13 Juni 2007

In Sichtweite der Taubenstraße

Tote Tauben auf St. Pauli bieten gewöhnlich einen erbärmlichen Anblick. Meist mussten sie eine deutliche Reduktion ihres Körpervolumens hinnehmen, da ihre Mortalitätsrate vor allem von fatalen Kontakten mit Verkehrsmitteln bestimmt wird.

Nur ganz selten hingegen sieht man Taubenleichen, die eines offenbar natürlichen Todes gestorben sind. Dann sehen sie aus, als schliefen sie.

Vornübergekippt und mit dem Schwänzchen in die Höh ruhen sie auf dem Gehweg, ihre Köpfchen sind traulich zur Seite geneigt, die Taubenwängchen ruhen friedlich auf dem Stein.

Es scheint dann, als träumten sie vom Pickparadies.

Genauso lag die von heute da – und das ausgerechnet in Sichtweite der Taubenstraße. Der Kiez kann so zynisch sein.

5 Kommentare:

  1. Ich glaube die simuliert...

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  2. Bedenkenswerte Theorie. Den hiesigen Bordsteintauben traue ich viel zu.

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  3. Sie hat die Ausfahrt nicht frei gehalten!

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  4. Als Glasfassadeninhaber und Nachbar einer Katze erlaube ich mir zu erwähnen, dass diese Taube aus meinem rudimentären Blickwinkel augenscheinlich durch einen Genickbruch starb - mutmasslich durch eine Glasfassade, die wohl im Weg stand. Katzen töten anders.

    Ich hoffe, Sie haben den Vogel adäquat "entsorgt" und dessen Leichnam nicht nur der Öffentlichkeit vorgeführt. Es gibt Spaten und Erde überall - sicher auch in der Taubenstrasse, selbst wenn an diesen Flecken erst einmal der Hundekot weggeschippt werden müsste.

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  5. Ich habe natürlich das getan, was ein Mann des Kiezes tun muss: Souverän die Sachlage ignorieren und seines Weges gehen.

    Nur bei Menschen geruhe ich manchmal eine Ausnahme zu machen – siehe http://www.mattwagner.de/2006/04/leblos-auf-der-lincolnstrae.htm.

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