26 Januar 2008

Die Rettung des Kapitalismus auf einem Bierdeckel

Heute fiel mir übrigens ein, wie man auf einen Schlag sämtliche wirtschaftlichen Probleme unseres Landes ein für alle mal lösen könnte, inklusive Alterssicherung.

Und zwar so: Man verpflichtet einfach per Gesetz jeden Bürger, sein Einkommen komplett wieder auszugeben, Monat für Monat. Bis auf den letzten Cent.

Dafür erhält er ab dem 60. Lebensjahr eine monatliche Rente von 2000 Euro; wenn er mehr will, kann er einen Teil seines erzwungenen Komplettkonsums ja auch riestern, kein Problem.

Die Einkommenssteuer wird selbstverständlich ersatzlos abgeschafft. Dafür schießt die Mehrwertsteuer auf – sagen wir – 40 Prozent.

Die Effekte wären fantastisch: Durch die erzwungene Konsumexplosion jubelten die Unternehmen, schafften Arbeitsplätze ohne Ende, und parallel quölle der Staatshaushalt über vor lauter Mehrwertsteuer, von der natürlich neben dem ganzen Infrastrukturblabla auch die 2000 Euro Prokopfrente bezahlt werden müssten.

An den Details muss man natürlich noch feilen, aber das kann ja Friedrich Merz machen; der braucht eh ein Comeback.

So, und jetzt, nach der Rettung des Kapitalismus auf einem Bierdeckel, gehe ich schlafen.


9 Kommentare:

  1. Herr Matt,

    verzeihen Sie bitte, aber wieviele Biere waren das denn ?
    Was alles sollen die Leute denn dann ständig für all ihr Geld kaufen ? Und wo soll das alles herkommen ? Das wäre der Raubbau am Planeten, Ressourcenverbrauch pur. Wenn Sie für das umlaufende Geld nichts kaufen können oder der Wert in kaufbaren Gütern nicht dem des Geldes entspricht, dann hat es weniger Wert.
    Und der Vorsteuerabzugsberechtigte spart dann 40%, weil er seine Umsatz- mit der Mehrwertsteuer verrechnen kann.

    Oder so.

    Samstag morgen
    um

    AntwortenLöschen
  2. Bevor deutsche Bierdeckel bemüht werden, sollten mal alle Deutschen in die Rente einzahlen - besonders die Staatsangestellten.. So wie das in der Schweiz schon lange üblich ist!

    AntwortenLöschen
  3. Habe auch eine Idee:

    Alle Steuern erst mal abschaffen. Alles weg. Und dann die Leute erst mal machen lassen. Die werden feststellen: Hey, arbeiten lohnt sich ja plötzlich wieder, insbesondere sich selbstständig machen.

    Und dann überlegen wir mal, wie viel Geld wir brauchen. Die Kommunen, die Länder, der Bund. Dann kommt eine Hauruck-Abgabe, und je nach Finanzkraft zahlen alle einen bestimmten Teil ihres Vermögens, um den Staat schuldenfrei zu machen. Staatsverschuldung zu betreiben machen wir strafbar. Dann beginnen wir wieder mit den Steuern, aber das ganz einfach: Jeder zahlt einfach X Prozent seines Einkommens. Sollte doch klappen?

    AntwortenLöschen
  4. Sie immer mit Ihrem (ganzen) Kapitalismus.

    AntwortenLöschen
  5. Vom Grundsatz her richtig. Wenn ich schon wieder höre, dass die Deutschen vor Lauter Angst wieder das Sparen für schlechte Zeiten anfangen, denke ich an die berühmten selbsterfüllenden Profezeiungen.

    Jeder Depp weiß doch inzwischen, dass jeder in schlechten Zeiten, also Hartz IV, an sein Vermögen ran muss. Erst dann bekommt er überhaupt Hartz IV. Wenn ein Durchschnittsdeutscher also netto 2000 in der Tasche hat (was sicher nicht der Durchschnitt ist, aber der Einfachheit halber einfach von mir mal als Durchschnitt genommen wird), er von diesen 2000 Euro 500 Euro als Miete bezahlen muss (was sicher in Hamburg eh wenig ist), ca. 400 Euro für Nahrung braucht, 300 Euro in die Altersvorsorge gehen, ca. 300 Euro für laufende Kosten (Versicherungen, Zeitungsabos, Vereinsbeitrag), noch mal ca. 300 für Bespaßung, draußf gehen, bleiben noch 200 für Angstsparen. 200x 12 sind 2400 Euro, dass vielleicht 5 Jahre lang, sind 12.000 angespartes Angstgeld, was er dann in schlechten Zeiten verprassen kann. Und ich wette jeden Betrag, dass man in schlechten Zeiten nicht 12.000 Euro locker flockig unters Volk bringt, sondern noch ängstlicher an diesem Wahnsinnsbetrag festhalten wird. Also, haut rauß das Zeug. Es kann nur noch besser werden.

    AntwortenLöschen
  6. Scheint ja ein langweiliger Tag gewesen zu sein.

    AntwortenLöschen
  7. dein_koenig, wenn man mit einer weltverändernden Idee jongliert, ist der Tag alles andere als langweilig.

    Amber, das klingt, als würfen Sie mir den Drang zu Wiederholungen vor. Habe ich mich denn überhaupt schon einmal mit dem Kapitalismus beschäftigt? Helfen Sie mir auf die Sprünge.

    Thilo, wenn ALLE Steuern erst mal abgeschafft würden, mit welchen Mitteln würden Sie denn dann in der Übergangszeit Straßen, Kindergärten, Schulen oder Krankenhäuser betreiben?

    Herr Olaf, ich erwähnte ja schon die Notwendigkeit, an Kleinigkeiten noch feilen zu müssen. Und dazu zähle ich natürlich auch die Rettung des Planeten, ist ja klar.

    AntwortenLöschen
  8. Matt, Herr Merz hatte bereits eine sehr vernünftige Idee in bezug auf Steuern. Sie war übrigens sehr ähnlich der von Herrn Professor Kirchhoff (sp?). Die hatte nämlich den Vorteil, daß keine Ausnahmen definiert werden mußten. Von wegen riestern und so.

    All diese Ideen jedenfalls werden in unserer vom Gleichheitsfanatismus besessenen Politikkultur keinesfalls durchgeführt werden. Irgendwo findet sich nämlich immer die Ausnahme, die ja nun wirklich alle empört. Die alte Oma, die eben mit dem EC-Automaten nicht zurechtkommt, der Florida-Rolf, der auf unsere Kosten in Miami sitzt, die lesbische schwarze Behinderte, der ausgegrenzte Leghas...Lhega... Typ mit Schreibschwierigkeiten. Und die alle müssen ja, weil wir ja gerecht sein wollen, mit Ausnahmeregelungen beglückt werden. Und deswegen gehts halt allen schlechter. Besser, als wenn wir gefühlt ungerecht handeln. Oder nicht?

    AntwortenLöschen
  9. Sollte es nicht klappen mit der Rettung des K. auf einem Bierdeckel, empfehle ich als passenden Soundtrack das "Lied vom Ende des Kapitalismus" von Peter Licht. Oder, wenn es was mit Steuern sein soll, "Sunny Afternoon" von den Kinks (The tax man's taken all my dough/and left me in my stately home...)

    AntwortenLöschen