09 März 2011

Im Sushikoma



Nirgends in Hamburg liefert Fischers Fritze frischere Fische ab als an der Großen Elbstraße, die vom Fischmarkt aus nach Westen führt.

Dort reiht sich ein Verarbeitungsbetrieb an den nächsten, und die Lücken dazwischen füllen unzählige maritim orientierte Bistros und Restaurants. Ein Biotop für das beste Sushi diesseits von Yokohama.

Zum Beispiel im Buddha’s Kitchen, wo es heute Abend Sushi satt gab für 30 Euro pro Nase, und wer war mittendrin? Ms. Columbo und meine Wenigkeit. Man lieferte zum Auftakt erst einmal eine Sushiplatte mit ungefähr 30 Röllchen, welche der Orientierung über die Vielfalt des Angebots dienen sollte.

Als sie behaglich verputzt war, waren wir bereits satt – der Kellner aber schon mit der nächsten Platte im Anmarsch, die einen weiteren hochinteressanten Einblick ins Sushispektrum von Buddha’s Kitchen erlaubte.

Wir schafften auch das. Danach aber waren wir derart geschwächt, dass wir uns nicht mehr mit der nötigen Vehemenz gegen die Lieferung einer dritten Platte zu wehren vermochten. Irgendwie war es mir allerdings gelungen, den Kellner dazu zu bewegen, sie nur halb zu bestücken. Von dieser Hälfte schafften wir – inzwischen dreiviertel komatös – immerhin noch die Hälfte. Eine Energieleistung, die nur zu schätzen weiß, wer dabei war.

Als der Kellner abräumte, fand er zwei müde abwinkende, schwer atmende Gestalten vor, deren Kommunikationsfähigkeit praktisch aufs Vegetative heruntergedimmt war. „Ach“, lächelte der Kellner, „wir hatten hier auch schon Gäste, die haben sechs Platten geschafft.“ „Zu viert?“, fragte Ms. Columbo matt.

„Nein“, sagte der Kellner, „zu zweit. Wie Sie.“

Der abschließende Grappa aufs Haus verschlechterte die Gesamtlage dann noch mal deutlich, was ich allerdings erst zu Hause in seiner ganzen Tragweite feststellen musste, leider.



3 Kommentare:

  1. Ich habe mich am letzten Freitag todesmutig das allererste Mal an Sushi gewagt, ja ich weiß der Hype darum ist eigentlich schon vorbei, sehr lecker!
    Ich hoffe Sie haben jetzt nicht auch noch Magen, Ms. Columbo geht es gut und Sie haben mal wieder Hunger auf (rohen) Fisch.
    Frau-Irgendwas-ist-immer

    AntwortenLöschen
  2. Wie, Sie essen normalerweise hypeanalog? Ich bin ein wenig enttäuscht von Ihnen …

    AntwortenLöschen
  3. Ja, hypeanalog - Pizza beim Lieblingsitaliener, griechische beim Saufgriechen (Sie wissen schon Ouzo und so) und des Sommers am liebsten im Garten vom Holzkohlegrill, manchmal sogar vegetarisch.
    Frau-Irgendwas-ist-immer

    AntwortenLöschen