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15 Juli 2009
Marburger Nachlese
Linke Nostalgie lässt sich in Marburg immer noch aufspüren, zumal am Fachbereich Politologie. Man findet recht leicht Parolen, mit denen man sich im existenzialistischen Stehkragenpulli fotografieren lassen kann. Doch auf den Mensatischen liegen keine revolutionären Kampfpamphlete mehr, sondern nur noch Flyer, die zur nächsten Party einladen. Wenn etwas die totale Kapitulation der Linken und den Sieg des Kapitalismus verkörpert, dann das. Daran ändert auch die Wirtschaftskrise nichts.
Immerhin rührt sich noch ein wackerer Rationalismus. Das Graffito „Kein Gott!“ ausgerechnet an die gotische Elisabethkirche zu sprühen, verrät einerseits eine treffsichere Zielidentifikation, andererseits aber auch kulturelles Banausentum – ein großer Schritt für den Sprüher und ein kleiner Richtung Taliban.
Das in der Barfüßer Straße entdeckte Warnschild hängt näher am BH als am maroden Gully, deshalb bin ich unsicher, welchen von beidem es gilt – und was das je nach dem für die Situation der Moral in Marburg bedeuten könnte.
Vor der Unibibliothek stießen wir auf einen St.-Pauli-Stromkasten. Der Kiez ist überall, heimelige Gefühle brandeten auf – und wir fuhren nach Hause. Ab sofort wird also wieder über die Reeperbahn gebloggt.
Mit allen Risiken und Nebenwirkungen.
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Also ich vermute ja, dass das Papier mit der Aufschrift "Vorsicht" speziell den Damen geneigt ist. Sollten diese sich für einen der BHs interessieren, sollten sie aufpassen, sich nicht mit ihren Stöckelschuhen in dem Abflussgitter zu verfangen ... Und natürlich als unterschwellige Warnung an die männlichen Kollegen.
AntwortenLöschenUnd Ihr Foto ist ja wohl erste Sahne! Dafür wurde Lucas Arts' CGI gemacht! :)
Aber wenn Sie sich schon einen Mund malen, dann sollte dieser doch zumindest grinsen. Würde Ihre nette Art unterstreichen ...
Wo liegt eigentlich dieses Barfuß, nach dem die "Barfüßer Straße" benannt ist?
AntwortenLöschenWenn Sie Matt kennten, werter Nils, dann wüßten Sie, daß das schon ein Lächeln ist.
AntwortenLöschenUnd glauben Sie mir: Sie wollen ihn nicht wütend sehen.
Hm, das sehe ich ja jetzt erst, dass zwischen dem "Für den Kommunismus" noch ein "National-" gekritzelt ist. Was soll uns das sagen?
AntwortenLöschenJörn: Ist eh alles dasselbe. Antidemokratischer Unsinn halt. Ich bin sicher, daß Matt das genauso sieht ;-)
AntwortenLöschen(und rennen)
Lenin kam also doch bis Marburg?
AntwortenLöschenJörn, das müssen Sie den Urheber fragen, nicht mich, der ich nur friedlich dort rumsaß.
AntwortenLöschenGP, Ihre Gleichmachereithesen kennen wir nun ja schon zur Genüge. Alles die gleiche Soße, solange man nicht auf Westerwelles Linie ist – ich weiß. Aber es gibt Nuancen, ich verspreche es Ihnen.
Joshuatree, damals hatte ich sogar den Verdacht, Lenin sei in Marburg geboren. Inzwischen hätte er sich wohl eher als ungeliebtes Adoptivkind gefühlt.
Matt, und das ist sicher kein grüner Filzstift, den sie dort in der rechten Hand verstecken?
AntwortenLöschenSie können das Foto ja mal forensisch untersuchen.
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