„3000 Plattenkritiken“ | „Die Frankensaga – Vollfettstufe“ | RSS-Feed | In memoriam | mattwagner {at} web.de |
15 Dezember 2007
Das Waffenverbot wird ignoriert
Auf dem Weg zum Einkauf gerate ich am Schulterblatt in kleinere Scharmützel zwischen Polizei und versprengten Demonstranten.
Ich weiß nicht genau, wie sie provoziert wurde, doch in Rage ist die Ordnungsmacht nicht gerade. Lustlos traben die staatlich Vermummten ein bisschen hinter den privat Vermummten her, stoppen dann ab und schlurfen wieder zurück zur Phalanx der Kollegen. Alles nur Spielereien, Finten, Rituale. „Samstags frei für die Polizei!“, höhnen die Gejagten den Jägern lachend hinterher.
Im Demozug hält einer einen Papppfeil mit der Aufschrift „Sehr verdächtig!“ einem Polizisten an die Schulter und geht konsequent hinter ihm her. Der erträgt das mit allenfalls innerem Groll. Auf der Budapester Straße sitzt ein Demonstrant und stützt sich mit blanken Händen auf den eisigen Asphalt – gegen Schäuble, gegen den Überwachungsstaat.
Um ihn herum stehen unzählige Polizisten, hochgerüstet, gepanzert, vollausgestattet. Sie haben wohl einfach noch nichts gehört vom neuen Waffenverbot auf dem Kiez.
Es scheint mir allerdings nicht der richtige Zeitpunkt, sie darauf hinzuweisen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Ich habe soeben in Altona auch ein solches Aufgebot der Ordnungshüter sehen dürfen; allerdings ohne die eigentlich dazugehörenden Demonstranten. Einen der Polizisten frage ich: „Betriebsausflug?”
AntwortenLöschenImmerhin ist er schon so phlegmatisch, daß er mich nicht einmal nach meinen persönlichen Daten fragt.
Hat er wenigstens säuerlich gegrinst? Immerhin hat er die Sportschau verpasst.
AntwortenLöschenTja, schlechte Zeiten für Chromaxtträger und Franziskas bei Ihnen in der Gegend.
AntwortenLöschenGlück auf! :-)
Papppfeil ist ja ekelhaft.
AntwortenLöschenSie sind ja nur neidisch …
AntwortenLöschenPapperlapapp. Ich habe: Krokodillied.
AntwortenLöschenAuf den richtigen Zeitpunkt warten, das war schon immer eine beliebte Ausrede. Wenn alle nur weg sehen und sich nicht trauen einzugreifen wird das nichts mit der Waffenlosigkeit auf dem Kiez. Da ist beim nächsten Mal also mehr Mut gefragt.
AntwortenLöschenStimmt. Dann werde ich die Bullen beim nächsten Mal einfach entwaffnen. Aber wem übergebe ich danach die Knarren – der Polizei …?
AntwortenLöschennach dem gestrigen abend bin ich mir sicher, dass es sich nicht um ein fälschlich überliefertes "waffenverbot" sondern vielmehr um ein "waffelnverbot" auf st.pauli handeln muss. zumindest habe ich in den letzten tagen hier keinen mehr mit offen getragener waffel gesehen...
AntwortenLöschenfeigling feigling feigling ;)
AntwortenLöschenblondyonly
T(o)mmy, ich bewundere Ihre feine Beobachtungsgabe.
AntwortenLöschenBlondy, dagegen kann ich nichts sagen. Es stimmt.