Mir ist mal wieder eine Meisterleistung gelungen, die jedem, der dies hier in den nächsten Minuten liest, grenzenlose Bewunderung abnötigen wird. Doch der Reihe nach.
Neulich entschloss ich mich, alte Software bei Ebay zu versteigern. Auf dem neuen Rechner läuft sie eh nicht mehr, teils hat sie schon zehn Jahre auf dem Buckel. Wie man weiß, sind Softwarejahre Hundejahre, also mal sieben. 70 Jahre alte Software!
Aber vielleicht, so meine aus eigener Sammlererfahrung gespeiste Überlegung, gibt es irgendwo da draußen noch liebevolle Hätschler alter Rechnermühlen, die sich seufzend der patinösen Aura solcher Klassiker wie „Guinness Buch der Rekorde 1995” hingeben möchten.
Also wühlte ich in allen Kisten, suchte dies zusammen und das, packte schließlich 20 CDs mit Programmen und Lexika in eine Auktion, legte das Startgebot auf einen Euro fest, kalkulierte die auf Kante genähten Versandkosten mit brutto 2,35 Euro für einen gepolsterten Maxibrief und wartete wohlgemut ab.
Sieben Tage später stand das Höchstgebot fest. Zwei Leute hatten sich eine erbitterte Bieterschlacht geliefert, bis dem einen schließlich die Luft zu dünn wurde. Die unerhört dramatische Auktion endet bei exakt … einsfuffzig.
Damit wäre ich bestimmt 1995 im „Guinness Buch der Rekorde“ gelandet, hätte es damals Ebay schon gegeben. Doch ich schweife ab. Ich muss ja endlich zum Kern meiner Ausführungen kommen, nämlich dem Grund für die gleich einsetzende grenzenlose Bewunderung.
Heute also, nach Eingang der Überweisung in Höhe von brutto 3,85 Euro, verpackte ich die geronnene Arbeitskraft ganzer Entwicklergenerationen in den erwähnten Polsterumschlag und taperte zu Edis Lieblingspostfiliale in der Nachbarschaft.
Der Postmann nahm den Brief und wog ihn. „Tja“, sagte er dann, „über zwei Kilo. Geht nur als Päckchen. Macht 3,90 Euro.“
3,90 Euro. Fünf Cent mehr, als ich überwiesen bekommen habe. Eine echte Meisterleistung.
Grenzenlose Bewunderung bitte in den Kommentaren.
Der kluge Mensch versendet sowas dann auf Kosten seines Arbeitgebers.
AntwortenLöschenWollte ich auch gerade schreiben. Manchmal glaube ich, daß das auch der einzige Grund für mich ist, überhaupt noch ab und an zur Arbeit zu gehen.
AntwortenLöschenIch bin tatsächlich grenzenlos entgeistert. Das nenne ich soziale Kompetenz!
AntwortenLöschenGanz im Gegensatz zu der von krimineller Energie strotzenden Gesinnung Ihrer Kommentatoren :-(
Ich schwanke zwischen "Har Har" und "mehr Glück beim nächsten mal".
AntwortenLöschenich war ja schon immer der Meinung das es bei der Post gaze Abteilungen gibt, die bei E-Bay alle Artikel erstehen die sonst keiner möchte, damit dann die Verkäufer einen Teil des Geldes wieder in den Postversand stecken. Das schafft Umsatz! Sonst hätte die Schneckenpost ja schon längst keine Existensberechtigung mehr. Vielleicht sollte ich dieses Geschäftsmodell mal der PIN vorschlagen??????
AntwortenLöschenDas kommt dabei raus, wenn man zu gierig ist!!!
AntwortenLöschennun, ich will ja nicht so sein, werter matt, aber wenn ich hierzu noch die sache mit den zahnbürstenaufsätzen bedenke, glaube ich, sie sollten von ebay besser die finger lassen. das ist einfach nichts für sie...
AntwortenLöschen;-)
mein beileid zum schweren finanziellen verlust. beim nächsten mal sollten sie die sendung vorher zuhause abwiegen und ggf einige heliumgefüllte luftballons mit hinein packen?
AntwortenLöschenFünf Cent sind doch phänomenal.
AntwortenLöschenRechnet man das nach dem mathematisch-philosophischen Lehrsatz "One penny for your thought" aus, dann sind das fünf Gedanken, die theoretisch die ganze Welt verändern könnten.
Dafür reichte schon einer. Aber sogar fünf!
Wow!
Ja, ja über Arbeitgeber versenden, dann geschnappt und fristlos gekündigt werden. Das ist dann der Jackpot:) und die Bewunderung ist schwuppsdiwupps total in der Versenkung verschwunden.
AntwortenLöschen5 Cent? Du hast die eBay Gebühren vergessen - aber die kommen ja erst später mit der monatlichen Abbuchung ... :-)
AntwortenLöschenIch glaube, meine Pannen haben nicht speziell etwas mit Ebay zu tun, sondern. Es dürfte sich eher um Gründe handeln, die in meiner Kindheit zu suchen sind.
AntwortenLöschen@Matt: Wäre ich Ihr Berater in Sachen public affairs, konzipierte ich: Sie haben für fünf Cent vielleicht einen fremden Menschen materiell glücklich gemacht.
AntwortenLöschen;-)
@Matt: Wäre ich Ihr Berater in Sachen public affairs, konzipierte ich: Sie haben für fünf Cent vielleicht einen fremden Menschen materiell glücklich gemacht.
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