04 Januar 2006

Der Googler aus dem Morgenland

Zunächst einmal: Ich bin noch auf freiem Fuß, trotz des Eintrags von gestern. Yeah.

Mein Lieblingsblogeintrag 2005 war Poodles hochkomische Erörterung über den Einfluss der TV-Serie „Die Waltons“ auf eine Kindheit im Schwäbischen. Dieser fulminante Crash von Ideal und Wirklichkeit und seine im doppelten Wortsinn dialektische Umsetzung verdienen höchsten Respekt. Ein Lob der Blogosphäre, die solche virtuosen Texte hervorbringt! Also bitte Poodle lesen. Ganz generell.


Neulich um 7:20 MEZ googelte jemand aus dem saudi-arabischen Riad nach „Reeperbahn“ und landete unversehens in der heimeligen, aber auch anrüchigen Welt meines Blogs. Die Bedürfnisse sind offenbar überall auf der Welt ähnlich, unter welchem Regime auch immer.


Übrigens zeigt Google im arabischen Raum die Ergebnisse natürlich rechtsbündig an … Und es liefert für „Reeperbahn“ knapp 1,6 Millionen Treffer, während die deutsche Version nur auf eine gute Million kommt. Das verstehe einer. Doch bei beiden Googles rangiert dieser kleine kuschelige Blog hier glorios unter den ersten 20 – was ich noch viel weniger verstehe.


Große Musik, die heute durch den iPod floss: „On some faraway beach“ von Brian Eno, „It takes a lot to laugh, it takes a train to cry“ von Jerry Garcia und „Devil's right hand“ von Steve Earle.


11 Kommentare:

  1. Komisch - ich habe noch nie Ihre Linkliste benutzt. Jetzt erst, nachdem Sie nun diesen einen, grandiosen Artikel explizit erwähnt haben, stelle ich fest, daß Sie eine ganz hervorragende Sammlung interessanter Blogs verlinkt haben (bis auf diesen Armaniidioten, aber egal), die ich mir alle mal zu Gemüte führen werde.

    Mein armer Chef...

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  2. Da sehen Sie's. Ich hatte doch vorgeschlagen, auf den Link zu verzichten.

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  3. Ja, was mache ich denn jetzt? Nun kann ich Sie doch erst recht nicht mehr rausschmeißen, das sähe ja aus, als würde ich dem Volk nach dem Munde reden.

    Tja, tut mir Leid. Für Sie. Und GP.

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  4. Meine Güte, das ganze Jahr musste es gleich sein? Zuviel der Ehre für meine zwar erstaunlichen, immer aber auch bescheidenen Bemühungen. In jedem Fall herzlichen Dank für die warme Empfehlung. Die Herren Garcia und Earle würde ich übrigens auch unter »groß« einsortieren, damit haben Sie fraglos recht.

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  5. Sollte Sie aber, andernfalls werden Sie nie für Herrn Diekmann schreiben dürfen.

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  6. Das wird mir hier alles viel zu hintersinnig. Wie soll ich denn nun ein Selbstgespräch führen, wenn ein fremder Mensch den einen Teil meiner Persönlichkeit spricht?

    Mannmannmann, und das nachm Middach.

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  7. Herr Poodle, vielleicht dämpft es Ihren Puls, wenn ich Ihnen gestehe, dass ich erst seit Mitte September regelmäßig Blogs lese. Aber „mein Lieblingsbeitrag des letzten Quartals“ war mir als Rubrizierung zu sperrig. Also gleich 2005, man lebt ja nur einmal.

    @ armaniidiot
    Wenn ich durch Ihr Verweilen in meiner Blogroll jedweder Diekmann'schen Nachstellung garntiert entgehe, dann werde ich Sie glatt doppelt aufnehmen!

    @ german psycho
    Sie haben Recht. Lassen Sie uns an dieser Stelle einfach und ohne Hintersinn Herrn Poodle preisen.

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  8. Wir preisen ihn, wir preisen ihn, wir preisen ihn.

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  9. Hoch lebe der gestylte Hund
    Und alle Psychopaten!
    Dem Hintersinne fehlt der Grund
    Drum auf zu neuen Taten!

    Den Dichter aus dem Schwabenland
    Laßt uns gebührend feiern.
    Bewundern wir die Meisterhand
    In Preussen, Hessen, Bayern!

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  10. So ist es Recht. Und in Sachen Reimfluss und Versmaß ein kleines Juwel, welches Herr Poodle mehr als verdient hat.

    Ihre poetische Ader, Herr neo-bazi, erinnert mich stilistisch an die Granden der Frankfurter Schule. Kompliment!

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