Ms. Columbo, German Psycho, Pat Bateman, Cinema Noir und ich haben den besten Platz in der schlauchförmigen Bar Gazoline in Ottensen, nämlich direkt am einzigen Fenster mit freiem Blick auf die Bahrenfelder Straße.
Dort passiert zwar nix, aber trotzdem. Könnte ja.
Nach einem mäßigen Bioriesling und einem erheblich passableren Grauburgunder haue ich bereits Thesen raus, die die Welt noch nie gehört hat und deshalb dringend braucht. Zum Beispiel die, dass es bei Frauen auf die inneren Werte ankäme.
„Und auf Doppel-D!“, plärrt GP, was ich mit dem Argument auskontere, das von Doppel-D bergend und stützend Umschlossene zähle ja wohl ebenfalls zu den inneren Werten, denn es sei ja gerade durch die segensreiche Wirkung von Doppel-D nicht sichtbar. Und so weiter.
Später in der Nacht landen wir in der bekanntlich schlimmen Kiezspelunke Windjammer in der Davidstraße. Dort ruft Ms. Columbos argloser Getränkewunsch bei der so polnischen wie tiefdekolletierten Kracherblondine, die hier gemeinsam mit ihrer Schwester als Tresendame fungiert, eine beeindruckende Reaktion hervor.
„Haben Sie Pfefferminztee?“, fragt Ms. Columbo nämlich.
Die polnische Kracherblondine bricht augenblicks mit vors Gesicht geschlagenen Händen auf dem Tresen zusammen und beginnt fassungslos zu gackern, während sie ihre Blondmähne derart schüttelt, als wolle sie damit den nicht vorhandenen Ventilator vertreten.
Ein Ventilator wäre übrigens bitter nötig, denn hier wird geraucht. Vor allem Zigarillos, die Pat Bateman generös verteilt, sogar an ausgewählte andere merkwürdige Menschen, die es aus unerfindlichen Gründen ebenfalls heute Nacht in den Windjammer gezogen hat.
Also kein Pfefferminztee, entnehmen wir der Reaktion hinterm Tresen.
Los geht eine mühselige Suche nach Ersatz. Neben den zwölfhundertvierundachtzig Sorten Alk, die Windjammer-Chef Fred aus durchweg durchsichtigen Erwägungen offeriert, gibt es immerhin auch ein Getränk ganz ohne Umdrehungen, nämlich – tätä – Apfelsaft (links unten).
Und das muss man an dieser Stelle einfach mal so stehenlassen.
Und ich war nicht dabei *schnüff*
AntwortenLöschenGut, ich musste die Auswirkungen vom Donnerstag noch verdauen ;)
Aber kein Pfefferminztee? Hui ui ui ...
Und ich hätte nie auf Apfelsaft getippt. Ich dachte immer, das letzte normale Getränk wäre Milch ... Nun ja, wie sich die Zeiten ändern.
Da ich mittlerweile selbst für Wolfenstein zu amüsiert (dicht) bin, verabschiede ich mich für heute.
Aber nicht, ohne mich bei Ihnen abermals für Ihre grandiosen Beiträge zu bedanken! Was wäre ich ohne Sie? Ich hätte wahrscheinlich mehr Freunde, da ich weniger Fremdworte kennen würde.
Und alle so: Noohh...
AntwortenLöschenJetzt kommt mir die Idee für den flashmob - pro bono contra malum...
Alle gehen mal hin und bestellen Pfefferminztee. Erst danach Apfelsaft.
Mal sehen, wie lange die brauchen, um bei Penny ("Neppy") oder Lidl Pfefferminzteebeutel zu holen.
Na ja - war auch nur so eine Idee.
Geniale Idee, Olaf! Termin?
AntwortenLöschenNils, Menschen, die Sie im realen Leben entfollowen, weil Sie zu viele Wörter kennen, sind Ihrer eh nicht würdig.
Cinema_Noir sagt danke! Gerne wieder!
AntwortenLöschenHerr Matt,
AntwortenLöschenich sollte und möchte Sie nicht in Schwierigkeiten bringen, wenn hier ein Termin angegeben wird, solange die Kostentragung für das damalige Treffen auf Sylt noch nicht geklärt ist.
Eigentlich müssen die Leser dieses Blogs und die Twitterer auch nicht zum selben Zeitpunkt da auflaufen, steter Tropfen höhlt den Stein, so lautet das Geheimnis. Und eine immobile Kneipe ist in der Hinsicht auch noch wehrlos und kann nicht weg.
Jeden Tag fragen drei bis fünf Leute nach Pfefferminztee und deuten untereinander subtil an, daß er das neue Trendgetränk der Szene ist oder werden wird.
Im übrigen haben wir im Büro so richtig frischen Pfefferminztee (keine Beutel), unter unseren Mitarbeiterinnen ein absolutes Kultgetränk aus dem großen Wasserglas. Ich mag ihn auch. Mich erfrischt er, ein sehr angenehmes Getränk.
Olaf, der große Nachteil Ihrer ansonsten großartigen Idee: Ständig müssten sich anständige, harmlose Menschen bei Fred im Windjammer einfinden. Dieses Opfer ist nicht leicht zu bringen, wahrlich nicht. Es sei denn, man wird dafür bezahlt.
AntwortenLöschenImmer wieder schön im "Windjammer" ...
AntwortenLöschenJa, schon … irgendwie.
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