22 Oktober 2009

„Ich bin ein Nichts“



Wenn Gunter Gabriel Radiohead covert, sollte man eigentlich ergriffen oder erschüttert schweigen, je nachdem. Doch ich sollte vorher noch schnell erwähnen, dass heute Abend auch die Schauspielerin, Totschlägerin und Dschungelkönigin Ingrid van Bergen beim Konzert im Knust auftauchte.

Die Gute ist 78, verfügt aber noch über eine gleichsam mädchenhafte Beweglichkeit, und wenn auch ihrem Gesicht bereits jedes der 78 Jahre brutalstmöglich imprägniert ist, so versteht es die Bergen doch virtuos, ihr ungebrochen kregles Wesen auch outfitmäßig perfekt überzubetonen.

Sie lief auf mit Rockerlederjacke und strohdummblonden Haaren, ihre Pumps waren spitz wie ein Brieföffner, und an ihren kurzen 78-jährigen Fingern trug sie silberne Ringe von jener speziellen Wuchtigkeit, wie sie Türsteher auf dem Kiez zum versonnenen Seufzen bringt.

So, und jetzt Gabriel hören, ergriffen oder erschüttert, je nachdem.



6 Kommentare:

  1. kroetenlecker23.10.09, 01:16

    Das schreit nach einer Split-Single mit einer 'Hey Boss...' Version von Radiohead!

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  2. Das Gegenstück zu "I did it my way" - starker Auftritt für einen 70jährigen

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  3. ich find den gunter gut. wenigstens versucht er nicht, sich an das übliche schlagerpublikum ranzuschleimen sondern bietet für deutsche verhältnisse tolles johnny-cash-kino! guckstu auch hier:
    http://www.youtube.com/watch?v=NcGH3AnzYy0

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  4. Puh, das hätte böse ins Auge gehen können. Bewegt sich schliesslich auf einem schmalen Grad zwischen Kitsch und Authenzität. An Johnny Cash und dessen American Recordings musste ich auch denken, auch wenn Gabriel bei weitem nicht an das Timbre des Man in black herankommt. Aber gerade diese verbrauchte Stimme verschafft dem Text einen hohen Grad an Glaubwürdigkeit. Zwischenergebnis im Kampf zwischen Ergriffenheit und Erschütterung: 1:1

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  5. abteilung brieföffnerschuhe- absolut fabelhaft mit worten gemalt....
    video weinschreiheulhaarerauf-sehens-hörenswert!
    du da.

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