In der altehrwürdigen „Kiez Klause“ (sic!), einer Kneipe mit CD-Musikbox, von der man auch schon mal in brutalstmöglicher Lautstärke „The winner takes it all“ ins Hirn geblasen bekommt, steht ein Getränk auf der Karte namens „Monatsblutung“.
Der Wortbestandteil „blut“ ist dabei rot eingefärbt, und zwar für all jene, die immer auch aufs Offensichtliche erst gestoßen werden müssen. Es gibt manche solcher Menschen; für sie ist eine solche visuelle Hilfe segensreich.
Wie auch immer: Eine spontane Umfrage im Mittrinkerkreis ergab eine äußerst geringe Bereitschaft, die „Monatsblutung“ einmal auszuprobieren. Möglicherweise hat sie ein Image- und sicher auch phasenweise ein Lieferproblem: Denn was ist, wenn die in … ähem … vollem Saft stehende Bedienung einmal nicht kommen kann? Serviert die „Kiez Klause“ dann statt „Monatsblutung“ einen unzureichenden Ersatz wie – sagen wir – Tomatensaft?
Ohne dieses Problem, dessen Thematisierung nur mit der mitternächtlichen Stunde und bestimmten zuvor konsumierten Flüssigkeiten erklärbar ist, befriedigend gelöst zu haben, fiel mir bereits das nächste auf: Die Tür des Herrenklos in der „Kiez Klause“ lässt sich nur halb öffnen, weil die CD-Musikbox, von der man auch schon mal in brutalstmöglicher Lautstärke Stücke von Haddaway (!) ins Hirn geblasen bekommt, direkt davorsteht.
Nehmen wir zum Beispiel an, Otti Fischer würde mal hier in der „Kiez Klause“ abhängen und nach acht bis zwölf Gläsern „Monatsblutung“ auf einmal dringend müssen, so gelänge es ihm mit an Sicherheit grenzender Wahscheinlichkeit nicht, das Herrenklo unfallfrei zu betreten.
Stattdessen würde der stattliche Bayer sich heillos im Türspalt verklemmen und käme erst wieder frei, nachdem er es einfach pladdern gelassen und so ausreichend an Volumen verloren hätte.
Das alles wäre natürlich schlimm und zu verurteilen, doch in Wahrheit ist die „Kiez Klause“ selbst daran schuld, weil sie ihre Musikbox, von der man auch schon mal in brutalstmöglicher Lautstärke ein Stück von Fury In The Slaughterhouse (!!) ins Hirn geblasen bekommt, zu nah an der Klotür aufgestellt hat.
Otti Fischers Malheur wäre freilich trotz seiner Außergewöhnlichkeit immer noch eine weit geringere Sensation als jenes der gleichen Sphäre zugehörige Kunststück, das ein Amazonverkäufer in seiner Produktbeschreibung anzukündigen weiß.
Dort steht nämlich: „SCHIFFE AUS PORTLAND, OREGON, USA“.
So was geht natürlich nur mit unglaublich viel Druck auf der Leitung – und den dauerhaft garantieren zu können, dafür gebührt diesem tapferen Amerikaner jener Respekt, den man Otti Fischer trotz allem nur eingeschränkt entgegenbringen möchte.
Haddaway wäre mir auch ein Ausrufezeichen wert gewesen, aber Fury? So schlimm sind die nun auch wieder nicht.
AntwortenLöschenJa, geb ich zu.
AntwortenLöschenEs war ne lange Nacht, Herr Matt, oder? ;-)
AntwortenLöschenGibts noch nen ähnlich langen Artikel, der den "Tequila Bum Bum" zum Aufhänger hat?
Fury sei nicht schlimm? Und der besonders häufig gespielte Song „Time To Wonder” ist ja an sich auch ganz schön? Gehen Sie mir fort (bitte hessischen Dialekt dazudenken, sonst wirkst nicht)! Gegen etwas Trashfloor hingegen kann man ja auch nichts..., und Abba sind schon so zeitlose...? NEIN!
AntwortenLöschenIn der Kiezklause sollte man ordentliche Musik hören. Hans Albers. Oder AC/DC. Und das ist objektiv gesehen und Fakt und so.
Äh. Ich glaub, ich halt mal bessers Maul.
