Ich erwog sie mithilfe des WOM-Magazins zu erlösen, doch ihr progressives Zucken schien eine leichte Erholung anzudeuten. Also schob ich sie auf ein Blatt und schubste sie aus dem Fenster. Taumelnd und flugunfähig sank sie hinab in den Abgrund. Was aus ihr wurde, werde ich nie erfahren.
Im Gegensatz zu den Moskitos, deren Schicksal ich abends sehr genau mitbestimmen konnte. Über Jahre hinweg habe ich mich professionalisiert. Was mit einer Fliegenklatsche begann, führte über eine hand- und schlaggerecht gerollte Zeitschrift zu strombetriebener Technik: Moskitos jage ich inzwischen nur noch mit dem Staubsauger.
Eine effektive und saubere Methode – großer Radius und keine Flecken auf der Tapete. Das Teleskoprohr wird ausgefahren, die Bürste abgezogen und halali.
Es gehörte allerdings keineswegs zum Plan, mit dem Staubsaugerschlauch mehrere Flaschen Alkoholika vom Kachelofen zu fegen. Taumelnd und flugunfähig rauschten sie hinab in den Abgrund, doch merkwürdigerweise zerbrachen sie nicht, als sie aufs Parkett krachten.
Der Tresterbrand (Kallfelz, Mosel) schäumte lediglich entrüstet auf, und die Roséflasche (Sella & Mosca, Sardinien) entledigte sich protestierend ihres Korkens, so dass eine blutähnliche Weinlache den Boden aufhübschte. Und alles nur wegen ein paar winziger Lebewesen, die so leicht sind wie Luft.
Immerhin saugte ich nach den Aufräumarbeiten insgesamt drei von ihnen ins Beutelnirvana und installierte danach zur Sicherheit noch das unbezahlbare Moskitonetz im Schlafzimmer.
Das ging erstaunlich pannenlos vonstatten, obwohl ich doch mit einem Hammer hantieren musste. Wahrscheinlich ist Ms. Columbo ziemlich stolz auf mich. Ich auf mich auf alle Fälle.
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