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01 November 2008
Leonard Cohen, Weltrekordler
Der Grad von Leonard Cohens Grandseigneurhaftigkeit ist Guinness-Buch-der-Rekorde-reif. Außerdem hat er den leisesten Drummer der Welt.
Wie es sonst war beim Cohen-Konzert? So wie es Wildgans anlässlich seines Frankfurter Auftritts beschrieb. Also sehr ergreifend.
Übrigens bin ich erstaunt, wieso nicht alle 80 Millionen Deutsche sofort versuchen, Karten zu bekommen, wenn einer wie er auf Tour kommt. Was um alles in der Welt kann die Alternative sein – etwa Halloweenkürbisse schnitzen …?
Cohen gehört zu jenen Künstlern, von denen ich auratische Devotionalien besitze, obwohl ich sonst nicht zu den Signierbettlern gehöre. Den herrlich wackligen Eintrag in mein uraltes Exemplar seiner gesammelten Werke schrieb er mit der gleichen Hand, die einst „Suzanne“ verfasste oder den dunklen Bildungsroman „The favorite game“.
Außerdem vermachte er mir sein mit der Maus gemaltes Selbstporträt „Happy at last“. Heute Abend sah er sich sehr ähnlich, nur nicht so blau im Gesicht und dank Hut und Maßanzug weitaus grandseigneurhafter.
Und hätte er Maastrix nicht schon im Vorfeld mit einem Knebelvertrag verärgert, ich würde ihn glatt adoptieren. So aber schoss ich aus Protest ein pixeliges Foto von der Videoleinwand und wandere halt jetzt in den Knast.
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Sind Sie "Schlaflos in Hamburg"?
AntwortenLöschenAch Gott, ach Gott - so gern ich sonst mit dir konform gehen, aber dieser Cohen ist nur einer jener Schmerzensmänner im sprachlichen Dunkelmunkelkostüm - mit knapp einer Oktave Stimmumfang. Dann lieber Bonnie Prince Billie oder Vic Chesnutt: gleiches Genre, besser gemacht ...
AntwortenLöschenMit Verlaub, Herr Schwätzkins, Sie vergleichen hier gerade Real Madrid mit der TuS Hoffenheim.
AntwortenLöschenDie ich auch beide mag, nebenbei gesagt.
hmm, das maus-portrait hat ja durchaus was halloweenisches. wahrscheinlich versuchen nicht sofort 80 millionen deutsche eine karte für herrn cohen zu bekommen weil nicht jeder die 60-90 euro für den fernen blick auf eine video-leinwand in der colorline-arena übrig hat...
AntwortenLöschenViel zu materialistisch gedacht, Tommy. Einen Ort mit jemand wie ihm zu teilen, vielleicht zum einzigen und letzten Mal: Darum ging es.
AntwortenLöschennaja, da muss ich schon müde lächeln um 12 uhr mittags. über das, was chat adkins da schreibt. und lasse es des weiteren unkommentiert.
AntwortenLöschenich war ja echt überwältigt gestern. hab nicht viel erwartet im vorfeld, weil ich cohen's musik für das größte werk der popgeschichte halte. und nu is er so alt wie mein opa nicht geworden ist, das kann auch ein bisschen entzaubern, dachte ich. pustekuchen.
es war großartig. nicht nur, ihn gottseidank einmal live gesehen zu haben. nein, der auftritt an sich war fabelhaft. cohen in großer form. leidenschaftlich. demütig. cool. stark. und zu sehen, wie stilvoll und höflich ein künstler einen fast dreistündigen auftritt abliefert, das ist wohl eher selten, nicht nur bei einem helden, der meinen opa überlebt hat.
Danke, Herr Hindringer, für ihren Kommentar zum Konzert und den dann doch lebenden Attributen zu Leonards Musik - und den Texten.
AntwortenLöschenIch glaube nicht, dass Matt hinter schwedischen Gardinen sitzen wird. Und wenn, dann würden die genannten Devotionalien sicher die Kaution sicherstellen.
Bitte nichts gegen die TSG Hoffenheim... (nicht TuS)! First we take the die Bundesliga dann Europa.
AntwortenLöschenOha, übler Pauxpas … TSG: Merk ich mir, versprochen.
AntwortenLöschenDie genaue Bezeichnung des Vereins lautet noch TSG 1899 Hoffenheim. Vermarktet wird aber nur die Bezeichnung "1899 Hoffenheim".
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