Vielleicht ist die Zeitschriftenauswahl ja spezifisch für den Kiosk hier im U-Bahnhof St. Pauli, vielleicht gibt es sie aber auch in der Fußgängerzone von Castrop-Rauxel.
Jedenfalls führt unser Kiosk am Rande des Rotlichtviertels viele Magazine für unterschiedlichste sexuelle Spezialinteressen. Darunter an prominenter Stelle (aber hinter Glas!) auch das verdienstvolle Blatt „Leg Show“, das einer unverhohlenen Vorliebe für Frauenbeine frönt (sowie all das, was direkt darüber anschließt).
Es tut das freilich einen Tuck weniger wagemutig als sein direktes Konkurrenzmedium „Leg Sex“ und rangierte daher bislang etwas höher auf meiner inneren Seriositätsskala. Gestern aber geriet meine Meinung von „Leg Show“ ins Wanken, und zwar wegen eines hammerharten Tippfehlers mitten auf der Titelseite (mehr sehe ich ja nicht vom Heft).
„Ennirenung“ stand da in schonungsloser Obszönität. Da ist wohl dem Schlusskorrektor der Sabber aufgestiegen bis hoch in die Tränendrüsen, so dass er alles nur noch verschwommen sah. Ich habe „Leg Show“ zwar noch nie gekauft, doch jetzt kauf ich’s erst recht nicht mehr.
Obwohl heute Abend beim Spiel Deutschland-Österreich durchaus anregender Lesestoff eine Chance gehabt hätte, so mäßig war die Partie. Yes, we can!, hatte ich zwar vorher erwartungsfroh vermutet, und dann kam er ja auch noch, unser Garant für den „change“: Ballack Obama.
Doch das war’s auch schon, und so lautete meine Fazit am Ende: Not gegen Elend. Ms. Columbo pflichtete mir bei, formulierte es jedoch erheblich hintersinniger. „Ich würde Jogi Löw als Erstes die Frage stellen“, sagte sie, „ob es nicht zu riskant war, gegen Österreich mit einer B-Mannschaft anzutreten.“
Wirklich schade, dass Monica Lierhaus nicht auf diese Idee gekommen ist.
PS: Draußen versuchen übrigens gerade deutsche Fans die türkischen Fans zu imitieren. Es klappt nur im Ansatz.
Michael Ballack, der Patrick Swayze des schwarzweißen Fußballs, Joachim Löw der Justus Frantz der deutschen Ballkunst.
AntwortenLöschenOder so.
Der Jubel geht tatsächlich anders: Beim und nach dem Spiel Türkei - Tschechien Zittergezeter und Jubel aus den Balkontüren in der Nachbarschaft, dann Raketen und Knaller, zehn Minuten danach wummern die Boxen in den Autos und werden die 30 km/ h-Zonen zu Teststrecken der Beschleunigung, die Stiftung Hupentest wurde wieder initiativ. Im Hintergrund ist die Reeperbahn zu hören. Stundenlang.
Zum Spiel Österreich - Deutschland war hier nur stumpfes Gegröle zu hören. Ööhöhöhöhöö! Doitschland !! Allohol. Bis zum Ausfall der Ennirenung (was für eine Wöpfschortung !).
Es ist ansonsten wie immer: Die deutsche Mannschaft spielt humpelig und schafft es dennoch, irgendwie weiter zu kommen. Sympathisch ist das nicht unbedingt. Muß es auch nicht sein - ist ja eh nicht so wichtig.
Na ja.
Der Tag beginnt.
„Wöpfschortung“ hat einsame Klasse, Olaf.
AntwortenLöschenWas die Feierkompetenz angeht, so werden wir uns heute Abend zum Vergleich die italienische Variante anschauen. Ich hoffe, sie kriegen auch was zu feiern, unsere Freunde vom Apennin.
Auf der Elbchaussee war ordentlich was los. Aber Ihnen, werter Matt, kann man es ja eh nie recht machen: Feiern die türkischen Fans ausgelassen, dann ist das mindestens Stuheröhrung, feiern die Deutschen etwas verhaltener, so ist das spießig. Oder? ;-)
AntwortenLöschenIch fand das Spiel übrigens gar nicht so übel. Schön gekämpft, viele tolle Szenen, und der geltündige Beweis, daß die Nummer 9 einfach nicht Fußball spielen kann.
Schlechtes Spiel - Gutes Ergebnis.
AntwortenLöschenNach dem Spiel ist vor dem Spiel.
Der nächste Gegner ist stets der schwerste.
blablabla....aber
WIR werden erst wissen ob es ein gutes spiel war, wenn die Kanzlerin nicht mit ihrem Mobiltelefon spielt.
Deswegen schließe ich mit Saúde!
(Prost auf Portugisisch, siehe oben
nächster Gegner)
GP, was meinen Sie mit „viele tolle Szenen“? Wahrscheinlich eher das Spiel Holland-Frankreich, nehme ich mal an.
AntwortenLöschenIhr „Saúde“ können Sie sich an Ihre gegrillte Dorade stecken, dein_koenig! Donnerstag ist der Tag der Wahrheit, und sie wird sehr schmerzhaft sein für Ronaldo & Co. (Das sagt Ihnen einer, der in seinem eigenen Tippspiel ganz hinten liegt.)
Meine These: Das waren Tipp, Tuck und Tack am Werk.
AntwortenLöschen(Und übrigens ist Ihre ehrenwerte Blogrolle überholt. Oder eben gerade nicht.)
Was müssen Sie auch umziehen!
AntwortenLöschenDoch was bleibt mir übrig – ich muss hinterher.
die brücke von tippfehlern zu ballack hätten sie auch prima mit diesem bild schlagen können: http://img291.imageshack.us/img291/3923/dankeballackrf0.jpg
AntwortenLöschenDas ist doch ein Fake, oder?
AntwortenLöschenhier steht was mehr dazu:
AntwortenLöschenhttp://www.horizont.at/index.php?id=70&tx_ttnews[tt_news]=39675&cHash=9545655a8c
scheint kein fake sondern tatsächlich ein dreckfuhler von n24 gewesen zu sein.^^
Welcher Fehler niemanden auffiel:"„Das war ein unverzeihlicher Fehler und wir entschuldigen uns dafür“, erklärte Gion Linder."
AntwortenLöschenWie macht er das? Sich selbst entschuldigen und dann für etwas, was ja nicht verziehen werden kann?