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19 September 2008
Ein Bewerbungsbrief
Liebe Glücksspirale,
Sie loben in Gewinnklasse 7 allwöchentlich eine lebenslange Sofortrente von 7500 Euro aus. Im Grunde ist das für uns Tipper viel attraktiver als die 100 000 Tacken auf einen Schlag aus Gewinnklasse 6 – und für Sie und die das Risiko absichernde Öffentliche Versicherung Braunschweig immens unberechenbar. Denn was, wenn irgend so ein strunzgesunder Slow-Food-Teenager die Rente abräumt und 116 wird? Wissen Sie, was Sie dem nämlich zahlen müssen? Über 8 Millionen!
Ein erhebliches finanzielles Risiko, nicht nur bei einem strunzgesunden Slow-Food-Teenager: Schließlich werden wir alle älter. Doch es gibt eine Möglichkeit, dieses Risiko aus der Welt zu schaffen, und zwar buchstäblich. Ein Freund von mir, dessen Namen ich aus Gründen, die Sie gleich verstehen werden, (noch) nicht nennen kann, möchte nämlich gern für Sie arbeiten, und zwar als Sofortrentnerbetreuer. Er könnte sich um jene Leute „kümmern“, die das – ähem – Glück hatten, Ihre lebenslange Apanage zu gewinnen.
Trotz seines potenziell enormen Effektes auf Ihre Bilanzen ist die Gehaltsvorstellung meines Freundes moderat. Sie liegt bei nur 10 000 Euro monatlich, plus Spesen. Das halten Sie für hoch? Nein, schauen Sie: Selbst wenn er zwischen dem 1. und 30. nur zwei Sofortrentner „betreut“, amortisiert er sich schon. Doch er liegt erfahrungsgemäß deutlich über dieser Quote. Sein Rekord liegt bei zwölf - im Monat! Aber das werden Sie alles seiner beeindruckenden Referenzmappe entnehmen können.
Diese einfache Kosten-Nutzen-Rechnung jedenfalls führt Ihnen sicherlich die Lukrativität seines Angebotes vor Augen. Es ist gleichsam eins, das Sie nicht ablehnen können. Und wenn Sie noch zögern, weil Sie vermuten, auch ich hielte gewiss die Hand auf für meine Vermittlungsdienste, so ist das natürlich richtig. Doch es reicht, mir als Provision eine lebenslange Sofortrente zuzusichern - und die Garantie, mich niemals in den dienstlichen Fokus meines Freundes zu rücken.
Bitte melden Sie sich. Mein Freund könnte sofort loslegen. Prophylaktisch trainiert er schon fleißig, wie Sie mehrfach wöchentlich jedem beliebigen Boulevardblatt entnehmen können … ;-)
Mit geschäftsmäßigen Grüßen
Matt
PS: Ich habe erst im Zuge dieses Schreibens entdeckt, dass Ihr Logo an eine Zielscheibe erinnert. Nun: Wir haben verstanden, haha …
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Hm,
AntwortenLöschenLeute die sich in unser Geschäft drängen werden aber gar nicht gerne gesehen.
Nicht dass Sie noch ein Angebot erhalten welches ... Sie wissen schon.
uggc://jjj.erag-n-xvyyre.pbz/
rot13.com
Mit den 8.000.000 ist ein Holzweg. liesst man sich das kleingedruckte wieder, so ist es eine Fondanlage die auf, glaube ich, maximal 700.000 begrenzt ist. Das Ganze nennt sich dann Fondssparplan mit Entnahme und Kapitalverzehr. Ob nun allerdings ein Solibeitrag fuer notleidende amerikanische Banken drin ist, kann ich nicht sagen....
AntwortenLöschenAber lieber Matt, was hast du fuer Freunde?
Ich moechte Dir Deinen schoenen Redebeitrag ja nicht vermiesen aber Du adressierst Dein Angebot etwas falsch ,) und irgendwie wuerde es niemand was bringen, ausser eine ganze Sippe scheidet dahin.
AntwortenLöschenNiemand sagt da tatsaechlich etwas von diesen 7500 Euro, das ist lediglich eine Beispielrechnung.
Ich zitiere mal
"
** Die Gesellschaft zahlt mit befreiender Wirkung 2.100.000 Euro an die Öffentliche Versicherung
Braunschweig zu Gunsten des Gewinners. Werden mehr als 10 Gewinner ermittelt, wird die befreiende Zahlung an die Öffentliche Versicherung Braunschweig in Höhe von 10 x 2.100.000 Euro auf die Gesamtzahl der Gewinner aufgeteilt. Entsprechend mindert sich die genannte Rente.
Die Rente der GlücksSpirale ist eine Mindestrente von 7.500 Euro. Sie ist berechnet für eine 18-jährige Gewinnerin. Das heißt, die monatliche Rente ist je nach Geschlecht und Alter in der Regel höher. Ein 40-jähriger Mann erhält zum Beispiel einen monatlichen Betrag von mehr als 8.000 Euro, eine 60-jährige Frau fast 10.000 Euro jeden Monat."
Achja und sollte der "Empfaenger" fruehzeitig verscheiden wird der Rest der Einlage von den Leuten in Braunschweig an die Erben ausgezahlt.
Womit ich ausdruecklich nicht ausschliessen moechte, dass die oeffentliche Kreditanstalt nicht fuer andere Zwecke sehr gut die Dienste Deines Freundes einzusetzen wuesste.
Mensch, und wir dachten, das sei ein schönes Geschäftsmodell. Sie Miesmacher, alle miteinander!
AntwortenLöschenWie auch immer, der geübte Chromaxtschwinger braucht keine Zielscheibe.
AntwortenLöschenMist, ich hatte doch wirklich gedacht, daß wir damit reich würden.
AntwortenLöschenNaja. Aber dennoch danke für Ihre Bemühungen. Ihr Vertrag als Marketingberater ist von diesem Rückschlag natürlich unberührt.
Faber bietet doch 10 Jahre lang 10.000EUR "Rente" an ... evtl sollten Sie ihr Geschäftsmodell einfach mehreren Adressaten zukommen lassen. Außerdem hat die Glücksspirale doch seit Kai Pflaume total verloren ...
AntwortenLöschenBtw, gestern auf unserer Kieztour habe ich es doch tatsächlich verpasst, dat dolle Beatles-Denkmal anzuschauen ... gibt's da eigentlich was Neues?
Ein quadratischer Schokoladenfabrikant bietet ebenfallls eine Rente an. Diese, so finde ich trotz allen Figurbewusstseins, ist außerordentlich reizvoll. Nicht nur, weil man weniger Kleingedrucktes zu bewältigen hat, sondern auch, weil man sich für den Rest seiner Tage und Nächte endlich von der Schokoladenseite zeigen kann.
AntwortenLöschenUnd zwar selbst obwohl ich die Kuh bevorzuge. Man isst halt, was man ist.
Mein Herr, Sie machen mir ja die Preise kaputt!
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