05 September 2008

Fundstücke (40)



1.
An der Kühltruhe von Real in der Feldstraße hängt ein Schild mit Platzierungsempfehlungen für die einzelnen Eissorten. Es propagiert vier Kategorien, die unterschiedlicher nicht sein könnten: „Magnum“, „Hörnchen“, „Klassiker“ und „Kids“. Das eine ist eine Marke, das andere eine Form, das dritte ein Erfolgsprodukt und das vierte eine Zielgruppe. Eine Spitzenleistung in der Disziplin Wirrwarr.

2. „In einer ehemaligen afrikanischen Kolonie Englands überlegte die Regierung, den Rechtsverkehr einzuführen. Um diesen Fortschritt nicht zu übereilen, entschloss man sich, die neue Regelung vorerst nur für Lastwagen gelten zu lassen.“ (Aus einem Brief André Müllers an Peter Hacks vom 7. 11. 1988)

3. Wir rätseln rum, in welchem Kinofilm man mal gehen könnte. Vielleicht in „Elegy“? „Wir könnten Penelope Cruz nackt sehen und Ben Kingsley angezogen“, sage ich zu Ms. Columbo. „Ja, so rum find ich’s auch besser“, sagt sie. Gleichwohl schauen wir seit Tagen die DVD „Mein neuer Freund“ des begnadeten Christian Ulmen – und parallel dazu die exklusiven Folgen im Web.

4. Neulich wurde dieses Blog überflutet von verirrten Schäfchen, die bei Google nach der Wortkombi „marietta slomka schwanger“ gesucht hatten und wohl deswegen hier gelandet waren. Daraus schließe ich: Marietta Slomka ist möglicherweise schwanger. Die Yellow Press brauche ich praktisch nicht mehr zu studieren, mir reicht die Blogbesucherstatistik.

5. Heute las ich die schönste Begründung für die Pleite eines Unternehmens, die ich seit langem gehört habe: „Wir sind ein Opfer der eigenen visionären Kräfte geworden.“

6. Wie ist es Cosimas Verehrer wohl gelungen, der U-Bahnbrücke am Schulterblatt seine Gefühle zu gestehen, ohne das ein oder andere Verkehrsmittel letal zu kontaktieren? Und warum überhaupt wandte er sich mit seinem Anliegen nicht direkt an Cosima, sondern an eine U-Bahnbrücke? Begründung bitte als Kommentar, es interessiert mich wirklich.


15 Kommentare:

  1. 1.Cosima ist 5,80m groß und liest nie das Kleingedruckte...oder

    2. Cosima arbeitet bei einer Graffitientfernungsfirma mit unregelmäßigen Dienstzeiten...oder

    3. Die Farbdose stand kurz vor dem Verfallsdatum.......

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  2. Manchmal reichen Worte nicht - es braucht Gesten, Symbole, Gefahren. Und was gibt es für eine schönere Geste, als sich nur für die Liebste in Lebensgefahr zu begeben?!

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  3. Ach, Sie waren das also, Elbkind?

    Obwohl ich mindestens eine von Anonyms Theorien sehr plausibel finde.

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  4. Alles ganz einfach:
    Der Junge fährt so oft mit der S-Bahn, dass er den Fahrplan auswendig kennt. So vermied er schmerzhafte Begegnungen mit der Bahn.

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  5. Vermutlich ist es wesentlich einfacher, an der S-Bahn-Brücke entlang zu klettern als ein Date mit Cosima zu bekommen.

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  6. mir scheint es, als habe der cosima-koser "von unten" gearbeitet, da mir die schrift für von oben gemalt zu fehlerfrei aussieht. nix ist spiegelverkehrt und die herzchen sind relativ akkurat gemalt. ich vermute daher tatsächlich, dass er eine leiter angestellt hat. vielleicht ein nächtlicher plakatierer, der die nötigen utensilien sowieso als arbeitsgerät dabei hatte?

