„Sie hatten eigentlich keine Chance“, lobt heute Abend ARD-Mann Gerhard Delling die tapferen Angolaner, „und die haben sie genutzt.“
Ganz klar ein Mottenkistenfund von seltener Muffigkeit. Das mit der keinen Chance ist nämlich ungefähr der älteste Spontispruch der Welt, seit 1969 das gleichnamige Buch von Herbert Achternbusch auf den Markt kam; der Witz hat einen Zottelbart länger als der von Hồ Chí Minh und löste schon anno 1970 durch seine Omnipräsenz auf öffentlichen Gebäuden Mordfantasien bei der Stadtreinigung aus.
All das muss man wissen, wenn man die Reaktion von Dellings Kompagnon Günter Netzer beurteilen will. Der prustet nämlich völlig baff los, er kringelt sich geradezu, schaut dann den Delling verdattert an und sagt mühsam beherrscht so was wie: „Na, Sie haben aber eine Ausdrucksweise!“
Wie man weiß, galt Netzer zu der Zeit, als dieser Spruch als Graffito auf jeder Wand stand, als linker Hippie mit Ferrari, als Rebell am Ball und irgendwie auch in der Politik. Kann es wirklich sein, dass dieser Mann den Gag noch nie gehört hat?
Seine Verblüffung jedenfalls war unmittelbar und echt, und ich nehme deshalb an, der echte Günter Netzer wurde irgendwann Anfang des Jahrtausends gegen ein physiognomisch identisches, aber lausig ausgebildetes Alien ausgetauscht, das die Invasion der Erde vorbereiten soll – ähnlich wie im Film „Invasion of the body snatchers“.
Heute Nacht kriegt E. T. Netzer wahrscheinlich einen Rüffel und dann ein Update auf Alpha Centauri, weil bestimmt auch seinem Führungsoffizier die Wissenslücke schmerzlich aufgefallen ist.
Zu dieser ganzen Alienproblematik erzähle ich demnächst eventuell auch noch eine weitere kleine Geschichte, wenn mir danach ist.
Ex cathedra: Die Top 3 der Songs mit SciFi-Bezug
1. „A spaceman came travelling“ von Chris de Burgh
2. „Silver machine“ von Hawkwind
3. „2000 lightyears from home“ von The Rolling Stones
Und das sagt ein Musikjournalist, der Bally Prell, die Schönheitskönigin von Schneizlreuth, googeln muß.
AntwortenLöschenUnd der gleichzeitig die Vertrautheit mit bayrischer Literatur (Diese Gegend hat mich kaputt gemacht und ich bleibe solange, bis man ihr das anmerkt) bei einem Gladbacher Fohlen voraussetzt. Tss.
Opa, vielleicht bin ich ja auch ein Alien, aber vom Nachbarplaneten, weshalb ich den Konkurrenten Netzer disssen muss.
AntwortenLöschenÜbrigens ein weiterer ganz großer Achternspruch, der mit der kaputtzumachenden Gegend!
Es ist nicht 'A Spaceship Came Travelling'sondern 'A Spaceman Came Travelling'.
AntwortenLöschenCpt. Iglo, danke – korrigiert!
AntwortenLöschen@ daiko
AntwortenLöschenIch bin dir gefolgt und bei kickeria gelandet. Nachdem ich dein Mobilar gebührend bewundert hatte, wollte ich dich auf ein Astra einladen, falls du zufällig mal an der Piratenburg vorbeischneist.
Um zu kommentieren muß man dort aber erstmal ein Blogspot-Blog eröffnen, das wird mir aber zuviel. Wir sind bereits zweimal bei twoday und einmal bei Wordpress, das reicht. Das Astra Angebot steht aber natürlich.
Sensationeller Beitrag, Matt. Er glänzt mal wieder vor Schreibkunst. Ich habe mich mal wieder formidabel amüsiert und will unbedingt die zweite Alien-Geschichte auch.
AntwortenLöschenDu meinst, beim Infront-Update ist doch was schief gelaufen? Ein Bug, den Delling sicher bald auch noch in den Griff bekommt. Spätestens auf dem nächsten dit-Kongress.
AntwortenLöschendann ist der grossteil der nation wohl »loving the alien« (d.bowie)....
AntwortenLöschenDas dachte ich mir übrigens auch, als ich die besagte Szene (ca. 5 Sekunden nach Ihnen) sah. Ich glaube aber, daß er nur deswegen so überrascht war, weil er sich einfach nicht vorstellen konnte, daß irgendjemand noch so eine olle Kamelle (auch so ein Ausdruck) bringen kann. Und dann irgendwie höflich bleiben...
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