01 Juni 2008

Sehr „witzig“

Der Franke (Foto) macht die schlechtesten Witze der Welt, sie sind sogar schlechter als die von Karl Dall. Zum Glück vergisst man sie dank einer von der Evolution weise eingerichteten Kurzzeitgedächtnisblockade sofort wieder, anders wäre das auch gar nicht auszuhalten.

Allerdings kann ich genau deswegen kein einziges Beispiel beibringen. Egal. Jedenfalls reißt er manchmal etwas, was in seiner Welt als Witz durchgeht, und das wäre sogar noch halbwegs erträglich, wenn er es nicht auch noch abschlösse mit dem dröhnendsten Lachen weltweit. Es ist sogar noch dröhnender als das von … mir fällt echt niemand ein.

Auf diese miesen Witze mit ihrem dröhnenden Abschluss kann man keineswegs anders reagieren als mit vollverquälter Säuerlichkeit, die man an einem guten Tag in ein außerordentlich mühsam inszeniertes Höflichkeitsgrinsen zu pressen vermag. Diese mimische Kraftanstrengung soll ausschließlich und bedingungslos dazu führen, dass der Franke augenblicks das Thema wechselt und nicht länger auf der soeben produzierten Hochnotpeinlichkeit herumreitet.

Doch genug ist nie genug, das gilt dem Franken beim Essen genauso wie beim Witzereißen. Regelmäßig nämlich thematisiert er mein heroisch hervorgewürgtes Qualgrinsen – keineswegs aber in der Form, dass er mir auf Knien dankt für diesen Freundschaftsbeweis; nein, er missdeutet meine Reaktion in grotesker Wirklichkeitsverzerrung als „Humorlosigkeit“. Eine Interpretation, die er mit dröhnenden Hohnlachen abzurunden weiß.

Kurz: Es gibt keinen Ausweg. Man muss seine Witze einfach mit jener Duldungsstarre überstehen, die sonst nur noch bei einer Wurzelbehandlung erforderlich ist. Warum ich trotzdem heute einen ganzen Tag mit dem Franken am Strand von Travemünde verbrachte, frage ich mich schon.

Wahrscheinlich lag es an der mildernden Gesellschaft von JV, die das Frisbeespielen weitaus besser beherrscht als das Trinken. Was aber nichts heißen will.

22 Kommentare:

  1. Nun wer'se nicht auch noch dallisch. Es wird Ihnen nicht gelingen, mir meinen sympathischen Landsmann madig zu dissen, auch wenn er vielleicht nicht ganz so gut aussieht, wie der Karl.

    Die Schönheit ist beim Manne von sekundärer Bedeutung, die Fähigkeit zu subtiler Ironie ein weibisches Talent.

    AntwortenLöschen
  2. Jetzt hab ich den ganzen Tag darüber nachgedacht, warum denn der Franke so schlechte Fotos macht. Sogar die schlechtesten Fotos der Welt.
    Aber dann muss ich feststellen, er macht die schlechtesten Witze der Welt!

    Also das mit den Fotos hätte ich jetzt spielend leicht erklären können, aber mit den Witzen nicht.
    Pech!

    AntwortenLöschen
  3. Bisher KONNTEN Sie überhaupt nicht wissen, dass der Franken auch die schlechtesten Fotos der Welt macht. Ich aber sehr wohl, denn heute musste ich mir das Gegenstück zum hier zu sehenden Bild anschauen. Gruselig! Und unterbelichtet!

    AntwortenLöschen
  4. Aber Hallo-Pa, Sie mit Ihrer landsmannschaftlichen Vasallentreue hätte ich ja beinah vergessen. Über das Äußere des Franken habe ich mich hier keineswegs geäußert, daher bin ich verwundert über Ihre lebensweise Ausführung am Ende Ihres Kommentars.

    Trotzdem haben Sie natürlich recht.

    AntwortenLöschen
  5. Ha, stimmt, ich KONNTE es nicht wissen, aber woher wusste ich es denn?
    Tja, ich habe ja öfter diese Visionen, in denen ich Dinge sehe, die keiner weiß...
    Wie in The Sixth Sense: "Ich sehe tote Männchen."

    AntwortenLöschen
  6. Manchmal haben Sie eine Aussprache wie Helmut Kohl, wussten Sie das?

    Und jetzt zurück an den Tich.

    AntwortenLöschen
  7. Das war ein Test.
    Und: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben Ihn bechtanden!
    Als Gewinn geht ein ganzes Wochenende auf einer einsamen Insel an Sie!
    Nur Sie allein und der Franke!
    :-)

    AntwortenLöschen
  8. Mit so etwas macht man keine Späße.

