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22 Februar 2009
Unter Trophäenblondinen
Echo-Aftershowparty. Hier lässt die untergehende Musikbranche noch mal alles raushängen, was sie eigentlich nicht mehr hat.
4000 Gäste im Berliner Postbahnhof, und jeder von ihnen könnte ein Star sein – oder bloß ein Schreiberling wie ich. Alles ist möglich, alles denkbar, alles ist vollkommen unsicher.
Die Gäste mustern sich verstohlen. Kenne ich den neben mir an der Dessertbar persönlich oder doch nur aus dem Fernsehen? Und wenn ja: aus welcher Sendung? Welchem Film/Clip/Dschungelcamp? Ist der, er mich gerade angerempelt hat, ein FDP-Generalsekretär oder ein lustiger Volksmutant? Man weiß es (oft) nicht.
Eines aber stellt sich schnell heraus: 2009 sind immer noch oder schon wieder Trophäenblondinen angesagt. Je unansehnlicher/älter/schmerbäuchiger der Star/Plattenboss/Bandmanager, desto 90/60/90er das hellhaarige Babe an seiner Seite.
Und das Babe lächelt beseelt. Warum auch nicht: Es hat schließlich einen fetten Fisch geangelt. Jetzt darf es auf Partys mit 4000 Leuten und wird verstohlen gemustert, weil man es ja aus dem Fernsehen kennen könnte.
Der Typ am Sushibuffet, der mich von hinten fragt: „Ist das frisch?“, sieht aus wie Max Mutzke, und wahrscheinlich ist er es auch. Er sieht erbarmungswürdig hungrig aus, er will ein „Ja“ hören, und er kriegt ein „Ja“.
Hoffentlich habe ich jetzt nicht seine Karriere beendet, denn er kann ja singen, der Mutzke, das kann er wirklich. Ein dicker Klempner aus England fotografiert das sensationelle Dekolletee seiner noch dickeren Gattin. Vorhin stand er noch auf der Echo-Bühne und gab an, ein gewisser Paul Potts zu sein und eine Million Alben verkauft zu haben.
Mit dieser Quote bist du ein Star in der Musikbranche, du könntest dir eine beliebige 90/60/90er Trophäenblondine aus dem Sortiment auswählen. Nur wem sie wegnehmen – Dieter Gorny? Christian Neander?
Ach, das Leben ist kompliziert auf der Echo-Aftershowparty. Die beste Beschäftigung ist deshalb verstohlenes Mustern, während man Sushi möfelt und mittelmäßigen Weißwein von Gallo trinkt, dessen Mittelmäßigkeit man ihm niemals vorwerfen würde, denn er ist ja kostenlos.
Auch den abgebildeten Herrn mit der komischen Tätowierung habe ich ausgiebig gemustert und bin sicher, ihn schon mal irgendwo gesehen zu haben.
Aber ich weiß einfach nicht, wo ich ihn hinstecken soll.
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Das ist Jörg Knör, ein bekannter Stimmenimitator aus Film, Funk und Fernsehen ;)
AntwortenLöschenIch glaube er ist der Synchronsprecher von sämtlichen Rollen, die einen homöopathisch-progressiv Charakter darstellen.
AntwortenLöschenOder der Zwillingsbruder von Marcus Krey.
Heino?
AntwortenLöschenIn Köln passiert mir das manchmal am Samstag Vormittag. Ich grüße Bekannte und sie sind so arrogant, dass sie nicht mal zurück grüßen.
Mein Begleiter zupft mich dann und sagt, lass doch die Nachrichtensprecher in Ruhe.
Croco, Sie wären die Idealbesetzung für die Echo-Aftershowparty. Vielleicht können wir Sie nächstes Jahr dort einschleusen. (Sind Sie eigentlich blond …?)
AntwortenLöschenWogi, Nils, danke für Ihre hilfreichen Vermutungen. Sie stimmen alle. Glaube ich.
Lass Dir die Seele nicht entgleiten in der Hektik dieser Zeiten...
AntwortenLöschenVielleicht das letzte Aufbäumen und da müssen doch noch alle Fossile dabei sein.
AntwortenLöschenIch halte ja das 90-60-90 für einen falschen Mythos. Also bei einer Körpergröße von, sagen wir mal less than 160 sieht das aehm unförmig aus...
Sieht aus wie der Hausmeister von SATURN Köln Hansaring.
AntwortenLöschenGewinner des Echo für Handelspartner.
(wusste nicht, das es das gibt.)
Falsch, alles falsch. Man beachte die Hennabemalung und ahnt es schon: Das ist Madonna!
AntwortenLöschenaquiinla: Ich halte diese Form auch für falsch. Bei Frauen darf man ja ruhig etwas Brust sehen, also mal mindestens 100. Wespentaille ist ja aus gebärtechnischen Gründen nicht mehr so en vogue, also auch hier eine Anpassung nach oben, sagen wir 70. Und dann die Gretchenfrage nach dem Hintern. Aber wenn ich jetzt sage, daß der Hintern heutzutage immer flacher wird, dann sind wir mit 100/70/70 bei: Männermaßen.
AntwortenLöschenUnd so kommen mir die androgynen Hühner auf solchen Partys irgendwie auch immer vor.
Nein, croco ist eher rot als blond.
AntwortenLöschenAber berüchtigt für ihren Umgang mit Berühmtheiten.
da nur tote künstler so richtig abräumen, verkaufstechnisch (oder oscartechnisch), sollten sie vllt. das nächste mal den herrn GP mit seiner chromaxt reinschleusen.
AntwortenLöschenKeine Aufregung über das Gerauche?
AntwortenLöschenFrag doch mal im Hotel Atlantic nach... die könnten wissen, wer das ist.
AntwortenLöschenFrüher wurde der Herr oft in Pöseldorf gesichtet, aber das ist lange lange her :-)
Das ist doch der...der...der...schnipp...genau! Das ist Klaus Meine mit Hut, statt Mütze.
AntwortenLöschenTommy, was meinen Sie mit „Seele“?
AntwortenLöschenauiiinla, Sie sind mir vielleicht ein Korinthenkacker … fast so einer wie ich.
oldman, es gibt nichts, was es nicht gibt. Wussten Sie das nicht?
Schnick…, Madonna raucht keine Zigarren, höchstens Zigarillos. Ihre Theorie ist widerlegt.
GP, androgyn wäre hier höchstens Lorielle London gewesen, aber selbst die/der nicht.
Croco, ich schleuse Sie trotzdem rein. Und filme alles mit. Gilt auch für die sinnvolle Anregung des Herrn Einheitskanzlers.
Dein_Koenig, ich wog ab. Dieser Herr, dessen Namen uns allen nicht einfällt, war zu schrullig, als dass ich mich an einer Kleinigkeit wie seiner Zigarre gestört hätte. Bei anderen Personen mag ich gegebenenfalls zu anderen Einschätzungen kommen, das gebe ich zu. Und behalte mir das generell vor, ist ja klar.
Anonyma, Klaus Meine sitzt niemals alleine am Tisch, sondern immer nur mit drei anderen. Sie liegen also falsch.
Der Mann auf dem Lichtbild hat so einen komischen kurzen Finger zwischen Finger- und Mittelfinger mit einem pechschwarzen Fingernagel. Ich finde das total verstörend. Hoffentlich kann ich jetzt noch schlafen...
AntwortenLöschenich mein gar nix. der fotografunzte hat selbiges aus werbegründen immer televisonal rezititiert...
AntwortenLöschenim hamburg der 70ger hieß der nur schießbudenhaddel......................
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