„3000 Plattenkritiken“ | „Die Frankensaga – Vollfettstufe“ | RSS-Feed | In memoriam | mattwagner {at} web.de |
10 Februar 2008
Das möglicherweise bedeutsame Plattenbruchstück
Bei Penny schenkte ein leicht derangierter junger Mann der Kassiererin jenen Cent, den sie ihm gerade rausgegeben hatte. „Ein Glückscent“, sagte der Mann.
Lächelnd bedankte sich die Kassiererin und deponierte das Geldstück neben der Kasse. Die darauffolgende Kundin, eine adrett gekleidete und gut 70-jährige Greisin, die aus der Pennykundschaft herausstach wie eine Rose aus einem Distelbeet, hatte 5,01 Euro zu zahlen – aber denkst du, die Kassierin wäre auf die Idee gekommen, ihr den Cent zu erlassen und mit dem gerade geschenkt bekommenen zu verrechnen?
Keine Chance. Sie ließ die Dame lieber solange zittrig in der Börse wühlen, bis die endlich eine passende Winzmünze gefunden hatte. So kommen wir als Gesellschaft, als Sozialsystem, als Solidargemeinschaft keinen Millimeter weiter, so viel ist sicher.
Mittags lustwandelten Ms. Columbo und ich durch den verfrühten Frühling. Im Schlachthofviertel stießen wir auf eine Brache, wo mehrere zerbrochene Langspielplatten im Dreck lagen.
Eine davon stammte von den Pet Shop Boys, und das Bruchstück sah verblüffenderweise aus wie eine grobe antike Landkarte der Vereinigten Staaten von Amerika.
Was das zu bedeuten hat, weiß ich aber auch nicht.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Matt,
AntwortenLöschender Laden heißt doch aber auch „Penny“ und nicht „About“.
Glück auf!
Pet Shop Boys + Amerika? Go West?! :-)
AntwortenLöschenSonst hätte aber vielleicht der junge Mann (derangiert) geglaubt, die Kassiererin mache sich nichts aus dem geschenkten Cent. Will man ja auch nicht riskieren.
AntwortenLöschenNeugierig wie ich bin, hätte ich geschaut, ob sich "Go West" darauf befindet. Ein Zeichen?
AntwortenLöschenTja und was Aberglauben und soziale Kälte angeht, so ist das Ende noch lange nicht erreicht.
Das Loch im Etikett zeigt auf Wyoming.
AntwortenLöschenRomney gewann Wyoming.
Romney verschwand durch das Loch.
Alle Republikaner folgen ihm.
Ja, ein Fingerzeig.
/oldman
Na das wär doch was für e-bay gewesen!
AntwortenLöschenNach Jungfrau-Maria-Toast und ausgespucktem Kaugummi von Lehmann nach der WM könnte man bestimmt ohne Weiteres auch ein "Platten-Bruchstück Amerika" versteigern - und Porto würde auch nicht teurer ausfallen als vorberechnet...
die Illuminaten warens. Die sind immer schuld
AntwortenLöschenDer sollte ja der Kassiererin Glück bringen und nicht der Oma.
AntwortenLöschenKannst Dich auch immer anstellen.
Herr Matt,
AntwortenLöschenwenn jetzt alle ordentlich trinken und/ oder ordentlich kiffen - bei manchen geht es auch ohne - und das Bild um 90° nach links drehen, dann werden sie einen stupsnasigen Comic-Hund oder -Bären im Profil sehen (ich bin mir da nicht mehr sicher und komme auch nicht auf dessen Namen, er könnte in diesen Fix und Foxi-Geschichten vorkommen), der eine Matrosenmütze trägt und blaue Kopfhörer hat.
An Deutungen Ihres Fundes, Herr Matt, scheint es viele zu geben.
Oder bin ich reif für die Anstalt ?
Ich bin es noch einmal - es könnte Vossi-Bär mit Matrosenmütze sein.
AntwortenLöschenIch erinnere (mich - ha !) nur nicht mehr, in welchem Comic der vorkam.
links geschaut könnte es auch ein maulwurf oder ein Dinosaurier sein :-)
AntwortenLöschen„Go west!“ also. Natürlich.
AntwortenLöschenGP, der junge Mann war längst entschwunden. Die Kassiererin hätte durchaus dem gesunden Menschenverstand folgen können.
Oldman, Ihre Theorie ist mir sehr sympathisch. Im November wissen wir mehr.
Deern, eine gute Idee! Vielleicht finde ich sie wieder. Allerdings komme ich vor Freitag nicht vor der Abenddämmerung hin.
Die Illuminaten, Herr Rettungsdackel? Drehen die nicht eigentlich immer ein größeres Rad? Und Sie, Olaf, sind nicht reifer für die Anstalt als ich oder der Rest der Truppe, die hier gemeinhin herumzulungern pflegt. Das sollte ein Kompliment sein.
Jetzt hören Sie mir aber alle mal auf mit Fossibären, Maulwürfen oder Dinos! Das ist und bleibt Amerika, Punkt, aus.
Der Mattsche Dadaismus lebt.
AntwortenLöschenDanke - das macht mir Mut.
AntwortenLöschenDas Kompliment werde ich dann hiermit natürlich gern weiterreichen.
AHA! Ich lungere herum?! Ok... Mal die Füße gemütlich auf die Blogcouch legen und nach dem Mundschenk rufen :-)
AntwortenLöschenHerumlungern wird weithin unterschätzt und hat einen viel zu schlechten Ruf. Ich fröne ihm leider viel zu selten, obwohl ich's gern öfter täte.
AntwortenLöschenHerr Matt,
AntwortenLöschenes hat s-e-h-r lange gedauert und mir keine Ruhe gelassen - ich meinte Yogi Bär. Einfach bei Google eingeben und dann die Bilder gucken. Frappierende Ähnlichkeit. Oder etwa nicht ?
Sie haben zweifellos Recht, und ich bewundere sowohl Ihren Scharfblick wie Ihre Gedächtnisleistung – auch wenn sie erst nach einer Karenzzeit abrufbar war.
AntwortenLöschenDas ist das Alter - es nimmt unweigerlich zu, täglich.
AntwortenLöschen