Zur Weinprobe in einem Restaurant auf St. Pauli bringt eine Kollegin ihren Hund mit, bei dessen Anblick mir fast das Glas Crémant aus der Hand rutscht.
Das Vieh wirkt fast kalbsgroß; seine Ausmaße werden auf dem Foto auf geradezu beschämende Weise vertuscht. Statt einer Hundehütte bewohnt es sicherlich eine Art Garage.
„Das ist eine Deutsche Dogge“, erklärt gelassen ein auf praktisch allen Gebieten erfahrener Kollege, der mir später noch Dönekens von einem prominenten deutschen Fußballer erzählen wird („Der fängt morgens mit Champagner an, macht mit Weißwein weiter, endet bei Rotwein und geht ins Bett.“), aber das weiß ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Auch nicht, dass selbst der größte Hund der Welt eine Deutsche Dogge ist. Unser Exemplar wiegt just 56 Kilo, sagt seine schätzungsweise deutlich leichtere Besitzerin, „aber das ist nur das Sommergewicht. Im Winter geht sie hoch auf 65.“
Deutsche Doggen haben also saisonale Gewichte, sogar die Weibchen: Ein äußerst lehrreicher Abend zeichnet sich für mich ab, nicht nur in önologischer Hinsicht. Während wir über das friedfertig mit den putzlumpengroßen Lefzen wackelnde Monster sprechen, sabbert es Pfützen auf den Restaurantboden, mit denen man halb Ruanda bewässern könnte.
Zwischendurch entdeckt der Graukopf eine Gemeinsamkeit mit meinem dicken Sitznachbarn: Beide hatten einst ihre wildesten Zeiten im Restaurant Brücke in Harvestehude. „Ich hab da noch mit Joop gekokst!“, japst der Dicke erinnerungsselig, während eine wachsende Zahl von Schweißflecken sein blaues Hemd immer weiter eindunkelt.
Der auf praktisch allen Gebieten erfahrene Kollege möchte aber nicht weiter über läppische Sachen wie das Koksen mit Joop reden, sondern lieber zurück zum Thema Deutsche Doggen. Er erweitert das Sujet sogar nonchalant ins Allgemeine.
„Man trifft niemand mehr, keiner geht mehr raus“, sinniert er und nippt melancholisch am Crémant, „aber wenn du ’nen Hund hast, bist du richtig weit vorne.“ Frauchen erglüht augenblicks vor Stolz auf ihr Ganzweitvornesein, während Godzilla auf rund drei Quadratmetern ein Nickerchen macht.
Wie die Weine im Einzelnen waren, ist mir übrigens nicht mehr erinnerlich.
Das Tier wirkt wirklich klein, im Gegensatz zu dem hier:
AntwortenLöschenhttp://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-52128.html
Wer sich solche Hunde hält ist nur zu faul zum Ponykauf.
AntwortenLöschenOch, ist der süüüüüüß.
AntwortenLöschenDieser intelligente Blick, diese treuen Augen und die lässig herunterhängenden Lefzen. Und wie er so adrett die kleinen Pfötchen zusammenlegt und dabei noch darauf achtet, dass das Weiße seiner Pfoten einen perfekten rechten Winkel ergibt.
Da könnten sich manche Männer eine Scheibe von abschneiden!
Anna, andere würden es O-Beine nennen.
AntwortenLöschenGP, andere! Ich nenne es Weiße Pfoten-rechter Winkel-Syndrom-Eyecandy!
AntwortenLöschenIch stehe zu meinen O-Bein-Obsessionen. Zucker! Einfach nur Zucker!
Na gut, wenn Matt auf sein Domenicus-Outfit steht, dann haben Sie sich Ihre O-Bein-Obsession aber auch redlich verdient.
AntwortenLöschenGP, ja genau, jedem seine Obsession!
AntwortenLöschenWie war nochmal Ihre?
Zum Glück sind Matt und ich nicht eine Person. Was da an Obsessionen herauskäme, möchte ich gar nicht wissen.
Ich schon, ehrlich gesagt.
AntwortenLöschenAnna, ich bin ja zum Glück völlig normal, wie Sie alle wissen.
AntwortenLöschenWürde der Hund die Begegnung aus seiner Sicht in einem Blog festhalten, Herr Matt, würden sie sich in Grund und Boden schämen ob der gemeinen Dinge, die Sie über ihn hier so äußern.
AntwortenLöschenHaben Sie eigentlich schonmal mit ihrem Therapeuten darüber gesprochen, warum ihr Ego diese Krücke des (bei ihnen evtl. nur geminderten) Hundehasses braucht?
Gruß Paddy
Wie bitte? Welche Droge haben Sie denn genommen? Wie man aus meinem Beitrag Hundehass herauslesen kann, ist mir so schleierhaft wie Ihnen wahrscheinlich die Frage nach dem Sinn des Lebens.
AntwortenLöschenMatt, hab mich umentschieden. Ich eigentlich auch.
AntwortenLöschenGP. Na klar, sicher. War auch nur ein stümperhafter Versuch, Sie auf die dunkle Seite zu ziehen...
