23 März 2011

Eine kleine Hafenstraßenfotoschau



Wir kennen die ganze Geschichte ja nur vom Hörensagen. Damals in den 80ern muss es gewaltig gekracht haben in der Hafenstraße. Besetzte Häuser, Räumkommandos, Steine, Knüppel, Blut auf dem Bürgersteig: das ganze Programm.

Die Häuser stehen immer noch, die einstigen Besetzer sind längst Mieter, jetzt gibt es Cafés in der Hafenstraße und sogar Spitzenrestaurants – wie das Schauermann. Obwohl wir dachten, uns den Kiez kulinarisch weitgehend erschlossen zu haben (was, wie ich zugeben muss, keine Herkulesaufgabe ist), gelang es diesem Restaurant über Jahre, sich vor uns gleichsam wegzuducken. Doch heute war es dran.

Wenn man drin sitzt in Gesellschaft von weißen Kerzen und dicken Stoffservietten, dann zeigt der Blick durchs Fenster die in Dock 10 (Foto) dümpelnde Aida Cara und der auf den Teller Doradenfilet auf Artischocken-Fenchelragout. Das Leben kann so schön sein (wenn man nicht als Dorade geboren wurde. Oder Fenchel.).

An vielen Nachbarhäusern des Schauermann aber sind die Spuren der Kämpfe von einst noch immer sichtbar –
und vor allem die weiterhin widerständige Gesinnung der längst etablierten Bewohner.

Die Dialektik des Kiez tritt kaum irgendwo deutlicher zutage als hier, in einer der besten Wohnlagen der Innenstadt. Eine kleine
Hafenstraßenfotoschau wird das nun beweisen, kommentarlos.









4 Kommentare:

  1. Ich war mal kurz auf der Seite von Schauermanns...nicht unedel, dieses Teil. Allerdings hoffe ich für Sie, dass Sie dieses unangenehme Vogelgekreische (Möwen?) während des Essens abstellen konnten....

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  2. Die Polizei hat mir verboten, hier zu kommentieren. Tut mir leid. Vielleicht morgen wieder.

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  3. Tom, ich weiß, wo Sie wohnen!

    frlkrise, Möwengeschrei ist Musik in meinen Ohren. Taubengurren hingegen die Kakofonie der Hölle.

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  4. Herrlich! Gutes Essen, die Aussicht und dazu passend Möwengeschrei - Hamburg ist und bleibt einzigartig und die Beschreibung vom Schauermann macht Lust auf einen Besuch dort.

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