesbebend umfangreiche Maßnahmen. Von der einfachen über die Intensiv- bis zur Walzen- und gar Bodenreinigung war alles dabei, was das Handbuch hergab, ganz zu schweigen von der automatischen sowie manuellen Druckkopfausrichtung.
Ja, wir kalibrierten sogar! Und zwar ohne konkrete Vorstellung, was das überhaupt bedeutet. All das änderte selten etwas am Ergebnis: streifiges Schwarz.
Als Ultima Ratio wechselten wir schließlich blass vor Frust die Patronen, und meist erklärte sich der Multikonfusionsdrucker danach für eine Weile mit unserem Qualitätsanspruch solidarisch. Die Weilen aber wurden zuletzt immer kürzer, ja das Gerät steigerte die Häufigkeit seiner Rückfälle in die Streifigkeit sogar ins nur noch schwer Erträgliche.
Statt des finalen Patronenwechsel schwebte mir in zunehmend schwärzeren Fantasien bereits der Einsatz einer ganzen anderen Art von Patronen vor, doch mir fehlt eh die entsprechende Feuerwaffe.
Es half also alles nichts: Unsere psychische Gesundheit war ernstlich bedroht, jetzt musste eine Fachwerkstatt den gordischen Knoten zerschlagen. Wir brachten den Patienten hin, und nach nur einem Tag rief man uns zurück.
Der Drucker, eröffnete man uns, drucke klag- und streifenlos aus, zumindest mit ihren Patronen, und das seien Markenprodukte und keine von Fremdherstellern; es gäbe also ganz und gar nichts zu reparieren.
Ich überhörte den leisen Vorwurf, versuchte die Enttäuschung nicht als Schluchzen hörbar werden zu lassen und holte den Multikuriosdrucker wieder ab.
Ein von abgrundtiefer Hoffnungslosigkeit begleiteter Probeausdruck mit den wieder eingesetzten alten Patronen ergab dann aber Überraschendes: keine Streifen, nirgends. Das vom Multigloriosdrucker aufs Papier gebrachte tintentiefe Schwarz hatte eine pure sinnliche Schönheit, die mir vor Rührung und Dankbarkeit Tränen des Glücks in die Augen trieb.
Seither gibt es keinerlei Probleme mehr mit dem Multifuriosdrucker. Vielleicht hat ihn der Ausflug in die Werkstatt, wo er erstmals alleine aushäusig übernachten musste, derart verstört, dass er solcherart Traumata künftig unter allen Umständen vermeiden will – und sei es um den hohen Preis eines streifenfreien Ausdrucks trotz nichtinstallierter Markenpatronen.
Letztlich will ich das aber gar nicht so genau wissen. Es klappt, das reicht mir. Die Wahrheit liegt nun mal aufm Platz, und der nächste Ausdruck ist immer der schwerste.