Ich mag Hunde (wie so ziemlich alle Tiere), aber bei Tieren mit einer Schulterhöhe wie meine Hüfte merke ich auch etwas mehr Respekt (man könnte es auch Schiss nennen)...
AntwortenLöschenAllerdings sollte man bedenken, dass es meist die Kleinen sind, die aus Angst beißen, und die sanften Riesen eigentlich sehr umgänglich sind.
Ich gestehe, ich finds aber auch irgendwie lustig zu sehen, wenn sich ein so großes Tier hinlegt bzw. generell bewegt - das ist einfach beeindruckend.
Übrigens finde ich den Blick des Hundes auf dem Foto sehr originell - Charakterblick :-)
Lieben Gruß,
Josie
Paddy, ich find den Hund auf dem Bild da voll scheiße.
AntwortenLöschenSo. Und nun kommen Sie.
SO etwas nenne ich einen Hund. Nicht so wie die kleinen (süüüßen) Handtaschen-Wauzis.
AntwortenLöschenÜbrigens: Wieso muss ich bei diesem Foto unweigerlich an den Sketch mit Diether Krebs denken. Von wegen "Australischer Hühnerwürger"...
GP, ich glaube, ich kenne nun Ihre geheime Obsession:
AntwortenLöschenHunde!
> Wie man aus meinem Beitrag Hundehass herauslesen
AntwortenLöschen> kann, ist mir so schleierhaft
OK, wenn man da andere Berichte hier von Ihnen denkt (z.B. mit der Taube), ist es vielleicht kein konkreter Hundehass, sondern eher eine Art Tierhass allgemein. Auch Hass trifft es vielleicht nicht, Verachtung könnte eher zuzutreffen.
Es fällt jedenfalls auf, daß sie tierische Mitlebewesen (abgesehen von einem Orang-Utan im Zoo irgendwo wimre) scheinbar nur durch eine herablassende, verächtliche Sichtweise betrachten können. Darüber sollten Sie dringend mit ihrem Therapeuten sprechen. Solange Ihr Ego solch eine ungesunde Selbsterhöhung braucht, gibt's da noch dringend Aufzuarbeitendes in Ihrer Psyche.
> wie Ihnen wahrscheinlich die Frage nach dem Sinn
> des Lebens.
Diese Frage beantwortet sich von selbst; spätestens im Tod. ;-)
Gruß Paddy
Hm, Sie sollten lieber mit IHREM Therapeuten darüber sprechen, warum Sie Tierverachtung bei Ihren Mitmenschen wahrnehmen, die gar nicht da ist …
AntwortenLöschenIch jedenfalls mag Tiere, auch wenn ich sie für dümmer halte als Menschen (was biologisch bedingt ist und mit Gehirngröße zu tun hat). Doch genauso wie Menschen haben Tiere jedes Recht, Gegenstand von Spott und albernen Witzchen werden zu dürfen. Sonst würde ich sie ja diskriminieren, und nichts läge mir ferner.
Schon das Empfehlen eines Therapeuten läßt auf eine ungesunde Selbsterhöhung schließen, da der Schreiber wohl eigene Minderwertigkeitskomplexe damit kompensiert, anderen den Weg zum Therapeuten zu empfehlen.
AntwortenLöschenNur doof, daß ich das jetzt auch gerade tue. Naja. Aber so bin ich halt: Komplexbehaftet und Humanity-Supremacist.
Was genau deutet denn auf Hundehass oder allgemeinen Tierhass hin? Jemandem etwas vorwerfen, ohne dies zu begründen ist unsachlich.
AntwortenLöschen(Oder hab ich etwas übersehen?)
Dieser Beitrag ist ja nur ein Mosaiksteinchen, welches Teil eines größeren Bildes ist. Die anderen Mosaiksteinchen befinden sich in den anderen Darstellungen von Tierbegegnungen des Herrn Matt. Ich habe nun keine Lust fünf Jahre Blog zu durchforsten, aber es gab da einige Sachen, die doch ein etwas gestörtes Verhältnis und Ansichten zu anderen Kreaturen andeuten. Mit Hunden gab's da auch schon einiges, irgendwas mit Tauben auf'm Balkon und Phantasien zur Beseitigung derselben usw.
AntwortenLöschenAn positive Tierdarstellungen von Herrn Matt fällt mir grad nur eine Begegnung mit einem Orang-Utan im Zoo ein, dem er sich aufgrund genetischer Verwandschaft nah fühlte (oder so ähnlich).
Ist ja weit verbreitet sowas, deutet halt nur auf ein ausgeprägtes Egoproblem hin. Und/oder ausgeprägte Blindheit bei Begegnungen mit Tieren. ;-)
Die Rechtfertigung hier paßt übrigens gut ins Bild. Und wenn man im Lexikon unter "sachlich" guckt, ist da eh 'n Foto von mir. *gg*
Gruß Paddy
Paddy, auf die Gefahr hin, dass Sie mich als "Männerhasserin" bezeichnen:
AntwortenLöschenSie sind ja echt niedlich.
:-)