06 August 2011

Schock, Wurst und Karaoke



Ms. Columbo sagt immer, im Stadion fehlten ihr die Zeitlupen. Grundsätzlich hat sie Recht, doch manchmal ist die Zeitlupe auch ein Fluch.

Im Millerntorstadion nämlich, von
Haupttribüne Block H3 aus, hatte ich zwar gesehen, dass Marius Ebbers gestürzt, verletzt und ausgewechselt worden war, doch dass sein Arm beim Aufprall in die falsche Richtung abknickte, enthüllte in seiner ganzen Schrecklichkeit erst das Fernsehen. „Die ham auch nur eine Wiedäholung gezeicht“, erzählte mir hinterher ein St.-Pauli-Fan in der Domschänke. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir den Pfand für den zufällig erwischten Marius-Ebbers-Bierbecher längst zurückgeholt, was ich im Nachhinein bedauere.

Nach dem so glücklichen wie euphorisierenden 3:1 über Aachen radelte ich nach Eimsbüttel, wo der Franke uns zur Liveübertragung des Spiels Dortmund-HSV Brat- und Weißwürste servierte, was ich nutzte, um Letztere fachgerecht zu zutzeln, als wäre ich ein Bayer. Gegen Mitternacht ging es dann gen Großen Freiheit, wo die Quasibestsellerautorin Jutta in einer Thaibar Karaoke sang.

Ein Programm, das man in seiner Gesamtheit weltweit so nur in Hamburg zu absolvieren in der Lage ist, und ich würde mich auf Berlins Küchentisch stellen und diese Behauptung wiederholen. Und auf Münchens sowieso.

16 Kommentare:

  1. Die ersten beiden Teile (Millerntor & Domschänke) habe ich exakt so nachvollzogen, ich kehrte jedoch anschließend nach Berlin zurück, stellte mich auf den Küchentisch und freute mich darüber, dass ich den Münchner mindestens eine Saison lang nicht ein Quäntchen Aufmerksamkeit widmen muss.

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  2. Das ist ebenfalls eine völlig richtige und nachvollziehbare Verhaltensweise.

    (Übrigens war mir auch so, als hätte ich Sie in der Domschänke am Bier nippen sehen.)

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  3. Nihilistin06.08.11, 15:49

    Pöh.
    Zwar gibts in Berlin auch alberne Plastik-Pfandbecher, aber nich mit so nem oberalbernen Henkel. Dit is ja peinlich. Sieht aus wie ein Meßbecher.
    Pöh.
    (Irgendwie ham Se aber n bisken recht. Trotzdem Flossen runter von meinem Küchentüsch.)

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  4. (Ich denke wir sollten uns am 22.8. mal eben dort miteinander bekanntmachen...)

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  5. Foxxi, verraten Sie mir einfach ein Merkmal, anhand dessen ich Sie zweifelsfrei identifizieren kann. Sollte ich nach dem Spiel in der Domschänke auftauchen, werde ich Sie anhauen.

    Frau Nihilistin: schon geschehen! Ihr Lineal hat mir Angst gemacht.

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  6. Ach, solche Becher darf man doch nicht zurückgeben! Die paar Cent sind eine unschätzbare Investition in die Zukunft. In 10 Jahren bekommt man für das Ding auf ebay bestimmt ... mindestens ... wenn nicht das Zigfache!

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  7. Da ich ja jetzt über eine Saisonkarte verfüge, habe ich noch viele Gelegenheiten, solche Becher einzusammeln. Soll ich Ihnen einen mitbringen?

    Der Pfand beträgt allerdings nicht nur ein paar, sondern 150 Cent.

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  8. Oh nein, danke! Habe schon reichlich gebunkert. 150 Cent? Na, da sehen Sie mal! Wenn sich der Gewinn langfristig gesehen verzigfacht, ist dieser relativ hohe Anschaffungspreis doch nur von Vorteil!

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  9. Also gut, dann werde ich Ihnen vor der Anreise per Mail die aktuellen Erkennungszeichen vermelden. Wahrscheinlich werden sich mich am sozialromantischen Jolly Rouge erkennen :-)

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  10. blogg-hittn-wirtin, das ist auch wieder wahr …

    Foxxi, einfacher würde ich Sie wahrscheinlich anhand eines HSV-Schals identifizieren können. Aber das müssen Sie selber wissen.

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  11. Stümmt, Sie müssten nur in das Zentrum des Tumultes blicken oder alternativ könnten Sie mich an dem Hautausschlag am Hals erkennen.

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  12. Na bitte. Damit verbuche ich das Erkennungszeichen als vereinbart.

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  13. Da mich der CSD am wochenende nach Hamburg führte, war ich ebenso am Millerntor zugegen. Und ich lasse wirklich nichts auf Hamburg kennen. Aber ich finde, dass man ähnliche Programme auch in Berlin erleben kann. Dafür stehe ich - und zwar auf meinem Küchentisch

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  14. Wenn ich das jemand glaube, dann Ihnen.

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  15. Herr Sternenschlüssel24.08.11, 08:26

    Herr Matt, es muss doch "das Pfand" heißen.

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  16. Stimmt. Ein Dialektartefakt aus meiner vorhanseatischen Vergangenheit, das Sie mir sicherlich nachsehen werden.

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