    AntwortenLöschen
  9. Okay, dann bekommen Sie eben den A 4.
    :-)

    AntwortenLöschen
  10. Karl Dalls Witze finden nur Blinde schlecht, darin liegt der Bezug.

    Ich muß schon lachen, wenn ich ihn nur seh.

    AntwortenLöschen
  11. Ernste Angelegenheit, wenn Karl zu einem Gespräch unter 3 1/2 Augen bittet.

    AntwortenLöschen
  12. BOTSCHAFT AN DEN FRANKEN

    Lieber Landsmann,
    logischerweise müsste sich auf deinem Foto der unterbelichtete Herr Matt befinden.

    Für das Foto und die Rechte an ihm biete ich hiermit eine Riesencurry mit Pommes sowie die Hälfte des zu erwartenden Gewinns im EM Tippspiel des Schreiberlings.

    Kommen wir ins Geschäft?

    Matt bitte weiterleiten. Danke.

    AntwortenLöschen
  13. Schon besorgt. Und jetzt will ich meinen Anteil.

    AntwortenLöschen
  14. ...denn heute musste ich mir das Gegenstück zum hier zu sehenden Bild anschauen. Gruselig! Und unterbelichtet!...

    Wusste ich's doch. Das Foto ist das vorteilhafteste, das ich von Ihnen kenne. Geradezu sensationell. Erkannt hätte ich Sie darauf allerdings nicht.

    Über Ihren Anteil reden wir nach dem Ende der EM.

    AntwortenLöschen
  15. Ich habe es einer mühsamen Bearbeitung unterziehen müssen, um die bestürzenden technischen Mängel des Fotos auszugleichen.

    Außerdem habe ich Ihr vergiftetes Kompliment sekundenschnell durchschaut …

    AntwortenLöschen
  16. Unter diesen Umständen ziehe ich mein Angebot natürlich zurück.

    Authentizität ist mir wichtig, mit einem mühsam bearbeiteten Falsifikat kann ich nichts anfangen.

    Teilen Sie dem Franken bitte mit, dass er seine Rechte behalten kann.

    AntwortenLöschen
  17. Sie wollen sich drücken, soso.

    Außerdem müssen Sie „Authentizität“ mal definieren im 21. Jahrhundert. Ich glaube, das ist ein bedrohtes Wort.

    AntwortenLöschen
  18. Da ist jemand, der ist wütend. Er ist vielleicht sogar so wütend, dass er schimpft oder sogar zuschlägt. Er ist also wütend und schlägt zu. Ist dieser Mensch wahrhaftig? Ist er authentisch? In gewissem Sinne schon, er ist zumindest wahrhaftiger als derjenige, der seine Wut vollkommen verleugnet und unterdrückt, der sie sich nicht einmal eingesteht.

    Das bin ich nicht (mehr). Ich habe jetzt ja das Foto. Vielen Dank übrigens.

    AntwortenLöschen
  19. Anmerkung von molgugge:

    Immer wieder fällt auf, dass es gerade Menschen aus einer bestimmten norddeutschen Großstadt immer wieder in den Sinn kommt, über den bemerkenswertesteten Volksstamm im deutschsprachigen Raum zum Abfälligen hin neigende Bemerkungen zu machen.

    Was ist der Grund???

    Ganz einfach:
    Die halten sich für was besonderes, eine althergebrachte Elite, und haben nur eines im Sinn dabei: Das wirkliche althergebrachte zu verdrängen:

    Zu Beginn des 9. Jh.s unterwerfen die Franken unter Karl dem Großen (mit Einsatz der slawischen Obotriten) die Sachsen und dringen nordwärts bis zur Elbe vor. Sie legen vermutlich zwischen 808 und 834 bei dem bereits befestigten altsächsischen Dorf Hamm (vielleicht von ham = Hemmnis im Gelände, Uferzone, Marschland; vgl. Stadtteil Hamm am Übergang von Geest und Marsch) nahe der damaligen Alstermündung (heute Domplatz) eine wallumzogene Burganlage als Stützpunkt für die Missionierung des heidnischen Nordens (Schleswig-Holstein, Dänemark, Skandinavien) an, deren Name erstmals 832 als Hammaburg dokumentiert ist.

    (siehe http://www.deutsche-staedte.com/hamburg/geschichte.html)

    Und das ist kein Witz!!

    AntwortenLöschen
  20. Molgugge, Sie haben Recht – wir in Hamburg sind letztlich auch Franken. Das hier betriebene Frankenbashing ist also im Grunde nichts weiter als eine Selbstpersiflage.

    AntwortenLöschen