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  7. Vielleicht ist der Cosima-Verehrer selbst ein Riese und hat es mit den Bandscheiben?

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  8. wie: sprühdose an stab (5 m länge)

    warum: telefonnummer von cosima verloren (peinlich)

    mögliche optionen: freund suchen, der cosimar heisst und schriftzug recyclen

    wer wars: örtliche baumärkte befragen, wer einen 5 m langen stab gekauft hat

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  9. silent, ich denke, Ihre These wurde von Tommy eloquent widerlegt. Und Ihr Versuch, bunkerb, mit der stabgeführten Spraydose hält auch nicht stand: Wie soll er denn sprühen, wenn die Dose hoch oben schwebt? Der Cosimar-Lösungsvorschlag ist allerdings sehr charmant.

    Die Ursachenforschung von ChrisK hat ebenfalls etwas für sich, erklärt die Technik des Anbringes dennoch nicht.

    Wir brauchen also weiterhin den Verursacher höchstselbst, um weiterzukommen.

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  10. Herr Matt, die Stabtheorie (Spraydose am Stab) ist mit Ihrem Einwand noch nicht widerlegt: Man könnte eine Mechanik bauen, die über ein Hebelsystem die Spraydose per Daumen unten oben zum Sprühen bringt. Allerdings wären die Buchstaben m. E. dann etwas verwackelter. Oder der Künstler hat eine extrem ruhige Hand.
    Die Leitertheorie klingt ziemlich plausibel, hoffentlich hatte unser Held einige Warnlampen und rotweiße Hütchen dabei. Und es war eine S-Bahnbrücke. Bahn AG (das sind die, die bald wohl noch einen Verspätungzuschlag einführen werden, schließlich sitzt man ja länger als erwartet auf den Sitzen und verschleißt sie damit mehr). Man könnte sich notfalls auf eine HVV-Brücke einigen.
    Spannende Geschichte - vielleicht läßt der Künstler mal etwas hören (wenn er denn hier lesen würde) ?

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  11. Bei mir - auf der Hubbelstraße beim Fischmarkt - ist ein Herz gesprüht. Ich werde das morgen mal fotografieren. Auf jeden Fall ist es rührend :o)

    Übrigens hab ich nicht nach marietta slomka schwanger gesucht ;o)

    Lieben Gruß von Julie - die das gaaanze Wochenende komplett frei hat!!!!

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  12. Bei mir - auf der Hubbelstraße beim Fischmarkt - ist ein Herz gesprüht. Ich werde das morgen mal fotografieren. Auf jeden Fall ist es rührend :o)

    Übrigens hab ich nicht nach marietta slomka schwanger gesucht ;o)

    Lieben Gruß von Julie - die das gaaanze Wochenende komplett frei hat!!!!

    Shit - ich bin doppelt da!

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  13. Nachts, wenn alles schläft.... ist nicht nur eine Schlagerschmonzette, sondern auch eine relativ gefahrlose Zeit, um sich auf die S-Bahn - Gleise zu begeben. Jedenfalls so lange, wie man nicht in Kontakt mit der Stromschiene kommt.

    Ansonsten finde ich Frau Hagen jr. auch ganz sexy, dürfte das aber nie sprayen, ohne Prügel von meiner Freundin zu beziehen.

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  14. @ Markus:
    Da scheint ja noch jemand außer mir lange in dem Glauben gelebt zu haben, dass Frau Hagen junior Cosima heißt. Erst als selbige in der kostenlosen Werbe-Programmzeitschrift meines Vertrauens porträtiert wurde, las ich Cosma - und fragte mich zunächst, wie man solch einen blöden Druckfehler zustandebringen kann. Um kurz darauf festzustellen, dass ich es war, der falsch lag.

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  15. wenn es einmal gesprüht ist und die junge dame häufiger unter dieser brücke entlang fährt/läuft, dann erspart man(n) sich das häufige "ich liebe dich" sagen, was bei männern ja bewiesenermaßen eh problematisch ist.

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