30 Januar 2008

Kampf der Systeme

Heute erprobte sich in Altona ein Lieferwagen der Paketpost erfolgreich als Bahnschranke, und das sehr effektiv.

Warnblinkend parkte er die Straße Am Sood zu, es gab kein Durchkommen. Er versperrte so ausgerechnet einem ebenfalls wild blinkenden DPD-Konkurrenten die Durchfahrt.

Beide Wagen waren verwaist, doch uns war sofort klar: Das hier war der Kampf der Systeme, hier focht Godzilla gegen Frankensteins Monster, und das mitten in Altona, vor unseren Augen.

Allerdings schien dieser Kampf gerade unentschieden zum Stillstand gekommen zu sein. Die eingedellte Stelle überm rechten Vorderrad des gelben Wagens verwies jedoch auf vorausgegangene Action.

„Ein Unfall!“, frohlockte ich gegenüber dem Franken, mit dem ich auf dem Weg zum Lunch war. DPD vs. DHL: Symbolträchtiger hätte das kaum sein können. Höchstens wenn auch noch ein grünes PIN-Auto in all das verwickelt gewesen wäre. Aber man kann nicht alles haben.

Als ich die Szenerie fotografierte, kam plötzlich der DHL-Mann zurück. „Wir hatten keinen Unfall!“, wedelte er abwiegelnd mit den Armen. Er wäre uns natürlich keinerlei Rechenschaft schuldig, doch er begann zu erklären.

Er habe den Wagen zwecks ortsnaher Auslieferung einfach mal dort abgestellt, weil Am Sood eh selten frequentiert sei. Und der zufällig dann doch ebenda langkommende DPD-Wagen habe die willkommene Gelegenheit einer unüberwindlichen DHL-Sperre einfach nur gewitzt genutzt, um sein Gefährt ebenfalls illegal abzustellen und rasch auszuliefern. Natürlich glaubten wir ihm kein Wort, zumal der DPD-Mann nun ebenfalls angelaufen kam und blaffte: „He, wie parkst du denn?“


„Wir hatten keinen Unfall“, flüstere der Gelbe uns noch einmal schnell zu, ehe er sich seinem Pendant zuwandte und die explosive Situation alsbald beendete, indem er seine Tour fortsetzte.

Tja, und so hatte auch dieser Tag wieder seine kleine banale, verblogbare Attraktion.

10 Kommentare:

  1. Oops, Sprengstoff.

    UPS, TNT.


    Glück auf! ;-)

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  2. Herr Matt,
    mal sehen, wie solche Duelle ausgehen, wenn DHL mit einer 747-Frachtmaschine ausliefert (so wie in der Werbung, wo neben hunderten von Zustellern zu Fuß und auf allen möglichen Rädern auch noch eine 747 ihre Micky Maus-Nase über Opas Hecke schiebt).
    DHL, UPS und Co. haben auch solche Geräte. Das wird dann wohl etwas Gedrängel geben.
    Und je nach Marktlage dann auch die ersten Eurofighter in privater Hand. Ganz schnell und bunt. Vielleicht für die Telegramme ?
    Wäre vielleicht auch noch eine Marktlücke für engagierte Fahrradkuriere: Der Düsenkurier.

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  3. Guten Tag die Herren,

    Herr Olaf brachte bereits den Eurofighter als mögliches Auslieferungsmedium ins Gespräch.
    Da muss ich Ihnen allen leider mitteilen, dass die Royal Navy in diesen Dingen offenbar schon sehr viel weiter ist, als wir kleinen hinterwäldlerischen Krauts ;)
    Schauen Sie doch einfach mal hier vorbei:
    http://www.getthemessage.net/

    Einen schönen Tag noch
    FranMaBe

    PS: Ich favoritisiere ganz stark das U-Boot! Allerdings frage ich mich, wie die Zustellung z.B. im Sauerland von statten gehen soll ... :D

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  4. Ach, das mit dem U-Boot ist mir zu unsicher. Von 40.000 zu übersendenden Briefen sind beim letzten Feldversuch nur 10.000 zugestellt worden. Das ist selbst im Vergleich zur Deutschen Post ziemlich mäßig.

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  5. @ franmabe:
    Das hat Herr Brian Sweeney Fitzgerald alias Fitzcarraldo alias Klaus K. (selig) schon einmal demonstriert. Und was im Dschungel geht, das muß auch im Sauerland möglich sein. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.
    P. S.: Drollige Seite - aber das Angebot ist doch nicht wirklich ernst gemeint, oder etwa doch ?
    Jedenfalls wirkt sie recht überzeugend.

    @ gp:
    Die Quote ist wirklich lausig, aber ein Seeversuch anstelle eines Feldversuchs wäre bestimmt besser verlaufen. Einfach noch einmal versuchen, nicht gleich aufgeben.

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  6. da wollte man heute doch eigentlich gar nicht auf matts blog vorbeischauen, und dann sowas: die google suche << usb soundkarte geht aus wenn nachtspeicherheizung >> verlinkt als siebentes ergebnis die postblockade mit blutendem finger.

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  7. So kann es kommen, willkommen im Leben.

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  8. Anonym, den Satz „da wollte man heute doch eigentlich gar nicht auf matts blog vorbeischauen“ versuche ich zu überhören und zu verdrängen, doch leider gelingt es mir nicht.

    Olaf, sehr schön spitzfindig der „Seeversuch“. Das hat der Herr GP auch mal verdient.

    Frau FranMaBe, wie kommen Sie bloß auf solche Seiten? Versteh einer die Frauen!

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  9. … außerdem leidet die Royal Navy unter Bild- und Tonstörungen. So jemand würde ich keinen Brief anvertrauen.

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  10. hey gelungenes foto! anscheinend echt ne "gelbe gefahr" gewesen für den dpd. die aktion sollte in das "guerilla-marketing" handbuch aufgenommen werden ;-)

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