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21 Februar 2013

Schon wieder eine Wohnung zu vermieten

Die Rückseite der Reeperbahn entwickelt sich anscheinend zum Marktplatz für freie Hamburger Wohnungen, und das auch noch erfolgreich, wenn man das blitzartig vermittelte erste Angebot zugrundelegt.

Diesmal geht es zwar nicht um eine Bleibe auf St. Pauli, sondern im schönen Ohlsdorf, und sie wird zurzeit noch von einem großartigen Kerl aus meinem Freundeskreis bewohnt, nämlich von Cinema noir.

Er ist u. a. auch Fotograf und pflegte dereinst einmal eine potentiell unendlich fortsetzbare Bilderserie mit dem programmatischen Titel „Orte, an denen noch nie das Blog von Matt Wagner gelesen wurde“. Ich hoffe immer noch auf eine Wiederbelebung dieser verdienstvollen Reihe.

Aber zurück zur Wohnung, zu deren Vermittlung wir nun endlich schreiten sollten. Die Eckdaten:

• zwei Zimmer (etwa gleich groß)

• 50 Quadratmeter
• Vollbad und Kellerraum
• rund drei Fußminuten vom S- und U-Bahnhof Ohlsdorf entfernt
• Warmmiete momentan 485 Euro monatlich

„Wenn man bedenkt, dass der St.-Pauli-Kiez alles für die Anbahnung von Nachwuchs im weitesten Sinne anbietet“, schreibt Cinema_noir in seiner antichambrierenden Begleitmail, „so befindet sich hier in Ohlsdorf ja der spezielle Kiez für den letzten Gang des Menschen. Also eine Art Beendigungskiez.“

Das meint er übrigens positiv. Und es ist ja auch wirklich so, dass die Nachbarschaft in dieser grünen Lunge Hamburgs unübertrefflich illuster ist. So wird die Gegend etwa aufgewertet durch die dauerhafte Anwesenheit von Hans Albers, Heinz Erhardt, Gustav Gründgens, Heinrich Hertz, Inge Meysel oder des oben abgebildeten Herrn mit Rose.

Gentrifizierungseffekte sind dort überhaupt nicht zu beobachten; die erwähnten alteingesessenen Bewohner ziehen garantiert nicht mehr weg. Aber Sie ja vielleicht hin – Mail genügt, ich leite weiter.
 

01 Oktober 2007

Die verpasste Sause

Ohne Reklame ist ein Produkt schon a priori mausetot – und sei es ein Friedhof.

Der Ohlsdorfer feiert heuer seinen 130. – ähem – Geburtstag, und dazu schmiss er eine Riesenparty, für die er hamburgweit trommelte, auch in der U-Bahn. Unterirdisch passt ja auch besonders gut.

Dort, in der U-Bahn, wurde auch ich mit dem entsprechenden Werbeplakat konfrontiert. Es pries geradezu atemlos diverse Attraktionen an, darunter die Punkte „lebendige Steinmetzwerkstatt“, „Snacks und Getränke“ sowie „Grabpflege“. Besonders mutig fand ich den Punkt „Mitmachzirkus“.

Leider kam mir das alles viel zu spät zu Ohren, der Rummel zwischen Grabmalen und Aufbahrungshalle fand nämlich schon am 16. September statt. Sonst hätte ich Ms. Columbo mal zu einer richtigen Sause im Freien ausgeführt.

Aber so ist die ganze Sache natürlich längst gestorben.