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06 April 2011
Zwischenfall mit Handschellen
Ein Schrei unter unserem Balkon. Mitten auf der Seilerstraße liegt ein dunkelhäutiger Mensch, zwei hellhäutige Jeans- und Sweatshirttypen knien über ihm.
Ein Auto muss bremsen und beleuchtet die bizarre Szenerie. Ich gehe routiniert in den Flur, hole das Telefon, gehe wieder zurück. Inzwischen steht das Trio am Straßenrand, und gerade, als ich die Davidwache anrufen und Rassismus, Übergriff, Raub etc.pp. anzeigen will, zückt einer der Männer Handschellen und legt sie dem Dunkelhäutigen an.
Zivilfahnder? Zivilfahnder.
Ich lasse das Telefon sinken und verlege mich aufs abwartende Beobachten. Jetzt wird der Gefesselte durchwühlt. Passanten gehen vorüber, keiner fragt, was los sei. Sie drehen sich nicht mal um. Eine irgendwie besinnliche Ruhe liegt über der Szenerie.
Der Pass des Verhafteten wird ausgiebig studiert, man blättert in Papieren, keiner spricht. Und irgendwann nehmen sie den Gefangenen in die Mitte und schlendern gemütlich davon, Richtung Davidwache.
Na ja, wieder einen Anruf gespart.
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Soso. Ein Dunkelhäutiger ist automatisch Opfer rassistischer Gewalt. Ein Obdachloser (05.04.11) automatisch potentieller Messerstecher.
AntwortenLöschenInteressante Ansichten.
Oh, wer behauptet denn so was? Bringen Sie ihn mir, dem werde ich die Meinung geigen.
AntwortenLöschenHaben Sie schon mal über Richtmikrofone am Straßenrand nachgedacht? Mit direkter Übertragung zur Davidwache? Das würde Ihnen u.U. den langen Weg in den Flur hin und wieder ersparen...
AntwortenLöschenBah, das ist doch voll 80er. Dann doch eher eine Kamera, Sie fantasieloser Nichtkiezbewohner.
AntwortenLöschenDa wo ich (jetzt) herkomme, hat man das früher so gemacht. Auch ohne Kiez.
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