Man macht sich selten die Tatsache klar, dass alles, was im und auf dem Meer schwimmt und paddelt, auch pinkelt und kackt. Aber so ist es. Selbst die stets so majestätisch tuenden Schwäne sind davon nicht frei, wie mir vor einiger Zeit auf der Binzer Seebrücke bewusst wurde.
Eben noch dümpelte der weiße Großvogel erhaben auf der Ostsee, dann schiss er plötzlich ins Flachwasser und schob sich sogleich mit kräftigem Schwimmstoß aus der eigenen Kloake. Irgendwie hat das die Majestätik dieses Schwans für mich beeinträchtigt. Ihn freilich schien das nicht zu bekümmern.
Auch sehr schöne Menschen müssen übrigens hie und da, sogar Kate Moss oder Heath Ledger, und sich dies bildlich vorzustellen, vermag manchen Starkult rasch zu dämpfen. Sowieso ist das ganze Konzept der biologischen Existenz in hygienischer Hinsicht indiskutabel. Der menschliche Körper zum Beispiel soll zu rund zehn Prozent aus Mikroorganismen bestehen. Sogar der von Scarlet Johansson. Das muss man sich mal vorstellen.
Die schwanenähnliche junge Frau allerdings, die sich heute auf den Grünstreifen der Reeperbahn hockte, die Hosen herunterließ und etwas tat, was man gemeinhin hinter verschlossener Tür tut und nicht im Angesicht von vier Spuren Verkehr, irritierten Touristen und stoischen St. Paulianern, konnte ihre eigene Mikroorganismenquote kurzfristig absenken. Und zwar deutlich, wie ich leider bezeugen kann.
Parallel aber stieg ihre soziale Inkompatibilität stark an. So gleicht sich alles im Leben wieder aus. Das nennt man, glaube ich, Entropie.
Ex cathedra: Die Top 3 der unhygienischen Songs
1. „I think I smell a rat“ von The White Stripes
2. „Dirt floor“ von Chris Whitley
3. „Mein Teil“ von Rammstein
Matt Wagner, deine Schreibe ist untoppable.
AntwortenLöschenWas glauben Sie, wozu ich mein Fernglas habe? Von wegen Schiffe gucken!
AntwortenLöschenWährend des Schlagermoves zum Beispiel ist der kleine Park 14 Stockwerke tiefer weiß von weiblichen Hinterteilen.
Was erwarten Sie überhaupt? Mit unseren Ausscheidungsorganen müssen wir uns fortpflanzen! Das hätte man doch eleganter lösen können, durch Anbringen der Vorrichtung in den Achselhöhlen zum Beispiel.Ich rege mich schon lange nicht mehr über den Schöpfer auf und betrachte den Arsch als zweites Gesicht.
Super Sache, die Musikbox im Sideboard, wollt ich noch sagen!
AntwortenLöschenpsychoda alternata, ich kann Ihnen betreffs Ihrer Kritik an der zu engen Verbindung zwischen Geschlechts- und Ausscheidungsorganen nur zustimmen. Ihre Methode, damit umzugehen, werde ich überprüfen und mir ggflls. aneignen.
AntwortenLöschenUnd was Ihr Fernglas angeht: Das verleihen Sie doch auch mal, oder?
Schade, dass die Schwanengleiche nicht für ein Interview zur Verfügung steht. Vielleicht lösten peristaltische Irritierungen eine unsäglich große Not aus?
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