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02 Oktober 2008
Raus damit, FC St. Pauli!
Ich weiß, ich weiß: Die Modelabels Lonsdale, Dr. Martens, Fred Perry, Ben Sherman und Alpha zielen nicht explizit auf rechte Käuferschichten. Gleichwohl finden Neonazis diese Klamotten cool.
Und deshalb ist es jeden Monat sehr befremdlich, ausgerechnet in der Vereinszeitschrift des „linken“ FC St. Pauli, „Im Blickpunkt“, die Daueranzeige eines Hamburger Ladens zu finden, der uns mit Lonsdale, Dr. Martens, Fred Perry, Ben Sherman und Alpha locken will.
Ich weiß, ich weiß: Auch Normalos und linke Skinheads tragen das Zeugs. Trotzdem. Könnte der FC St. Pauli dort nicht eine Anzeige von American Apparel reinholen oder Greenpeace das Eckchen schenken?
Es ist sowieso unklar, ob für diese Anzeige überhaupt Geld fließt. Da gab es nämlich mal eine jahrelang schlichtweg vergessene Wal-Mart-Werbung, die noch ewig nach der Schließung des Ladens halbseitig im Heft war und erst in der neusten Ausgabe fehlt. Leider ganz im Gegensatz zu der mit Lonsdale, Dr. Martens, Fred Perry, Ben Sherman und Alpha.
Die muss auch raus, FC St. Pauli! Denn wenn man richtig antifa sein will, muss man manchmal auch ein bisschen ungerecht sein.
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http://du-sollst-skinheads-nicht-mit-nazis-verwechseln.de/
AntwortenLöschenschwacher blogbeitrag heute, herr matt. schade...
hmmm auch ich habe alpha Rangers und Dr Martens in Cherry Red. Und das sind dann auch genau die Schuhe, die man an so ziemlich jedem Punk deutschlands finden wird...
AntwortenLöschenTommy, Zoe: Ich kenne die Hintergründe (steht ja auch im Beitrag). Mein Unbehagen musste ich trotzdem mal loswerden.
AntwortenLöschenAlso der Beitrag war echt mal überflüssig....wenigstens wurde der link oben schon gepostet^^
AntwortenLöschenNee, das war wirklich nichts.
AntwortenLöschenNeonazis finden auch die Farbe braun toll. Da sähe der FC St. Pauli aber alt aus.
Wie wär's mit folgendem Vorschlag: Du gehst einfach mal zu besagtem Laden hin und sprichst mit denen darüber. Oder rufst da mal an.
Das Ergebnis würde mich interessieren.
Also ich finde Ihren Eintrag äußerst gelungen. Das muß auch mal gesagt werden. Denn mit dem letzten Satz bringen Sie es auf den Punkt.
AntwortenLöschenKann mich den anderen Kommentatoren nur anschliessen - wüsste nicht, wieso man Klamottenlabels den Nazis überlassen sollte - und stattdessen ausgerechnet American Aquarell ins Heft? Soll der FC jetzt eine Ethikabteilung für Kleinanzeigen einrichten? Dass der Laden nun ausgerechnet im St. Pauli-Magazin inseriert hat ja vermutlich auch was zu bedeuten.
AntwortenLöschenInteressant zu erfahren, das es Charmeuse immer noch gibt. Zuletzt gewesen bin ich dort vor ca. 15 Jahren. Es dürfte wohl kaum einen anderen Laden geben, der die Kultur der linken Skins besser repräsentiert, als Charmeuse.
AntwortenLöschenZumindest war das vor 15 Jahren so.
Sie können ja bei Gelegenheit mal nachschauen Herr Matt, ob dem immer noch so ist.
Trotzdem kann ich Ihr Unbehagen nachvollziehen. Zumal sich viele der linken Skins bei näherer Betrachtung auch nur als intolerante Vollhonks entpuppen.
Hmm...aber das ist ja nicht das Thema hier, sondern es geht um...äh.. Vorurteile!? Vielleicht sollten Sie in Zukunft lieber eine Mütze tragen. ;-)
Eine Klamottenmarke hat es schwer, sich gegen Vereinnahmung einer bestimmten Gruppe zu wehren. Das Label Fred Perry, das übrigens auch in Teilen der Mod-, Britrock- und Schwulenszene äußerst beliebt ist, hat dies immer versucht, sich von Nazis zu distanzieren. Selbst Fußballclubs können sich ihre Fans nicht aussuchen. Auch soll es Nazis geben, die Astra trinken. Sollte man nun den Sponsor rausschmeißen?
AntwortenLöschenDie Charmeuse ist übrigens ein politisch unverdächtiger Läden, der sich bei 60er-Jahre-Anhängern (Mods u.a.) großer Beliebtheit erfreut.
Wenn "richtig Antifa" sein bedeuted, nicht differenzieren zu können, dann wäre es sicher konsequent, die Anzeige zu verbannen. Einen Pluspunkt würde sich der FC St. Pauli damit allerdings nicht verdienen.
Auch ich muss mich heute mal den kritischen Kommentatoren anschließen. Charmeuse ist ein toller Laden, und es ist sehr erfreulich, dass es den noch gibt (und vielleicht haben ja auch die kostenlosen Anzeigen im "Blickpunkt" etwas dazu beigetragen ...). Dass irgendwelche Marken auch von Nazis getragen werden (z. B. Levis?), kann nun wirklich kein Boykott-Kriterium sein. Thor Steinar steht für Nazis - das ist etwas ganz anderes. Du kennst den Sachverhalt - dann also einfach weg mit den Bedenken!
AntwortenLöschenVielleicht mißverstehen Sie ja Matt auch. So, wie ich den Artikel verstanden (und für wertvoll erachtet habe), ist er eine subtile und hämische Botschaft an die intolerante Antifa-Szene, die es ja auch gibt.
AntwortenLöschenAlso an diejenigen, die sich mit Nazimethoden gegen Nazis aussprechen.
Kommt "matt" eigentlich von "mad" (engl.), oder steht es einfach nur so für das deutsche matt?
AntwortenLöschen`verwandt mit schwach, was nämlich dieser schwachsinnige Blogeintrag von Dir ist...
Werbersicht: Würde ich eine Marke betreuen, die damit zu kämpfen hat, unverschuldet* mit Rechten in Verbindung gebracht zu werden, würde ich diese Marke mit Nachdruck so weit wie möglich links positionieren wie es nur irgend geht.
AntwortenLöschenUnd das würde alles beinhalten von Engagement für linke Einrichtungen (nennen Sie es ruhig PR) bis hin zu Anzeigen in, eben, linken Magazinen. Flankiert werden muss das natürlich von Öffentlichkeitsarbeit, denn aus so einem heiklen Dilemma kommt man nur mit Werbung nicht raus.
*Und zumindest bei Lonsdale und Dr. Martens ist das der Fall.
Fred Perry, Doc Martens und Co stehen für eine Verbundenheit zur Arbeiterklasse.Dies haben Skins,
AntwortenLöschenlinke Skins und Punk´s teilweise gemeinsam.
Auch ein Sänger wie Billy Bragg trägt auf der Bühne manchmal Fred Perry Shirts,ist der jetzt dadurch rechts?
Sollche Oberflächlichkeit kenne ich sonst nur von alten Leuten.
Na gut, meine Herren. Dann ziehe ich hiermit mein Unbehagen offiziell zurück … ;-)
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