An: G*******, Jens, WM-Organisationskomitee
Betreff: Bloggen über die WM
Sehr geehrter Herr G*******,
in den USA ist es längst üblich, dass Blogger zu wichtigen Veranstaltungen in Politik, Kultur und Sport akkreditiert werden.
Ich denke, in Deutschland ist die Zeit ebenfalls reif dafür.
Daher möchte ich Sie bitten, mich als Blogger für die WM-Spiele in Hamburg zu akkreditieren, damit ich in meinem täglich aktualisierten Weblog „Die Rückseite der Reeperbahn“ darüber berichten und diesem globalen Ereignis auch in der Blogosphäre eine entsprechende Resonanz verschaffen kann.
Wenn Sie sich ein Bild meiner Tätigkeit machen wollen, so lade ich Sie gerne zur Lektüre ein.
Die Webadresse lautet: www.mattwagner.de/blog.htm.
Über einen entsprechenden Akkreditierungsantrag würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank für Ihre Mühe
Beste Grüße
Betreff: Re: Bloggen über die WM
Gesendet: 19. Mai 2006 16:13:54 MESZ
An: Wagner, Matthias
Sehr geehrter Herr Wagner,
meine Kollege Jens G******* hat Ihre Anfrage an mich weitergeleitet. Einmal ganz davon abgesehen, dass die Akkreditierungsphase schon seit September 2005 abgeschlossen ist und keine Nachakkreditierungen mehr vorgenommen werden können, wird es auch nicht möglich sein, Blogger zu akkreditieren. Die Zahl der Akkreditierungsgesuche überschritt bei weitem die Zahl des Kontingentes.
Natürlich ist auch uns bewusst, welch rasante Entwicklung das Thema Blogg genommen hat, zu einer Medienakkreditierung genügt dies jedoch bei weitem noch nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Gerd G****
Pressesprecher
OK FIFA WM 2006
Betreff: Re: WG: Bloggen über die WM
Gesendet 19. Mai 2006 16:22:54 MESZ
An: G****, Gerd
Sehr geehrter Herr G****,
danke für Ihre rasche Antwort.
Schade – so kann ich nur über Costa Rica-Ecuador bloggen. Aber immerhin.
Bis zur nächsten WM hat sich die OK-Einschätzung sicher geändert.
Dann können Sie mich ja nach Südafrika schicken.
Möge der Bessere gewinnen – solange er nicht gegen Deutschland spielt.
Beste Grüße
Matthias Wagner
Ich würde sagen, es ist beides!
AntwortenLöschenAber eine sehr, sehr gute Idee. Darauf wäre beispielsweise ich gar nicht gekommen. September 2005 - man hätte es sich denken können. Aber gut. Einen Versuch wars wert!
Gerade eben habe ich erfahren - wäre fast an mir vorbei gegangen, mir sagt ja keiner was: Am 5. Juni spielt der FC St. Pauli gegen Trinidad & Tobago! Da ist man als Blogger automatisch akkreditiert, auch wenn man sich selbstredend eine Karte kaufen muss.
Aber sag, sollen wir nicht mal eine SCHÖNE Lesung machen zur WM in Hamburg? Ernsthaft.
Jederzeit bin ich bei einer Bloggerlesung dabei, aber möglichst nicht als Leser. Mein Lampenfieber ist zu groß. Als Zuhörer bin ich allerdings verlässlich und sehr engagiert.
AntwortenLöschenVorm Testspiel des FC gibt es ja noch den Fifi Wild Cup, da können wir alle üben. Sieht man sich da? Opa Edi hat schon Tickets; sechs Euro für eine Tageskarte – guter Deal.
Mit dieser Aktion gehst Du sicher in die noch nicht geschriebene Geschichte der Blogger-Community ein. Ein genialer Schabernack!
AntwortenLöschenHm, ich finde, das ist ein Rohrkrepierer. Immerhin habe ich es jetzt schriftlich, dass die „Bloggs“ bei weitem noch nicht satisfaktionsfähig sind hierzulande.
AntwortenLöschenMatt, Du willst zuviel und das zu schnell ;-).
AntwortenLöschenDer von Dir bereits zitierte Lord Dahrendorf würde mir eventuell zustimmen, dass in diesem Fall die Richtung stimmt, aber gewisse Prozesse Zeit brauchen.
btw: Warst Du Mitglied einer Studentenschaft? Ich wundere mich über das Wort "satisfaktionsfähig". Dieses Wort nutzen imho doch nur Bürschlein der Studentenschaft, die sich mit einem Schmiss auf der Wange bequem in gewisse Positionen heben lassen ...
Hey, ich bin sogar Kriegsdienstverweigerer …! Nein, das Entlehnen von Fachbegriffen und anschließende Übertragen in einen neuen Kontext ist ja ganz alltäglich. Und wenn es sich dabei mal um einen etwas angejahrten Terminus handelt: umso besser.
AntwortenLöschenAls praktizierender Sprachwissenschaftler und Kriegsdienstverweigerer weißt Du, wie gefährlich Worte sein können, wenn sie jemand zu untauglichen Zwecken in die Hände bekommt, und sie auch tatsächlich in einen fremden Kontext einbindet.
AntwortenLöschenKurzfassung: Worte sind Waffen.
Aber du willst jetzt nicht gegen die Verwendung von Allegorien und Metaphern argumentieren, oder? ;-)
AntwortenLöschenPS: Ich bin keineswegs Sprachwissenschaftler, sondern nur ein Schreiberling.
Niemals nie! :-)
AntwortenLöschenDu und "Schreiberling"? Matt ...
Fifi Wild Cup?
AntwortenLöschenVielleicht, hab gerade erst davon erfahren.
Du bist zu aufgeregt zum Lesen? Pah. Alle sind aufgeregt, das gehört dazu. Und es lohnt sich auch! Überleg noch mal!
Lieber Mark, einen hochroten schweißüberströmten Stammler möchte doch keiner auf einer Bühne sehen! Vielleicht versuche es erst einmal mit einem Podcast.
AntwortenLöschenMatt, Bescheidenheit mag mancherorts eine ganz besondere Zier sein. Eine Zierde, die Dir sicher auch steht. Aaaaaber: Komm mach hin mit Deinem Podcast! :-).
AntwortenLöschenMal schauen … Habe ab Mittwoch Urlaub. Vielleicht ergibt sich was.
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