Ausserdem, Herr Matt, ist Ihre Spekulation bzg. des Tomatensaftes hinfällig.
AntwortenLöschenDie in solchen Fällen verwendente "Ersatzflüssigkeit" ist IMMER blau! Kennt man doch aus der Werbung!
Kann mich dem Musikgeschmack in Kietzklausen von German Psycho nur anschliessen!
AntwortenLöschenUnd Abba geht gar nicht - nirgendwo!
Frau-Irgendwas-ist-immer
Wenn Otti Fischer seine Tage hat, bleibt der doch grundsätzlich zu Hause. Letztens hatte er einen schweren PMS-Anfall und hat dabei seine ganze Inneneinrichtung aufgegessen, mitsamt der Badezimmerarmaturen.
AntwortenLöschenGeh mir fott! Was natürlich bedeutet: Gehen Sie mir fort!
Nicht, dass Sie denken, ich hätte Sie versehentlich geduzt..
In Bayern bezieht sich der Terminus
AntwortenLöschen'vollem Saft stehend' bei Maderln auf andere Koerperteile.
Weiter oben, beidseitig.
Nein. Nicht die Ohren.
"in"
AntwortenLöschendemselben
Da kann ich dem Autor nur die Pils-Börse in der Davidstraße empfehlen, da gibts dann das passende "Affensperma" zur "Monatsblutung". Ob die Sanitäranlagen dort Fischer-tauglich sind, kann ich leider nicht beurteilen. Davon abgesehen stimme ich Herrn German Psycho in der Meinung zur Musikauswahl in Kiezkneipen im Allgemeinen und in der Kiezklause im Speziellen zu.
AntwortenLöschenFrau Nihilistin, ich muss Sie zweimal enttäuschen: Bereits in der „Kiez Klause“ sah meine baffe Umwelt mich auf Bananensaft umsteigen, und der Tequila wird nicht mehr thematisiert.
AntwortenLöschenGP, Sie sollten niemals den Mund halten, das verbiete ich Ihnen.
Panama Jack, ich kenne nichts aus der Werbung, weil sie bei mir stets einen Flucht- bzw. Umschaltreflex auslöst. Deswegen können Sie mir alles erzählen (was ich aber nicht hoffe).
Frau-Irgendwas, so kategorisch würde ich Abba niemals ablehnen. Sie dürfen dir nur nicht das Hirn wegblasen, alles andere ist erlaubt.
Anna, ich dachte schon, Sie hätten mich geduzt. Dann hätte ich ihr Praktikantenzelt im Bloggarten zur Strafe unter Wasser gesetzt, wie üblich.
Kroseus2, ich habe KEINE Ahnung, wovon Sie sprechen. Doch nicht von Holz vor der Hüttn, oder?
Die Pils-Börse, Exil-Paulianer, fehlt mir sogar noch als Kerbe im Colt. Mich haben bisher immer diese kunterbunt schiefen Biergläser als Fassadendeko abgeschreckt. Danke für den Tipp!
Den Spaziergängern am Sonntagmorgen auf dem Spielbutenplatz nach zu urteilen, waren einige der hier vertretenen Protagonisten "noch" unterwegs. Eine Beurteilung untersage ich mir selbst. Der Blick für dat Wesentliche fehlt mir halt manchmal. Und die bedingungslose Kameralinse von Herrn Matt sowieso.
AntwortenLöschenWerter Matt, wenn Sie die Pilsbörse einmal besuchen wollen... Sie wissen ja, über welche Kanäle Sie mich erreichen. Ich war früher recht häufig in dem Laden. Damals. Als wir alle noch jung waren. (ok: Sie nicht).
AntwortenLöschenJaja, Herr GP, erst einen Euro in die Musikbox werfen und sich die Lieder wünschen ... und dann lauthals darüber meckern, wer es denn wagen könne, dieses schreckliche Kleinod hören zu wollen!
AntwortenLöschenGeben Sie es zu! Ich kenne doch die Epressermethoden Ihrer Gangsterfirma!
Meine Güte, Ihr Hansestädter, ihr habts aber sowas von drauf mit der zielgerichteten aus der Hüfte geschossenen Poetry-Slam - meine Verbieg.. - ähh, Verbeugung aus Mittelhessen.
AntwortenLöschen(Matt: LG/KHK)