27 Juli 2011

Fundstücke (144)



1. Ein Ramschladen in Treysa schafft es, das eh als Synoym für billig und schlecht etablierte Wort „Mäc“ mit einer allgemein diskreditierten Charaktereigenschaft noch einmal kräftig aufzumotzen. Was der Laden damit über das Wesen seines Zielpublikums aussagt, müsste eigentlich dazu führen, dass kein Einwohner mehr dort einkauft. Dennoch waren einige Flaneure zwischen den Regalen zu entdecken, als wir … hüstel … den Laden betraten.



2. Dem Restaurant Zur Sonne im Herzen der Marburger Altstadt sind die Tageszeiten verrutscht – oder die Gerichte. Jedenfalls gibt es ausschließlich morgens unter keinen Umständen ein Bauernfrühstück.



3. So ist ein misslungener Werbespruch doch noch zu etwas gut. Entdeckt in der Clemens-Schultz-Straße auf St. Pauli.



4. Beinah wäre dieses Geschäft in den Zeisehallen wegen Geschlechterdiskriminierung vor Gericht gelandet. Ein Edding verhinderte in letzter Sekunde das Unglück. Ob man dort allerdings wirklich gewillt ist, auch einen Mann an die Nähmaschine zu lassen, ist eine andere Frage.



5. Immer, wenn ich dem Spiegel ein Sprachunglück maile, das ich im Spiegel selbst entdeckt habe, verzichtet er darauf, es in seiner Hohlspiegelrubrik zu dokumentieren. Mit dem postmortal noch immer durch die Welt wankenden Kippenberger war ich mir meines Erfolges im Grunde sehr sicher. Und was geschah? Wieder nichts. Echt hohl, der Spiegel.

7 Kommentare:

  1. Haha! Der Kippenberger ist genial!

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  2. na na, MAC ist tolle, etwas hochpreisigere Kosmetik für speziell MakeUp Artists und der Apfel aus USA stellt auch tolle MACs her (worauf Sie wohl anspielen wollten...), ich verbinde allerdings mit MÄC und billig nur labbrige Fleischbrötchen... ;)

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  3. Ich habe schon Zitate aus dem "Spiegel" im "Hohlspiegel" gelesen. Allerdings sehr, sehr selten. So daß damals schon die Ahnung keimte, da stimmt doch was nicht ...

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  4. Und dann haben die Schweine auch noch das "st" getrennt! Das ist doch ein Verbrechen!

    Äh ja, ich meine natürlich: die Banausen...

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  5. Anna, das darf man inzwischen, da lesesilbengerechtes Trennen en vogue ist. Ich sage nur: Rechtschreibreform.

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  6. Üch woiß, üch woiß..
    Denn auch ÜCH bün en vogue!
    Abör es ist so unschön, nüch wahr, nüch wahr!
    *mit den Fingern herumfuchtel wie Lagerfeld

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  7. Darf ich offen sein? Ich fand es schon immer unschön und widersinnig, „erfolgreich-ste“ trennen zu müssen, statt dem Sprechrhythmus zu folgen. Und jetzt ist es vorbei mit dem Stuss. Das macht mich froh, auch wenn Sie fuchteln, Frau Lagerfeld.

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