06 Januar 2008

Das Geheimnis des Wollerns

Meine aktuell liebste Müllmail schneit regelmäßig mit dem Betreff „Wir wissen, was Frauen wollern“ herein; und immer wieder frage ich mich, ob sie nicht eher nach dem „Wie“ des Wollerns fragen müsste.

Schließlich handelt es sich beim Wollern um eine (zumindest für mich) durchaus geheimnisvolle Tätigkeit, deren genaue Ausführung doch gerade das Interessante wäre – also das Wie.

Jedoch vermeidet es der Spambetreff sorgsam, dem Wollern selbst auf den Grund zu gehen. Vielmehr verdunkelt er es geradezu aufreizend reizvoll; und selbst der Text der Mail trägt semantisch kaum Erhellendes bei.

Wollernde Frauen – das klingt jedenfalls interessant. Auch gebeugt: Er/sie/es wollert. Wollen wir nicht mal wieder wollern? Alles denkbar, alles von dunkler, verheißungsvoller Strahlkraft.

Für den Werbeslogan des Friseurladens in Stade gilt das deutlich weniger. „Dreht sich die Säule hell und klar / schneiden wir sofort Ihr Haar“: Das ist doch zweifellos aus den letzten Kriegstagen übriggeblieben.

Die Säule übrigens drehte sich kein Stück. Ja, sie wollerte nicht mal.

11 Kommentare:

  1. zu dem spruch fallen mir sofort verschiedene von meiner oma gern zitierte lti-sprüche ein. der einzige politisch korrekte: "zucker spar'n ist grundverkehrt - zucker nährt"

    vielleicht hat sich die säule, samt spruch, ja zu zeiten schäubles' großen vorbilds schon nicht gedreht?! wer weiss?!

    blondyonly

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  2. wird das haar dann auf die schnelle mit der maschine rasiert, deren spiralkabel man auf dem bild erkennt? und haben sie auf der rückseite der säule weitergelesen?
    vorne: „Dreht sich die Säule hell und klar / schneiden wir sofort Ihr Haar“
    hinten: "Ist Ihr Haar schon ziemlich licht / lohnt sich's nicht"...

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  3. "Ist Ihr Haar gar borstig und grau,
    interessiert das keinen Menschen."

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  4. Au ja, wir sammeln hier jetzt angestaubte Sinn- und Werbesprüche! Das dürfte lustig werden. Frau Nuehm muss nur noch etwas am Reim feilen; es hätte so schöne Möglichkeiten gegeben.

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  5. Wohlan:

    Parke nie vor Gehwegpollern,
    weil sonst die Politessen wollern.

    Hör' ich die Auerhähne kollern,
    tät ich auch schon wieder wollern.

    Schleicht durch's Gedärm ein dumpfes Grollern,
    wird er wohl mal Pupsen wollern.

    Wenn wir schnell zum Bahnhof wollern,
    lass uns mit dem Roller rollern.

    Auf der Burg der Hohenzollern,
    die Hohenzollern Eintritt wollern.

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  6. Ihren dichterischen Elan in allen Ehren, verehrter oldman, doch scheinen Sie phasenweise dem Irrtum zu unterliegen, das Verb „wollern“ sei semantisch irgendwie verwandt oder gar identisch mit dem Verb „wollen“.

    Das wäre doch gar zu banal. Lassen Sie uns die schillernden Bedeutungsebenen von „wollern“ lieber woanders suchen, denken Sie kühn(er)!

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  7. Wollern,verehrter Herr Matt, steht oben für:

    1. Knöllchen verteilen
    2. Zur Jagd auf Niederwild ansitzen
    3. müssen
    4, sollen
    5. kassieren

    unkühn aber breit gefächert.

    Kühn wäre:

    Zerwollert die Faust die Kinnkarkasse,
    wollserst Du aus der Schnabeltasse.

    /oldman

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  8. „Wollserst“?? Ansonsten sind Sie nun auf dem richtigen Weg …

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  9. So nehmen Sie halt das flugs überflüssig gewollerte kleine s wieder raus.
    Hergottwoller nochmal.
    Ich woller jetzt Trollinger und woller für Sie.
    /oldman

    PS.: lassen Sie doch einfach mal ungewollerte Kommentare und deren
    wollerur zu. Dann wollert das auch nicht!

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  10. interessanterweise bekam ich einen tag nach der lektüre dieses Blogeintrags ebenfalls eine mail mit dem oben angesprochenen betreff. Da steckt doch nicht etwa eine Systematik dahinter, Herr Matt?

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  11. Natürlich steckt eine Systematik dahinter. Aber warum fragen Sie mich danach?

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