10 März 2011

Die revolutionäre Schlaf- und Fressdiät



Der Franke will abnehmen. Sieben Kilo trennen ihn von seinem Kampfgewicht mit 20, da will er wieder hin.

Zur Erinnerung: Der Mann wurde in ganz Ottensen weltberühmt dank seiner unübertrefflichen Verzehrmengen pro Sekunde, eine Fähigkeit, welche ihn zum Schrecken der lokalen Büffetgastronomie machte.

Er steht nur deshalb bis heute nicht im Guinness-Buch der Rekorde, weil die Prüfer den Verdacht nicht loswurden, der Franke arbeite mit illegalen Tricks. Mit den Naturgesetzen war sein Essverhalten jedenfalls noch nie kompatibel, aber nur scheinbar.

Und jetzt erzählt der Mann mir plötzlich irgendwelche Sachen von schnellen und langsamen Kohlehydraten. Und wenn man ihm Glauben schenken darf (was ich niemals auch nur als Gedankenspiel in Erwägung zöge), dann gehört zu einer erfolgsversprechenden Diät auch etwas völlig Skurriles: ausgiebiges Schlafen.

Neulich, erzählte er mir heute stolz, will er im Schlaf mal eben anderthalb Kilo abgenommen haben. „Franke“, weise ich ihn seufzend zurecht, „du schwitzt im Schlaf. Was du verlierst, ist alles Wasser. Und hättest du einen stinknormalen Metabolismus wie der Rest der Menschheit, dann müsstest du im Schlaf mindestens zwei bis drei Kilo abnehmen und nicht lediglich anderthalb. Nur durch schwitzen.“

Aber nein, beharrt er, es sei keinesfalls Schweiß, der ihm nächtens abhanden komme, sondern echte Körpersubstanz. Sie bilde sich im komatösen Zustand automatisch zurück, im besten Falle handele es sich dabei um Fett. Meines Erachtens aber sind bei längerer Verweildauer in Matratzien allenfalls Muskeln von Schwund betroffen, aber was weiß ich schon.

Der Franke jedenfalls will jetzt viel mehr und länger schlafen und in den seltenen Wachphasen nur noch schnelle Kohlehydrate essen, keine langsamen. Und natürlich mehr Fleisch (Foto).

Hat er wirklich mehr Fleisch gesagt? Meine Güte, der Typ steht nur deshalb bis heute nicht im Guinness-Buch der Rekorde für Fleischverzehr pro Sekunde in Kilo, weil die Prüfer dachten, er arbeite mit einer geschickt versteckten Vertilgungsmaschine. Und jetzt will er mehr Fleisch essen, um abzunehmen?

Meinen Rat, das doch am besten als Schlafwandler zu tun, werde ich lieber nicht anbringen; am Ende versteht er die Ironie nicht und setzt ihn noch um.


3 Kommentare:

  1. Wo ich gerade von der Verzehrgeschwindigkeit des Franken lese, muss ich Ihnen und allen anderen Mitlesern einen Film empfehlen: Crazy Legs Conti - Zen and the Art of Competitive Eating. Eine hervorragende Dokumentation über einen, der auszog, das zu lernen was dem Franken offenbar in die Wiege gelegt wurde.
    Falls Sie also mal wieder in der wirklich gut sortierten Videothek sind oder eine andere Chance haben, den Film zu sehen: nicht verpassen!

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  2. Ich glaube diese "Kalorienverbrauchsmärchen" gehören in die gleiche Schublade wie die Verniedlichungen und Verharmlosungen Alkoholkranker.
    Die biologischen Mechanismen der Energieerzeugung sind doch recht gut erforscht. Im Prinzip wird Kohlenstoff verbrannt und als CO2 ausgeatmet. Wenn man sich vorstellt, daß die Fettwampe da wieder raus muss wo sie rein kam, als Gas, verliert man allerdings den Mut.
    Also her mit den Märchen!

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  3. Ha! Crazy Legs Conti kenne ich auch, einer meiner ganz persönlichen Helden. Wer kann dem Kerl wiederstehen, Crazy Legs ist wunderbar.
    Hier gibt es den Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=7kNR_3rFFjE

    Allerdings: der Film ist nichts für Leute, die deutsch als Geisteshaltung ansehen, immerhin geht es darum, mehr zu essen als man braucht um den Hunger zu stillen und das in möglichst kurzer Zeit, obwohl in Afrika Kinder hungern. Aber alle anderen werden sich nicht nur amüsieren, sondern auch mitfiebern.

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