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19 September 2007
Was Kohl mit Blutwurst zu tun hat
Neulich fiel mir eine 30 Jahre alte Ausgabe von Konkret in die Hände.
Ich stöberte amüsiert darin herum, seufzte nostalgisch und stieß gegen Heftende auf eine Reportage. Sie berichtete in recht überheblichem Ton von einer Tagung, auf der auch der damalige CDU-Kanzlerkandidat Helmut Kohl sich den Magen vollschlug.
Die hämische und im Rückblick so lachhaft falsche Prognose des Autors – Kohl schaffte später traumatisierende 16 Jahre Regentschaft – hat etwas Tröstliches und zugleich Beunruhigendes.
Sie zeigt: Niemand stehen Wesen und Schicksal dechiffrierbar im Gesicht geschrieben, seien es nun Kanzler, Serienkiller – oder Hexenazubis.
Ja, frau kann sich wirklich zur Hexe ausbilden lassen, wie ich erstaunt einem Aushang in der Marktstraße entnehmen darf. Es wird Kräuterkunde gelehrt und der Umgang mit Räucherwerk, im Mittelpunkt freilich stehen Magie und Rituale.
Die Pointe aber lauert am Ende der Seite, und dafür liebe ich die Hexenausbilderin sogar ein wenig: „Garantiert ohne Esoterik“ steht da. Haha.
Das klingt wie Blutwurst ohne Blut, Wasser ohne Nass, Kohl ohne Kanzlerschaft oder Schäuble ohne Lust auf Verfassungsbruch.
Womit wir wieder mal einen schier unmöglichen Bogen geschlagen haben. Aber mich stört’s ja nicht.
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Sind Anmeldungen für den 15.10 noch möglich?
AntwortenLöschenIch kenne da eine arbeitslose Schwiegermutter,
die sehr interressiert wäre..
Ich habe mich verliebt in das Wort "Heftende". Dankschön.
AntwortenLöschenHerr Oldman, ich bin nicht der Manager der Hexenausbilderin, sondern nur der schonungslose Dokumentarist der vorgefundenen Wirklichkeit. Insofern: keine Ahnung. Schicken Sie die Gute doch einfach mal vorbei. Die Rückfahrt ist dann auch auf dem Besen möglich.
AntwortenLöschenUnd Sie, lediges Reh, haben mit dieser Selbstbezeichnung einen ganz reizenden Coup gelandet. „Lediges Reh“: Da entdeckt doch jeder Ritter die Scharniere seiner Rüstung, wenn Sie verstehen, was ich meine.
Womöglich verstehe ich das. Nichtsdestotrotz bezog sich das Reh irgendwie auch auf meine weißwurstgleiche, paralleluniverselle, entschuldigungsähnliche Abhandlung über Gabrieles reizvollen Einfall. Sie werden schon wissen was ich meine , jedenfalls was die Entschuldigungsgleiche angeht. Und übrigens bin ich schon ein großes Reh. Ich sollte wohl dazu stehen.
AntwortenLöschenEin großes Reh? Nicht so grazil, aber so behaart? Dieser wunderbare 80er-Jahre-Witz fiel mir soeben wieder ein und ich wollte ihn mit Ihnen teilen.
AntwortenLöschenNaja, zumindest kein winziges Kitz mehr. Aber der Herr dieses Hauses hindert mich am Wachstum, wenn er mich nicht sogar unterdrückt, ich kann nämlich "Reh" schreiben so oft ich will, in der Zeile steht immer "reh". Das tut weh, macht aber nix, ich geh sowieso mal lieber schnell wieder, denn das mit der Rüstung.. also ich bin mir nicht sicher, was die Ritter an den Scharnieren zu entdecken haben, daneben, oder darunter, aber ich muss zu meiner eigenen Sicherheit davon ausgehen, dass sich in ihrer Nähe ein Gewehr befindet, und dann gefällt mir die Kombination wieder nicht. Bitte entschuldigen Sie, dass ich Sie mit meinen Problemen belästige. Guten Tag.
AntwortenLöschenUnterdücken von Wachstums- oder gar Machtphantasien kann ja zu ungeheuren Problemen führen, vor allem dann, wenn man außerdem noch scharnierbewehrte Ritter mit Gewehren sieht, bei denen der Schießprügel farblich nicht zur Kettenkrawatte paßt, wobei sich mir sowieso die Frage stellt, warum Ritter Krawatten tragen sollten, wo sie doch kaum Präsentationen halten und wenn, dann verstünde man ja doch nichts, wegen des Helms und eben der ganzen Scharniere, die sicher auch noch nicht in Wagenfarbe lackiert sind, und dann ist das Ganze nur noch lächerlich und man achtet gar nicht mehr auf den Inhalt der Präsentation, vielleicht wird einem auch übel von dem Gequietsche, und dann muß man auch noch reh-konvaleszieren.
AntwortenLöschenAußerdem gab's zu Ritterzeiten noch gar keine Gewehre, meine Damen und Herren.
AntwortenLöschenAber vielleicht hat Frau Reh das auch nur im übertragenen Sinne gemeint.
Während ich die paar Zeilen über Birne las, fiel mir prompt ne olle Kamelle ein: Was haben eine Ehefrau und Kantinenessen gemeinsam? In beidem stochert man lustlos herum...
AntwortenLöschen*duck-und-weg*
Igitt Herr Phil. Der ist ja ähnlich wie dieser:
AntwortenLöschenWas haben ein Sportwagen und eine Jungfrau gemeinsam?
In beide kommze schwer rein, wenne drinne bist is Klasse.
*eile Ihnen geduckt nach*
St. Pauli Nachrichten halt :-)
AntwortenLöschenUnd hier kommt der Skeptiker. In einem POG (ProblemOrientiertes Gespräch) bei Getränken, die bei Zimmertemperaturen einen starken Verdunstungsgrad haben, fiel folgender Stein der Erkenntnis nach leidvollem Erleben vom Herzen meines Gegenübers: "Alles, was Räder und Titten hat, ist nur für Ärger gut."
AntwortenLöschenWer will da widersprechen ? ;-)