Bereits mehrfach wurde an dieser Stelle Kiezpinklern mit grobem Unverständnis begegnet.
Mehrfach verwies ich – wengleich ohne Hoffnung auf Gehör bei der angesprochenen Klientel – mahnend auf die inzwischen in fußläufigem Abstand erreichbaren Pissoirs entlang der Reeperbahn, die es auch Männern, die unter Druck stehen, mühelos ermöglichen, auf sozial kompatiblem Wege innere Entspannung zu finden.
Seit gestern aber bin ich etwas kleinlauter. Da saß ich nämlich auf der Reeperbahn im Bus und im Stau. Wir hielten direkt neben einem der angesprochenen Pissoirs, und der Blickwinkel aus meinem Fenster war derart, dass ich direkt hineinschauen konnte.
Drinnen stand ein unbescholtener Mann vorm Rinnbecken, der alle Hände voll zu tun hatte. Als wenn er meinen Blick im Rücken gespürt hätte, drehte er sich plötzlich um und schaute mich an. Ein peinlicher Moment, für uns beide.
Während er fahrig vorne herumnestelte, füllte sich sein Blick mit Scham und Verzweiflung; er schaute wie ein Bischof, den der Papst gerade beim Onanieren erwischt hat. Und das mit Recht: Immerhin beobachtete nicht nur ich ihn gerade beim Pieseln, sondern eine ganz Breitseite Busgäste.
Meine bisherige Begeisterung über diese Pissoirs hat sich seitdem stark abgekühlt. Ich habe ihre Milchglaskonstruktion heute noch einmal als Fußgänger in Augenschein genommen und festgestellt: Man kann wirklich auch vom Gehweg aus reinschauen, ohne sich besonders verrenken zu müssen.
Während man die ganz normalen Haus-und-Zaun-Bepinkler wenigstens noch mit genussvoller Empörung verdammen kann, bleibt einem bei den armen exhibitionierten Wichten im Glaspissoir nur verkniffene Fremdscham, und das ist ein sehr viel unschöneres Gefühl.
Wer hat diese Dinger eigentlich designt – ein Spanner?
der Sie neulich unter vermeintlicher Berücksichtigung meiner kulinarischen Vorlieben am Empfang eine silbermetallene (!) Tafel Ritter-Sport-Schokolade sowie eine offenkundig essbare „Voll-Nuss“ für mich abgegeben und mit einem Klebezettel samt der Botschaft „Es ist nicht alles Gold, was glänzt“ versehen haben:
a) danke. b) Ich esse nur „DUNKLE Voll-Nuss“! Muss man denn alles dreimal sagen?
Jetzt benötige ich
a) eine Rücksendeadresse für die unzumutbare Nichtdunkle und b) Ihre Zusicherung, von derlei Aktionen künftig rückstandlos abzusehen.
Der metallene Schokotrumm macht sich davon abgesehen ganz gut als Buch- und Briefbeschwerer, den behalte ich.
Von: Will Betreff: Frage von Amazon-Kunde Datum: 7. April 2010 19:40:11 MESZ An: Matt
Guten Abend, wenn ich den Film bei Ihnen kaufe, kommen noch drei Euro Porto hinzu und dann liegt der Gebrauchtpreis über dem Neupreis bei Amazon – hätten Sie nicht Lust, Ihren Preis ein wenig anzupassen? MFG
Von: Matt Gesendet: 07.04.2010 23:27:23 An: Will Betreff: Re: Frage von Amazon-Kunde
Hallo Will, wenn Sie mir sagen, um welchen Film es geht, kann ich darüber nachdenken … Besten Gruß Matt
Von: Will Betreff: Frage von Amazon-Kunde Datum: 8. April 2010 09:30:16 MESZ An: Matt
Babymaus, ich bin nicht 'hallo`', Deine Kumpels kannst du dir woanders suchen! Jedenfalls kannst du dir deinen Film an die Basecap klemmen
Wtf???? – Was mich am meisten ärgert, ist die Tatsache, dass ich mich doch wahrhaftig fünf Minuten lang über diesen Von-null-auf-100-Choleriker geärgert habe.
Von: Dani Pure Betreff: AW: Ihr Blog Datum: 8. April 2010 11:34:14 MESZ An: Matt Wagner
Hallo
Mein Name ist Dani, und ich arbeite für ein Unternehmen namens Pureweblinks.com. Wir liefern qualitativ hochwertige maßgeschneiderte Inhalte für qualitativ hochwertige Internetseiten und Blogs und sind ständig auf der Suche nach neuen Beziehungen zur Blogging-Community.
Ich habe wirklich die Lektüre der Beiträge auf Die Ruckseite der Reeperbahn genossen, sie waren gut geschrieben, informativ und entsprachen dem Qualitätsstandard, auf welchen wir mit unseren Diensten abzielen. Gerne hätten wir die Möglichkeit, für Ihre Webseite zu schreiben, und bieten ihnen im Gegenzug:
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Wir sind eine englische Firma, sprechen Sie Englisch?
Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören.
Dani H. Account Manager
Betreff: Re: AW: Ihr Blog Von: Matt Wagner Datum: 8. April 2010 23:18:52 MESZ An: Dani Pure Hallo Dani,
wenn Sie mein Blog wirklich kennten (was ich für ausgeschlossen halte), dann wüssten Sie, dass es einen sehr persönlichen Ansatz hat. Und Sie würden doch auch gewiss keinen Fremden Ihr Tagebuch schreiben lassen, oder?
Mit freundlichen Grüßen Matt
PS: Das Foto ist völlig aus dem Zusammenhang gerissen und in der Paul-Roosen-Straße entstanden.