19 August 2011

Bahrdt, der iPhone-Basher



Ich finde ja (wenngleich aus zugegebenermaßen egoästhetischen Gründen), Vince Bahrdt von Orange Blue hat die geilste Frisur der Welt.

Heute Abend, als er uns in der Kaffeerösterei Elbgold auf der Schanze sein neues Soloalbum vorstellte, plante ich ihm das auch in angemessenen Worten mitzuteilen, doch er war zu sehr damit beschäftigt, sein iPhone niederzumachen, deshalb kam ich gar nicht zu diesem schmeichelhaften Einwurf.

Er könne alles mit seinem Handy machen, fluchte er, Internet und so: alles Klasse, aber das Telefonieren – eine einzige Katastrophe. Ständig brächen die Gespräche zusammen. „Vince, bist du noch dran? Vince?“, äffte er verzweifelte Gesprächspartner nach.

Bestimmt ein iPhone 4, dachte ich als zufriedener 3GS-Besitzer, und verlieh dieser Vermutung auch unverblümt Ausdruck. „Stimmt!“, rief Bahrdt, holte sein Handy aus der Tasche und pfefferte es mit verächtlicher Verve auf den Tisch, als sei es aus verwindungssteifem Carbon.

„Verwindungssteif“ ist übrigens mein drittliebstes deutsches Adjektiv, aber das nur nebenbei.

Sein Handy hatte keine Schutzhülle, aber einen buntschimmernden Fettschlier auf dem schutzhüllenlosen Display. „Das iPhone 4“, dozierte ich souverän Halbwissen vom Hörensagen, „soll ja Verbindungsprobleme haben, wenn man es mit der linken Hand unten an der Ecke umfasst.“ Vince schaute mich großäugig an. „Ja!“, rief er, „ganz genau! Hier sitzt die Antenne, hier unten!“

Dann balancierte er das Telefon parodistisch auf der flachen Hand und simulierte mit hoher Parodiestimme ein Telefongespräch. Ich schmunzelte in mich hinein. Man muss halt nicht immer das neuste Modell besitzen.

„Und: Wie ist momentan die Internetqualität?“, fragte ich forsch und rief zum Balkenvergleich mit meinem 3GS. Das Display machte mir Mut: Es zeigte vier von fünf. Damit setzte ich ohne Zweifel eine schwer zu toppende Marke.

Doch Vince kniff. „Wenn ich das jetzt einschalte“, behauptete er mit deutlichen Anzeichen stolzen Geschmeicheltseins, „macht es nur bing, bing, bing, ständig bing, bing, bing.“

Ich lehnte mich zurück. Jetzt konnte ich mir die Bemerkung mit der geilen Frisur endgültig sparen.

4 Kommentare:

  1. Ja, der Herr Bahrdt hat tatsächlich ne geile Frisur. Ähnelt meiner, wenn ich auch nicht so Gallinaphil bin um mir ein Eiphone zu kaufen.

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  2. Meiner ähnelt seine Frisur auch, nur dass er sich im Gegensatz zu mir völlig freiwillig dafür entschieden hat.

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  3. Solch eine "Frisur" trage ich nur an Körperteilen, die i.d.R. nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind.

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  4. Ich verstehe: Sie reden über Ihren Hintern.

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